Sponsoring im Frauenfußball ist effektiv und trendy - Teil 2

Sehr unterschiedliche Ergebnisse erbrachte eine stichprobenartige Befragung bei Oberösterreichs Frauenteams: „Unsere Sponsoren präsentieren sich medial als Trendsetter, weil sie mit ihrer Imagepflege diese wachsende Sportart fördern ", nennt DI Adalbert Böker, sportlicher Leiter des O.Ö.-Ligisten TSV Ottensheim, als Hauptmotiv für die Unterstützung durch 3 Unternehmen (Bank, Entsorgungsunternehmen, technische Spezialfirma). „Dabei muss aber auch noch berücksichtigt werden, dass im Frauenfußball noch mit kleineren Beträgen das Auslangen gefunden wird. Wir haben uns deshalb dazu entschlossen, Gönner mit der „Sympathie-Card" anzusprechen, für € 50,- pro Saison wird der Karteninhaber stets mit den aktuellsten Informationen über die Frauenteams versorgt und so wird intensive Kontaktpflege mit den Fans betrieben".

Kleinbetrieb mit großem Herz

Als Kleinbetrieb mit 3 Teilzeitkräften hat Schilder-GAIGG in Altmünster ein großes Herz für die Fußballerinnen (Landesliga), als Mit-Sponsor, wenn Plakate zu drucken sind oder neue Dressen gespendet werden, „weil wir die Mädels wegen der Gleichberechtigung so wie die Männerelf des FC Altmünster unterstützen, betont die Seniorchefin. „Unsere Reisekosten werden durch den Vereinssponsor sicherlich gedämpft", relativiert Klaus Goldberger für den Zweitligisten SV Högl Taufkirchen/Pram, der den Hauptsponsor sogar im Vereinsnamen aufweist, „aber Schiedsrichtergebühren, Trainer-Entgelte usw. sind trotzdem noch von uns zu tragen".

Bundesligist Union Kleinmünchen nach wie vor ohne Hauptsponsor

Dass sportliche Serien- Erfolge nicht unbedingt schon große Sponsoren garantieren, wird am Beispiel Kleinmünchen deutlich: Oberösterreichs „Frauenfußball- Hochburg" hat bis dato keinen Hauptsponsor an Land gezogen. „Dabei lastet mit den Fixkosten, den Rückzahlungen und der Erhaltung des Sportbetriebes für 105 Spielerinnen eine gewaltige finanzielle Last auf uns", eröffnet „Mastermind" Andrea Binder, „alleine die Rückzahlung des Kredites für den notwendigen Neubaudes Kabinentrakts wird uns noch 13 Jahre belasten".

Trainer Markus Winkler merkt für den Tabellenführer St. Oswald/Freistadt ( Landesliga) an :"Unsere sportlichen Erfolge sollten sich noch mehr auswirken, wenn es gilt, die enormen Reisekosten zu bewältigen. Unsere Fahrten ins Innviertel oder nach Windischgarsten schlagen sich kostenmäßig stark zu Buche, dabei greifen die Mädels mit einem jährlichen  Kalender ohnehin schon zur Selbsthilfe, wenn Inserate unserer kleineren
Sponsoren geschaltet werden".

Kalender und die Einnahmen aus dem Silvester- Punschstand stützen auch die Frauenelf des Frauenklasse-Süd-West- Herbstmeisters Union Pettenbach, „Daneben sind wir auch noch bei der Suche nach den Dressen-Sponsoren behilflich", erklärt „Mastermind" Manfred Feichtinger. „Sponsorensuche für Textilien und Matchbälle stehen bei uns auf der teaminternen Tagesordnung.

Vereinssponsoren werden (noch) sehr selten für diese Dinge herangezogen", würde sich Fabian Sailer, der Trainer des O.Ö. Ligisten SPG Hagenberg/Schweinbach stärkere Unterstützung wünschen, wobei seine Fußballerinnen mittels facebook (über 1000 Fans) für beide Vereine aktuell einen nicht zu unterschätzenden Werbeeffekt erzielen.

Helmut Pichler

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