Wenn der Fußball bedeutungslos wird! Trauer um Thomas Reiter

altDa wird der Fußball plötzlich völlig unwichtig. Am 11. Mai stieß Thomas Reiter, Spieler des WSV/ESV Eisenerz im Spiel der 1. Klasse Enns Steiermark im Spiel gegen Radmer mit einem Gegenspieler am Kopf zusammen und wurde mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung und bewusslos ins Krankenhaus gebracht. Sofort wurde der Spieler aber nach Linz überstellt, um dort weiterbehandelt zu werden. Vergangenen Freitag starb der 19-jährige HAK-Schüler nun. 

 

Ergebnisse egal

Die Trauer und die Bestürzung über den Tod Reiters, der gerade die schriftliche Matura hinter sich hatte, ist in Eisenerz längst über den Fußballplatz hinausgeschwappt. Sie hat den ganzen Ort erfasst. Wrana fällt es schwer, darüber zu reden: "Thomas war nicht nur unser Spieler, er war unser Freund. Freundlich, zuverlässig, immer für alle da. Das alles ist so unvorstellbar, dass wir alle es noch gar nicht fassen können." Der Fußball sei nur noch Pflicht, erzählt Klaus Wrana, der sportliche Leiter der SG Eisenerz: "Seit diesem Spiel am 11. Mai gegen Radmer ist jedes Ergebnis egal. Wir laufen nur noch ein, weil es die Statuten vorschreiben, sonst hätten wir die nächsten Spiele abgesagt."

Nummer 13 wird nicht mehr vergeben

Beim Spiel, vorige Woche gegen Kalwang, als Reiter noch im Koma lag, hatten seine Teamkollegen und mitgereiste Freunde noch ein Plakat auf der Ersatzbank platziert. "Wir denken an dich" stand dort zu lesen. "Wir wollten einfach zeigen, dass er immer bei uns ist", sagt Wrana. Am Freitag um 23 Uhr starb Thomas Reiter im Linzer Krankenhaus. Beim Heimspiel vergangenen Samstag gab es in der gesamten Liga eine Gedenkminute - in Eisenerz auch eine kleine Rede. Halten musste sie der Gebietsleiter, weil von den Eisenerzern keiner dazu in der Lage war. Nach dem Match zündeten Mitspieler, Freunde und Mitschüler Kerzen auf dem Spielfeld an. "Sie treffen sich jetzt ständig, reden viel, versuchen, das Unfassbare doch irgendwie zu verarbeiten. Vielleicht ist es doch nicht so schlecht, dass wir weiterspielen. Die Buben müssen ja einsehen, dass der Alltag weitergehen muss", sagt Wrana. Die Rückennummer 13, die Thomas Reiter trug, soll in Eisenerz übrigens nie mehr vergeben werden.

von Redaktion

Quelle: Kleine Zeitung

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