Die Meister - Teil 13: Judenburg II: Von 0 auf 100

altWenn man Friedrich Grassl, Trainer der zweiten Kampfmannschaft von Judenburg und Vereinssektionsleiter, vor der Saison gesagt hätte, dass sein Team zehn Monate später von der Tabellenspitze der 1. Klasse Mur/Mürz lacht und damit tatsächlich in die Gebietsliga aufsteigt, hätte er wohl ungläubig den Kopf geschüttelt. Nun, nach Ablauf der Meisterschaft und 20 absolvierten Runden, rangieren die Judenburger aber tatsächlich am Platz an der Sonne. Im 13. Teil unserer Serie "die Meister der Steiermark" beleuchteten wir zusammen mit Grassl die abgelaufene Spielzeit

"Ich bin wirklich überglücklich", sagt der Chef-Funktionär und Zweier-Coach. "Natürlich ist ein Punkt Vorsprung nicht viel, aber insgesamt glaube ich, dass es ein verdienter Meistertitel ist." Insgesamt holten die Judenburger 45 Punkte und wiesen Oberzeiringer und Spielberg in die Schranken. Zum Vergleich: Nach dem Herbst lagen die Judenburger noch auf dem zweiten Platz hinter Oberzeiring und das mit einem Zähler Rückstand. "Die Mannschaft hat im Frühjahr aber gewaltig Gas gegeben", freut sich Grassl. Interessant trotzdem: Auch wenn man in der Rückrunde mehr Punkte holte als der Herbstmeister, liegt man insgesamt nicht voran - die Frühjahreskrone sicherte sich Spielberg mit 23 Punkten. Judenburg wurde also Meister, ohne bestes Hinrunden- noch Rückrundenteam zu werden. Sachen gibts!

Titel bei Premiere

Was Grassl besonders glücklich macht, ist die Tatsache, dass die Judenburger erstmals eine Zweier-Mannschaft führten und gleich beim ersten Mal den Meistertitel einfuhren. Der Sektionsleiter kann sich diesen Erfolg nur wie folgt erklären. "Ich denke, dass sich die Burschen über die eigene Euphorie immer wieder selbst motiviert haben und irgendwann gemerkt haben, dass tatsächlich etwas möglich ist und wir mit den Großen mithalten können. Meine Mannschaft hat wirklich guten Fußball gezeigt und ich bin sehr stolz auf diese Leistungen." 70 Prozent des Teams hätten vor der Saison noch überhaupt keinen Erwachsenenfußball gespielt. "Das ist schon ein großer Sprung, aber die Mannschaft hat das tadellos hinter sich gebracht. Davor muss man auch den Hut ziehen." Dementsprechend wenig Sorgen macht sich Grassl um die Zukunft der Einser. "Mit solchen Spieler in der Hinterhand ist in der Zukunft sicher Einiges möglich", glaubt er.

Wie es in der neuen Saison weitergeht, weiß Grassl noch nicht. Fakt ist, dass er Trainer bleibt. Von der Zielsetzung her lässt sich der Coach nur bedingt in die Karten blicken. "Ich denke, dass ein Platz von zehn bis sieben drin ist, wenn wir so weiterarbeiten." Ob der eine oder andere Spieler der Sprung in die Unterligamannschaft schafft, ist offen, Grassl geht aber davon aus.

von Martin Mandl

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