1. NÖN-Landesliga

Das muss ein Landesliga-Keeper können: Spannende Einblicke in die Tormann-Arbeit beim SC Retz

Unter anderem FAC, Stockerau, Hellas Kagran und zuletzt viele Jahre in Sierndorf: Die Vita von Günter Stolhofer, dem neuen Tormanntrainer des SC Retz, ist eine lange und durchaus beachtliche. Für Ligaportal Grund genug, nachzufragen und einen etwas anderen Lagebericht mit äußerst spannenden Einblicken in die Trainingsarbeit zu publizieren. In einem recht kurzweiligen Interview verrät uns Stolhofer unter anderem, welches Rüstzeug ein Torhüter in der 1. Landesliga mitbringen muss, was er von Größenvorgaben für Torhüter hält sowie welche Bedeutung er der Tormannposition insgesamt beimisst.

 

Letztes Vorbereitungsspiel entscheidet

„Ich bin sehr zufrieden mit dieser Vorbereitung, bin natürlich neu zum Verein gestoßen und musste die Personen, speziell die Torleute, erst einmal besser kennenlernen. Das passt nun aber perfekt, wir haben ein gutes Team. Ich habe vier Torleute, auch einen Nachwuchstormann dabei, ein Tormann ist mir leider verletzungsbedingt abhandengekommen. Ansonsten bin ich mit der Vorbereitung aber zufrieden, die Burschen ziehen ganz toll mit“ – so lauten die ersten Eindrücke von Tormann-Trainer Günter Stolhofer beim SC Retz.

Man sollte meinen, dass es nicht einfach ist, ein relativ großes Tormann-Team zu führen, zumal nicht alle in der ersten Mannschaft spielen können. Stolhofer ist hier pragmatisch. „Ich versuche alle Torleute in das gesamte System mit einzubeziehen, wie ich mir das vorstelle, und die Burschen ziehen an einem Strang, wir holen dabei tormannspezifisch das Beste heraus. Natürlich können nicht alle spielen. Da wir einen Tormann vorgeben müssen, haben wir jetzt noch drei Torleute, einer wird in der Kampfmannschaft spielen, die anderen beiden in der U23. Wer das ist, wird sich beim letzten Vorbereitungsmatch zeigen. Wir werden dann voller Zuversicht in die letzte Trainingswoche gehen.“

"Koordination steht im Vordergrund"

Wie funktioniert eigentlich der Austausch eines Tormanntrainers mit dem Cheftrainer, in dem Fall Andreas Haller? „Ich rede nur bei der Aufstellung des Tormanns mit, bin ständig in persönlichem und telefonischem Kontakt mit Herrn Haller. Wir tauschen uns aus und bereiten uns auf den nächsten Gegner vor. Hier müssen wir auch Videos der letzten Saison herausfiltern, auf diese Schwerpunkte wird dann aufgebaut, das wird dann auf die Mannschaft übertragen, in meinem Fall wird dann spezifisch auf den Tormann hin trainiert“, verrät uns Stolhofer.

Der erfahrene Tormanntrainer weiß, was ein Keeper mitbringen muss. „Grundsätzlich muss er einmal die Bereitschaft zu dem Ganzen mitbringen. Voraussetzung ist auch ein gewisser Grundaufbau, heute steht speziell die Koordination im Vordergrund. Dann erfolgt natürlich das spezifische Tormanntraining auf die verschiedenen Möglichkeiten hin. Der Torhüter muss immer bereits sein, der Wille muss vorhanden sein, Einsatz, Koordination. Er muss dazu reaktionsschnell und gedankenschnell sein“, so Stolhofer, der folgende These aufstellt: „Eigentlich ist der Tormann der wichtigste Spieler am Platz. Er muss alles können, den Ball mit der Hand fangen, ihn mit dem Fuß spielen und Tore verhindern.“

Die Frage nach der erforderlichen Größe des Schlussmannes sieht Stolhofer nicht so eng. „Ich kenne natürlich die Größenordnungen des ÖFB, 1,85 bzw. 1,86 Meter ist eine Zielsetzung, ich sehe das nicht so genau. Natürlich kann man keinen mit 1,60 Metern hineinstellen, für mich ist aber nicht entscheidend, ob er 1,80 oder 1,90 groß ist, das kann man natürlich kompensieren. Natürlich ist ein größerer Tormann bei hohen Bällen im Vorteil, ein vermeintlich kleinerer kann das aber auch mit Sprungkraft wieder wettmachen.“

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