Herbstrückblick Teil 12 - SV WIGO-HAUS Neuhofen/SV Ried Amateure

neuhofen-ried-bigDie Hinrunde ist schon längst abgehakt, die Verantwortlichen hatten also genügend Zeit, sich Gedanken über die gebotenen Leistungen ihrer Teams zu machen. Drei Herbstrückblicke sind wir Ihnen noch schuldig, den Beginn macht der SV WIGO-HAUS Neuhofen/SV Ried Amateure. Ligaportal.at hat mit Sektionsleiter Thomas Buttinger unter anderem über die Entwicklung der Spieler, das Vordringen in den Profikader und den Wechsel von Michael Angerschmid ins Profilager gesprochen. Auch Experte Albert Kabashi hat die Performance des jungen Teams und den Trainerwechsel kommentiert.

Anders als bei anderen Vereinen der Radio Oberösterreich-Liga geht es bei Ihnen vor allem darum, die jungen Spieler soweit zu entwickeln, dass sie den Sprung ins Profiteam schaffen. Wie gut ist Ihnen das in den letzten Monaten gelungen?

Buttinger: "Das hat auch dieses Jahr ganz gut funktioniert. Wir haben mit Patrick Möschl, Edin Ibrahimovic, Julian Baumgartner und Thomas Burghuber vier Spieler, die bei den Profis mittrainieren und zum Teil schon Profiverträge bekommen haben. Auch Philipp Rensch hat es kürzlich geschafft und mit Jakob Kreuzer war zuletzt ein weiterer Spieler beim Trainingslager in der Türkei dabei. Es gibt also immer wieder Talente aus unserer Akademie, die den Sprung in den Profibereich schaffen. Der Vorteil mit Michael Angerschmid als Cheftrainer der SV Ried ist jetzt natürlich, dass er diese Burschen auch relativ gut kennt."


Welche Rolle spielen im Gegenzug jene Spieler aus dem Profibereich, die bei Ihnen aushelfen?

Buttinger: "Das passiert nur, wenn die Spieler längere Zeit verletzt waren und Spielpraxis benötigen. So war es zum Beispiel im Falle von Ivan Carril-Regueiro. Das ist bei uns aber nicht vorrangig, von uns werden keien Spieler von oben extra angefordert."


Wie zufrieden sind Sie mit der Zusammenarbeit mit der Rieder Fußballakademie?

Buttinger: "Die Zusammenarbeit läuft sehr gut, unser Ansprechpartner in der Akademie ist Robert Ibertsberger. Die Entscheidung, ob jemand zu den Amateuren stößt wird auch immer von Seiten der SV Ried mitgetroffen, also von Herrn Stefan Reiter oder den Trainern. Es kommt vor, dass Spieler auch von anderen Vereinen ein Angebot vorliegen haben, die Frage ist auch immer, wer das Potenzial dafür hat. Mehrere Faktoren spielen also eine Rolle."


Wie schätzen Sie die Performance Ihrer Mannschaft in der abgelaufenen OÖ-Liga-Hinrunde ein?

Buttinger: "Insgesamt war es ein doch sehr durchwachsener Herbst. Die Mannschaft hat viele gute Spiele geboten, dann aber auch einige bittere Niederlagen einstecken müssen. Wir müssen dem Umstand Tribut zollen, dass die Spieler, die aus der Akademie kommen, einfach noch keine Praxis im Erwachsenenfußball sammeln konnten, da sind Leistungsschwankungen nur allzu natürlich. Es war keine Überraschung, dass es Höhen und Tiefen gab, deshalb kann man grundsätzlich doch zufrieden sein. Was die Platzierung betrifft, hatten wir aber doch etwas mehr erwartet.


Mit Michael Angerschmid ist nun ein wichtiger Eckpfeiler des SV Neuhofen/SV Ried Amateure ins Profilager der SV Ried abgewandert. Wie groß war sein Anteil an der Entwicklung der Spieler?

Buttinger: "Angerschmid hat natürlich hervorragende Arbeit geleistet, er war ein sehr großer Erfolgsfaktor bei uns. Nich nur weil er Spieler wie Thomas Reifeltshammer und Markus Hammerer in die Profi-Mannschaft gebracht hat, sondern weil er die Jungs auch toll motivieren und weiterentwickeln konnte. Angerschmid hinterlässt eine große Lücke, wir sind von der Qualität von Gerald Grochar aber auch mehr als überzeugt. Er kennt das Umfeld, die Funktionäre, er wird den eingeschlagenen Weg mit Sicherheit erfolgreich weitergehen. Grochar übt zwar auch noch einen "normalen" Beruf aus, Terminprobleme gibt es deswegen aber keine."

 

Der eingeschlagene Weg soll weitergegangen werden. Soll dieser Weg auch in die Regionalliga führen?

Buttinger: "Mittelfristig gesehen ist der Aufstieg in die Regionalliga schon ein Ziel, das wir verfolgen. Irgendwann wird es damit auch klappen, wir werden allerdings nichts erzwingen. Auch in der OÖ-Liga werden die Spieler gefordert, die Liga ist qualitativ hochwertig und ein super Sprungbrett für junge Talente. Es ist schön, wenn wir vorne mitspielen können, allerdings ist die Liga einfach zu stark, um einfach so Meister zu werden. Das müssen wir erst hart erarbeiten."





Albert Kabashi, ligaportal.at-Experte

"Ich persönlich finde es schade, dass das Amateur-Team des Bundesligisten SV Ried nicht in der Regionalliga spielt. Die jungen Spieler wären dort noch mehr gefordert, die Weiterentwicklung würde womöglich noch etwas besser voranschreiten. Bei diesen Akteuren spielt sich besonders viel im Kopf ab, ich denke, dass sie jeden Gegner schlagen können, wenn sie mental voll dabei sind. Denken sie aber, dass es ohnehin von alleine geht, dann verlieren sie. Das müssen sie ändern. Ich sehe hier mehr Arbeit im mentalen als im spielerischen Bereich. Genau diese mentale Stärke wird nämlich wichtig sein, wenn es dann in Richtung Bundesliga geht. Allgemein ist es aber sehr schwer gegen diese Mannschaft zu spielen, wenn sie mit 100 Prozent zu Werke geht. Das sind schließlich auch die nächsten Profis, von ihnen muss man das auch erwarten können. Mit Gerald Grochar haben die Amateure nun einen neuen Trainer, man kann ihm nur zu diesem tollen Job gratulieren, er hat den richtigen Verein und die richtige Mannschaft bekommen. Jetzt liegt es an ihm, was er daraus macht. Normalerweise sollte er gut zur Rieder Familie passen. Was er wirklich kann, wird man aber erst sehen, er hat ja überhaupt keine Erfahrung als Trainer. Ich wünsche ihm jedenfalls alles Gute."


Milan Vidovic

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