Michael Mehlem vom ?Bankerlwärmer? zum ?VKB-Spieler der Runde 4?

Um wen geht es hier: Ein vom Verletzungspech oft gebeutelter Fußballer, um den es – obwohl absoluter Leadertyp und vkb_spieler-der-runde.pngunumstrittener Kapitän – nach seiner Genesung viele Diskussionen gibt. Braucht man ihn noch? Passt er noch in die Mannschaft? Wann spielt er wieder, der Michael? Nein – die Rede ist nicht von der deutschen Nationalmannschaft und Michael Ballack. Es geht um Vorwärts-Steyr-Kapitän Michael Mehlem, der bei seinem ersten Saisonauftritt in der Startformation des SK Vorwärts Steyr den entscheidenden Treffer zum 4:3-Sieg gegen den SV ZeBau Bad Ischl erzielte und sich so den Titel „VKB-Spieler der Runde“ sicherte. Fazit: Ja, man braucht ihn noch!

Fitter Kapitän meist nur auf der Bank
Nach Verletzungspech in der vergangenen Saison war Ex-Bundesligakicker und SKV-Kapitän Michael Mehlem guter Dinge, dass er im Herbst nach einer problemfreien Vorbereitungszeit wieder voll angreifen kann. Doch es kam anders. Obwohl Mehlem fit war, setzte Neo-Trainer Edi Glieder am Beginn der neuen Spielzeit auf andere Spieler und Ersatzkapitän Manuel Schönberger führte von der ersten Runde an das Vorwärts-Team aufs Feld. Michael Mehlem musste sich plötzlich mit der ungewohnten Rolle des Einwechselspielers abfinden.

Chance in Startfomation genutzt
Vergangenen Samstag rutschte der Routinier dann – vermutlich auch wegen des Ausfalls von Manfred Rothbauer – in die Startelf gegen Bad Ischl und durfte auch gleich wieder die Kapitänsschleife tragen. In einem unglaublich engen Match, das beim Stand von 3:3 auf der Kippe stand, fasste sich Mehlem in der 84. Minute ein Herz und zog aus mehr als 25 Metern ab. Der Flatterball ging in die Maschen und der 33-Jährige war plötzlich vom Ersatzspieler zum Matchwinner und umjubelten Helden geworden.

Michael Mehlem: „Solche Geschichten schreibt nur der Fußball. Zuerst weg vom Fenster, dann wieder in der Startelf und gleich das Siegtor erzielt. Das ist natürlich sehr schön für mich, aber viel wichtiger sind die drei Punkte für die Mannschaft. Wir haben bewiesen, dass wir ein enges Match gegen einen an diesem Tag ausgezeichneten Gegner noch drehen und für uns entscheiden können.“

Obwohl auch Mehlem selbst vermutet, dass er nicht erste Wahl gewesen wäre, wäre Manfred Rothbauer fit gewesen, stellt sich die Kapitänsfrage in Steyr nicht. „Ich bin weiter der Kapitän. Spiele ich nicht, gibt es mit Manuel Schönberger einen Stellvertreter. Ich denke, das sieht auch die Mannschaft so und deshalb gibt es darüber keine Diskussionen“, so Mehlem.

Mehlem hat Selbstvertrauen und will sich weiter aufdrängen
Die „Nummer 8“ des SKV fühlt sich fit und möchte natürlich in jedem Spiel von Anfang an dabei sein. Wie es sich aber für einen Leader gehört, sieht er davon ab, aufgrund seines bisherigen Reservistendaseins für Wirbel und Unstimmung zu sorgen und so der Mannschaft zu schaden: „Stunk zu machen bringt absolut nichts. Ich habe zwar viel Selbstvertrauen und meine, dass ich in die Startelf gehöre – wenn der Trainer anders entscheidet, habe ich das jedoch zu akzeptieren. Aber es wird bestimmt auch wieder mal anders – gegen Bad Ischl hatte ich Glück und habe eine erste Antwort auf dem Platz gegeben.“

Es wird spannend, ob sich der SKV-Kapitän weiter in Geduld üben muss oder ob das letzte Spiel nicht nur ein kleiner, sondern ein etwas größerer Schritt nach vorne war. Wenn dem so ist – Michael Ballack wäre wohl neidisch auf seinen Namensvetter.

Michael Mehlem wird die ooeliga-Trophäe für den „VKB-Spieler der Runde 4“ nächsten Dienstag vor dem Ankick zum Derby beim USV Dietach überreicht.   

von Andreas Richter

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