Weizer Jubel über perfekte Saison

Friede, Freude, Eierkuchen - der SC Sparkasse Weiz kommt zurzeit aus dem Feiern nicht heraus. Zuerst holt sich die erste Mannschaft in der Landesliga frühzeitig und ohne eine einzige Niederlage den Meistertitel und dann schafft auch noch die zweite Kampfmannschaft der Oststeirer den Klassenerhalt in der Oberliga Süd-Ost. Als ob das noch nicht genug wäre, wird dieser Tage auch noch das 90-Jahr-Jubiläum des Vereins aus der Elinstadt gefeiert. Ein Lokalaugenschein beim neuen Landesmeister: 

Einzigartig

"So eine Saison werden wir nicht so schnell wieder erleben!" - darin waren sich Spieler, Funktionäre und Fans bei der gestrigen 90-Jahr-Bestands-Jubiliäums-Feier einig. "Es hat wirklich alles gepasst und man muss diesen Moment einfach genießen", sagte Torwart beispielsweise Sascha Harrer, der auch auf die Leistungen in der zweiten Kampfmannschaft stolz ist. "In Mettersdorf muss man erst einmal einen Punkt holen. Die Jungs haben in den letzten Wochen Sensationelles geleistet."

Aber auch was sein Team in der Steirerliga geleistet hat, sei nicht weniger bemerkenswert. Die Weizer beendeten die Saison ohne eine einzige Niederlage. 21 Siege und neun Remis gab es am Ende. Der Vorsprung auf die Konkurrenz beträgt satte elf Punkte. Letzteres ist zwar nicht Rekord, doch ungeschlagen aufzusteigen, das hat es in der Landesliga noch nicht gegeben. "Wir haben schon gewusst, dass wir Qualität in der Mannschaft haben, aber dass wir so eine Serie hinlegen, kommt schon sehr überraschend", sagt Sektionsleiter Johann Kreimer. Und Recht hat er - genau vor einem Jahr hatten die Weizer das "Finale dahoam" gegen Lafnitz vor mehr als 2000 Anhängern mit 0.3 verloren. Damit war der Titel weg und tags darauf auch Trainer Christian Ilzer, der allerdings, wie er sagte, nicht wegen dem verlorenen Titel Abschied nahm. Tags zuvor verlautbarte der Vorstand um Philipp Hofer, dass die Posten nach der Saison zur Verfügung gestellt werden. Eine Tageszeitung titelte "Wie Phönix aus der Asche zum Meistertitel" - das trifft es wohl auf den Punkt. 

Vollgas

Dass die Weizer derartig Gas geben, war nicht vorauszusehen. Ausgezeichnet hat die Mannschaft der Teamgeist und die psychische Kraft. Außerdem wurden im Winter an einzelnen Position nachgebessert. Matthias Prödl wurde als Stürmer geholt und er erzielte einige genau jener wichtigen Tore, die einen Verein Meister werden lassen. Der Torjäger sprach von einer Ansage, im Winter trotz sieben Punkten noch einmal nachzulegen. "Es wäre aber nicht fair, wenn man den Erfolg an einzelnen Personen aufhängt", sagt Funktionär Wolfgang Boschitz. "Jeder hat Anteil an diesen Erfolgen heuer:" Einige Details: Weiz erzielte mit 74 Toren die meisten in der Liga, erhielt mit nur 19 Gegentreffern die wenigsten. In der Fairplay-Wertung liegen die Weizer auf dem fünften Platz, der beste Torschütze ist Fabian Harrer mit starken 21 Treffern und das als Links-Außen. Insgesamt trugen sich 13 Spieler in die Torschützenliste ein. 

Was die Weizer aber heuer auch ausgezeichnet hat, ist wohl die Tatsache, dass vor allem Trainer Uwe Hölzl den Ball immer tief gehalten hat. Erst als es vor zwei Wochen auch theoretisch nicht mehr möglich war, von der Konkurrenz eingeholt werden, sprach er vom Titel. "Im Fußball kann immer etwas passieren", meint der Meistermacher, der das Team im vergangenen Sommer übernommen hatte. "Ich kann nur sagen, dass ich unheimlich glücklich und stolz auf meine Mannschaft bin."

Aufgaben

Trotz des Jubels und der Freude im Rahmen der Meister- und 90-Jahr-Feier beweist das Team Vorraussicht. Von einigen Spielern war schon gestern zu hören, dass der Titel jetzt schon wieder Vergangenheit ist und in der Regionalliga Mitte große Aufgaben warten. Zwei Spieler werden die Weizer verlassen, drei andere Akteure haben sich bereits für die Oststeirer entschieden. Dahin ist Mittelfeldmotor Thomas Raser, der des Jobs wegen nach Wiener Neustadt geht. Ebenfalls verabschieden wird sich Matthias Prödl, obwohl dem Angreifer in den vergangenen zwei Tagen anzumerken war, dass eine endgültige Entscheidung wohl noch nicht gefallen ist. "Jetzt fahre ich einmal auf Urlaub", sagt der sympathische Kicker. Neu im Verein sind Georg Grasser und Robert Kothleitner von Allerheiligen sowie Christopher Feiner von Stegersbach. Feiner ist kein Unbekannter. Er netzte im Vorjahr für Weiz wie er wollte.

In jedem Fall ist den Weizern auch in der Regionalliga Mitte einiges zuzutrauen. Ganz vorne mitspielen zu wollen, wäre etwas vermessen, doch auf Sicht, wie man gestern hörte, soll die Regionalliga als dritthöchste Spielklasse nicht die Endstation sein. 

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