Kurz vor Ladenschluss fand der SC Marchtrenk seine gewünschten Verstärkungen

SC Marchtrenk

Am gestrigen Mittwoch dem 15. Juli endete um Mitternacht im OÖ-Unterhaus die Sommertransferzeit. Einige der 16 Vereine aus der OÖ-Liga – powered by Zwei Fach Fenster nützten die letzten Stunden der Übertrittszeit, um an ihrem Kader noch so manche kleinere oder größere Korrektur vorzunehmen. Besonders aktiv am Spielerbasar zeigte sich dabei der SC Marchtrenk, welcher sich bislang, trotz einiger schmerzlicher Abgänge, eher ruhig und bedeckt verhalten hatte. Kurz vor Ladenschluss sicherten sich die Marchtrenker dann aber schließlich doch noch die Dienste von gleich sechs neuen Akteuren. So wird in der kommenden Saison etwa neben zwei Rückkehrern auch ein talentierter Regionalligaspieler für den Vorjahresdritten im Einsatz sein.

Reaktion auf Aderlass

Erich Wagner, der den SC Marchtrenk als Trainer in der vergangenen Saison sensationell auf Platz drei geführt hatte, nannte als einen der Gründe für seinen überraschenden Abgang die dünne Personaldecke bei den Marchtrenkern, wodurch es seiner Meinung nach schwierig werden würde, ähnliche Erfolge wie im Vorjahr einzufahren. Seit dem Abschied des ehemaligen Übungsleiters verließen mit Kristijan Ascic (SV Grieskirchen), Christoph Hofer (Karrierepause), Stefan Schicklberger (Union Pichling), Toni Bujak (ASKÖ Eferding/Fraham), Stipo Sipura (SV Krenglbach), Pero Rakusic (HAKA Traun) und Marvin Panhölzl (ASKÖ Donau Linz) nicht weniger als sieben Spieler die Blau-Gelben, während mit Dragan Javorovic (HAKA Traun) und Alen Zec (Union Edelweiß Linz) zunächst nur zwei Neuzugänge feststanden. Rechtzeitig bevor sich das Transferfenster zumindest bis zur Winterpause endgültig schloss, reagierte der SC Marchtrenk auf den nicht unwesentlichen Aderlass, indem der vorhandene Kader mit fünf Verstärkungen aufgebessert wurde.

Zwei vielversprechende Sechser

Einer der vielleicht interessantesten Akteur, die verpflichtet werden konnte, ist wohl Bajram Gas. Der gerade einmal 21 Jahre alte defensive Mittelfeldspieler, der leihweise vom SV Wallern zu den Marchtrenkern wechselt, brachte es in der abgelaufenen Meisterschaft immerhin auf stolze 21 Einsätze in der Regionalliga Mitte. Für Neo-SC-Coach Yahya Genc ist Gas kein unbeschriebenes Blatt: „Ich kenne ihn noch aus meinen Zeiten beim FC Wels. Schon damals hat man sein Talent erkennen können. Mein Nachfolger hat ihn dann schließlich in den Kampfmannschaftskader befördert.“ Mit Shafigh Hakim, der seinem ehemaligen Teamkollegen bei der Union Edelweiß Alen Zec in Richtung Marchtrenk folgte, holte der Vorjahresdritte der OÖ-Liga noch einen weiteren etatmäßigen Sechser dazu. Sehr zum Leidwesen von Trainer Yahya Genc wird der 27-Jährige aber voraussichtlich erst im Frühjahr ein Thema sein: „Aufgrund eines Auslandssemesters wird er uns in den nächsten sechs Monaten nicht zur Verfügung stehen, was wirklich sehr schade ist, weil er bereits im Training gezeigt hat, was er zu leisten imstande ist.“

Rückkehrer und Talente

Für zwei weitere mögliche Neuzugänge dürfte die Eingewöhnungszeit ein besonders kurze sein, sind doch Volkan Gencer und Nicolas Töltsch in Marchtrenk keine Unbekannten. So könnten beide, nachdem sie in der vergangenen Spielzeit für die Union Thalheim in der Bezirksliga Süd aufliefen, zum SC zurückkehren. Mit Volkan Gencer, der im Vorjahr mit 8 Saisontreffern übrigens der beste Torschütze der Thalheimer war, bekommt der neue Übungsleiter der Marchtrenker eine flexible Waffe im Angriffsarsenal dazu: „Er ist auf der Seite aber auch im Sturmzentrum einsetzbar, zudem fällt er unter die E24- und Stammspielerregelung. Demnach freuen wir uns wirklich sehr über seine Rückkehr.“

Ob auch der zweite vermeintliche Heimkehrer Nicolas Töltsch tatsächlich in der kommenden Saison für seinen Stammverein auflaufen wird, wird sich laut Yahya Genc erst in einem Gespräch mit ihm weisen: „Er ist sich wohl selbst noch nicht ganz sicher, ob er zurückkommen möchte. Natürlich möchte er auch spielen, solch eine Garantie kann ich aber niemanden geben.“ Zwei vielversprechende Nachwuchshoffnungen runden schließlich das recht umfangreiche Transferpaket ab. So sicherte sich der SC Marchtrenk unter anderem die Dienste von Jakob Lutz, der zuletzt in der 1. NÖN-Landesliga beim UFC St. Peter/Au spielte. „Er ist ein talentierter Linksfuß und ein Rohdiamant, der vom Training mit den bereits erfahreneren Spielern profitieren wird.“, so Neo-SC-Trainer Yahya Genc, der seine speziellen Fähigkeiten als Sozialpädagoge auch noch bei einer weiteren neuverpflichteten Zukunftshoffnung zum Einsatz bringen wird können. So zieht es mit Bejadin Sakiri einen erst 20-jährigen Angreifer vom FC Blau-Weiß Linz zu den Marchtrenkern. „Ganz der Philosophie des Vereins entsprechend möchten wir einigen Talenten die Chance bieten sich in der OÖ-Liga zu etablieren. Wenn man die Jungen nie ins kalte Wasser schmeißt, kann aus ihnen schließlich auch nichts werden. Ich sehe es aber als meine Aufgabe als Trainer an, nicht nur die Nachwuchshoffnungen zu fördern, sondern auch den arrivierten Spielern noch etwas beizubringen.“

40-Punkte-Marke

Während sein Vorgänger Erich Wagner, auch aufgrund einiger Verletzungen, mit einem kleinen Kader zum Meisterschaftsende haderte, sieht der neue SC-Coach Yahya Genc sein Team nach der abgeschlossenen Transferzeit gut aufgestellt: „Ich bin zufrieden und hoffe, dass wir an den richtigen Schrauben gedreht haben. Vom Gefühl her sollte es passen. Unser Ziel ist ganz einfach, so schnell wie möglich die 40-Punkte-Marke zu erreichen und nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben.“ An dem Unterfangen Klassenerhalt nicht mitwirken, wird Aaron Sternbauer, der nachdem er im Vorjahr bereits an den SV Pichl ausgeliehen war, nun fix vom Bezirksligisten übernommen wurde.

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