OÖ-Liga 15/16: Analyse – das war Spieltag 1

Obwohl am vergangenen Wochenende zum Meisterschaftsauftakt der OÖ-Liga – powered by Zwei Fach Fenster - tropische Temperaturen von weit über 30 Grad herrschten, war von einem müden Sommerkick in keiner der acht am Plan stehenden Begegnungen etwas zu sehen. Die Mannschaften trotzten den widrigen Gegebenheiten und heizten ihren Fans mit zum Teil äußerst spannenden Partien, bei denen die Entscheidung erst in den Schlussminuten fiel und einer ganzen Menge an Toren zusätzlich nochmals ein. So gab es unterm Strich zum Saisonbeginn nicht weniger als 33 Treffer zu bewundern, wobei in jedem Duell mindestens dreimal der Ball im Netz zappelte. Gleich viermal durfte der SC Marchtrenk, seines Zeichens erster Tabellenführer der noch jungen Spielzeit, in Runde eins über ein Tor jubeln. Während die beiden Aufsteiger aus Perg und St. Marienkirchen/Polsenz nach ihren Auftaktsiegen ebenfalls Grund zur Freude hatten, verlief der erste Spieltag für so manch anderes Team nicht unbedingt wunschgemäß.

Die Gewinner

Zwar ist der Tabellenplatz nach gerade einmal 90 absolvierten Minuten alles andere als aussagekräftig, nichtsdestotrotz ist es zweifellos schöner nach nur einem Spieltag das Teilnehmerfeld anzuführen, als vom Start weg einem Rückstand nachlaufen zu müssen. Beim SC Marchtrenk hatte so mancher Experte bedenken darüber, ob es dem Vorjahresdritten erneut gelingen würde, im absoluten Spitzenfeld mitzumischen. Zumindest nach Runde eins hat man die eigenen Vorgaben aus der abgelaufenen Meisterschaft sogar noch einmal übertroffen. Bestens eingestellt von Neo-Trainer Yahya Genc bezwangen die Marchtrenker die ASKÖ Donau Linz, dank eines starken Finishs mit 4:1. Der neue Feldherr der „Blau-Gelben“ drückte nach seiner äußerst erfolgreichen Premierenvorstellung auf der Betreuerbank gleich einmal auf die Euphoriebremse: „Der Sieg ist ein bis zwei Tore zu hoch ausgefallen. Donau ist spielstark, hatte aber auf unserem Platz Probleme. Da passieren Fehler, die wir bravourös ausgenützt haben.“ Die Missgeschicke ihrer Gegner zu bestrafen, wussten mit der Union Perg und dem ASV St. Marienkirchen/Polsenz auch die beiden Aufsteiger. Die amtierenden Landesligameister zeigten bereits bei ihrem ersten Auftritt, dass sie heuer mit Sicherheit eine große Bereicherung für Oberösterreichs höchste Spielklasse sein werden. Mit dem Selbstvertrauen eines Aufsteigers ausgestattet feierten beide Mannschaften vom Ergebnis her klare Heimsiege. Die Perger setzten sich gegen den SV Bad Schallerbach mit 3:0 durch, der ASV seinerseits prolongierte bei seiner Premiere in der OÖ-Liga seine beeindruckende Heimserie von rund 16 Monaten ohne Pflichtspielniederlage im eigenen Stadion mit einem 3:1-Triumph über den SV Sierning.

Während andere Titelkandidaten bereits zum Meisterschaftsauftakt Federn lassen mussten, zeigte sich der SV Grieskirchen bei seiner Auftaktpartie recht souverän. Die Wartinger-Elf ließ beim 3:0-Erfolg über die Union Weißkirchen, sehr zur Freude ihres erfahrenen Trainers, von Beginn an nichts anbrennen: „Der Sieg geht heute absolut in Ordnung. Wir haben in der Defensive kaum etwas zugelassen und in der Offensive hatten wir ein deutliches Chancenplus.“ Die ersten drei Punkte am Konto hat zudem die Union St. Martin, die doch etwas unerwartet gegen den SV Gmunden, trotz zwischenzeitlichen Rückstandes, dank zweier später Tore von Christoph Mahringer (74.) und Neuzugang Christian Reiter (89.) mit 2:1 gewinnen konnte. Ein weiterer Sommertransfer der am vergangenen Wochenende für ordentlich Furore sorgte, war Miron Muslic, welcher beim 5:3-Erfolg seines neuen Vereins USV Neuhofen i. I./SV Ried Amateure über den SV Grün-Weiß Micheldorf innerhalb einer halben Stunde gleich viermal zuschlug. Lobende Worte für den Torjäger fand auch der Trainer der Rieder Thomas Weissenböck: „Man hat gesehen, dass er bei uns gut angekommen ist. Er hat in diesem Duell genau das gemacht, was von ihm erwartet wird.“

Punkteteiler

Für das einzige Unentschieden zum Meisterschaftsstart waren die Union Edelweiß Linz und der UVB Vöcklamarkt verantwortlich. So 100%ig zufrieden waren am Ende des Tages wohl beide Seiten nicht über die Punkteteilung. Für die Linzer wäre zwar vor dem Spiel ein Remis gegen den Regionalligaabsteiger sicherlich ein recht zufriedenstellendes Resultat gewesen, zumal man schnell mit 0:2 zurücklag, da man aber die letzte halbe Stunde nach dem Ausschluss von Thomas Laganda in Überzahl bestritt, wäre am Ende vielleicht sogar noch mehr möglich gewesen. Harte Worte für seine Mannschaft fand Vöcklamarkt-Coach Karl Vietz, der im Vorfeld noch davor gewarnt hatte, keinen Gegner in dieser Spielklasse zu unterschätzen: „Unser Zweikampfverhalten hat überhaupt nicht gepasst und es scheint so, als wären einige unserer Spieler noch nicht in der OÖ- Liga angekommen. Nach dem Ausschluss ist es besser geworden, allerdings waren die ersten sechzig Minuten zum Vergessen.“

Die Verlierer

Rein von der Papierform her wäre einer der größten Verlierer des ersten Spieltages im Grunde genommen die ASKÖ Donau Linz gewesen. Die nackten Zahlen verraten jedoch bekanntlich immer nur einen Teil von der Wahrheit und so war die Leistung der Gahleitner-Elf bei der 1:4-Schlappe gegen den SC Marchtrenk vor allem vor der Pause durchaus ansprechend, ehe man im zweiten Durchgang die Partie in Folge gravierender Eigenfehler aus der Hand gab. Während die Linzer ihr Duell in der zweiten Halbzeit verloren, verhielt es sich beim SV Sierning genau umgekehrt. Die Mannen von Thomas Engelmaier schienen die Meisterschaftspause kurzerhand um 48 Minuten zu verlängern, wodurch man gegen den heimstarken ASV St. Marienkirchen früh nahezu aussichtslos zurücklag. Erst mit dem Rücken zur Wand fanden die Sierninger dann endlich zu ihrem Spiel, mehr als der Treffer zum 1:3 durch Michael Miksits wollte ihnen aber nicht mehr gelingen. Den Meisterschaftsauftakt sicherlich anders vorgestellt hatte sich auch die Union Weißkirchen, die als Außenseiter auswärts gegen Grieskirchen vom Anpfiff an nichts zu bestellen hatte. Der Trainer der „Zebras“ Alfred Olzinger wusste nach dem Schlusspfiff wo er den Hebel bei seinem Team zukünftig ansetzen muss: „Unsere Fehler sind heute eiskalt bestraft worden und wir sind jetzt etwas ernüchtert, dass wir eigentlich über die ganzen neunzig Minuten chancenlos waren. Wir müssen jetzt frischer und aggressiver werden, denn die Gegner haben uns heute ganz klar unsere Grenzen aufgezeigt.“ Neben den Weißkirchnern verlor auch der SV Bad Schallerbach seine erste Partie in dieser Spielzeit mit 0:3 und das obwohl man sich in der Transferzeit mit Spielern wie Miliam Guerrib, Andreas Feichtinger und Philipp Haslgruber eigentlich qualitativ hochwertig verstärkt hatte. Einen Dämpfer erhielt auch der bis dato so erfolgreich in die neue Saison gestartete FC Wels. Nach zwei Siegen im Landespokal und dem Überstehen der ersten Runde im ÖFB Samsung-Cup, musste man sich dem SV Bad Ischl denkbar knapp mit 1:2 geschlagen geben. Mit demselben Resultat verlor der SV Gmunden sein Auftaktspiel. Ganze fünf Gegentore kassierte der SV Grün-Weiß Micheldorf und das obwohl man zuvor in den jüngsten fünf Test- und Cupspielen stets den eigenen Kasten sauber halten konnte.

 

Foto: Martin König (Medien SV Sierning)

 

 

Sichere dir bis zu 100€ als Freiwette und wette auf deine Lieblingssportarten.