Regionalliga Mitte: Analyse Herbst 2010 Teil III: Union T.T.I. St. Florian

stflorian.jpgTeil III der Herbstanalyse 2010 zur Regionalliga Mitte behandelt die Union T.T.I. St. Florian. Die Elf von Trainer Willi Wahlmüller wartet nach dem Abbruch im Heimspiel gegen den GAK nach wie vor auf die Entscheidung des Strafsenats, könnte bei einer 3:0-Beglaubigung sogar auf dem fünften Tabellenrang überwintern. Ausschlaggebend für die tolle Hinrunde der "Sängerknaben" war ohne Zweifel die extreme Auswärtsstärke, holte man in den acht Begegnungen beachtliche 17 Punkte in der Fremde. In der folgenden Analyse legt ooeliga.at die Gründe des erfolgreichen Herbstdurchgangs der Union T.T.I. St. Florian dar und liefert Ihnen die wichtigsten Fakten und Statistiken der Wahlmüller-Elf. Zudem zieht auch Trainer Willi Wahlmüller Bilanz über den Herbst und relativiert die Aussagekraft der Heimtabelle.

Alle Macht der Jugend
Die klare Philosophie, die Union T.T.I. St. Florian seit Jahren konsequent verfolgt, ist der Schlüssel zum Erfolg der Wahlmüller-Elf. In St. Florian wird nicht Geld für große Namen ausgegeben, stattdessen setzt man bei den „Sängerknaben“ vermehrt auf junge Talente aus der Region. Ein Blick auf die Strukturen des Vereins genügt, um zu erkennen, dass in St. Florian in diesem Bereich nichts dem Zufall überlassen wird: Die starke 1B-Mannschaft liegt nach der Hinrunde in der Bezirksliga Ost auf dem zweiten Tabellenrang, während sich das ambitionierte U18-Team in der Leistungsliga mit den besten Nachwuchsteams des Landes messen  konnte. Diese beiden Mannschaften bilden eine tolle Basis und dienen als Sprungbrett für das Regionalligateam, in dem Trainer Willi Wahlmüller mit gewohnter Regelmäßigkeit den Jungen eine Chance gibt sich zu präsentieren.

15-Tore-Mann Florian Templ
Als sich „Torschütze vom Dienst“ Markus Hermes nach fünf Runden schwer verletzte und feststand, dass er im Herbst nicht mehr zur Verfügung stehen würde, zogen dunkle Wolken über St. Florian auf. Doch noch ehe sich Coach Wahlmüller großartig Gedanken machen musste, wer denn die entstandene Lücke im Angriff schließen sollte, war Neuzugang Florian Templ zur Stelle. Der Sturmtank, der im Sommer von OÖ-Ligist Sierning zu St. Florian gestoßen war, fügte sich nahtlos ins Angriffsspiel seiner Mannschaft ein und avancierte zum Top-Torjäger der Liga. Schnell, kopfballstark und schussgewaltig – das sind nur eine Auswahl der Adjektive, die auf den 15-Tore-Mann zutreffen und ihn auf den Wunschzetteln einiger Bundesligisten stehen lassen. Da zwei Drittel der insgesamt 22 Hinrunden-Treffer von St. Florian auf das Konto des 21-Jährigen gehen, hat dieser maßgeblichen Anteil am erfolgreichen Herbst seiner Elf.

Disziplin als Grundlage des Erfolges
Stratege Wahlmüller gibt seiner jungen Mannschaft eine klare Linie vor, gilt als strenger und konsequenter Vertreter seines Faches, der den Erfolg der Mannschaft in den Vordergrund stellt. Die Spieler halten sich an die Vorgaben des Trainers und agieren sehr diszipliniert: Obwohl die Mannschaft aus St. Florian durchaus Spieler in ihren Reihen hat, die von einer aggressiven und körperbetonten Spielweise profitieren, war die Wahlmüller-Elf in der Hinrunde das fairste Team der Regionalliga Mitte. Wenn sich ein Spieler jedoch nicht an die Regeln hält, geht er über Bord: Nachdem ein geheimes Probetraining von Mittelfeld-Motor Patrick Lachmayr bei West-Ligist Neumarkt am Wallersee an die Öffentlichkeit durchgedrungen war, flog dieser aus dem Regionalliga-Kader uns musste sich mit Einsätzen in der 1B-Mannschaft begnügen.

Bestes Auswärtsteam der Liga und Derby-Schreck
Mit beachtlichen 17 Punkten aus acht Spielen in der Fremde, krönte sich die Mannschaft von Willi Wahlmüller zum besten Auswärtsteam der Regionalliga Mitte. Ein Erfolg, der die Handschrift des Trainers klar widerspiegelt: Oberste Priorität hat eine stabile Defensive, die dem Gegner zwar Spielanteile, jedoch nicht viel Raum zum Kombinieren lässt. Bei Balleroberung wird blitzartig auf Angriffsspiel umgeschaltet, versucht man vor allem über die pfeilschnellen Offensivspieler zum Erfolg zu kommen. Des Weiteren erwies sich die Wahlmüller-Elf im Herbstdurchgang als echter Derby-Schreck: Nach fünf Duellen mit heimischen Regionalligisten standen drei Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage zu Buche, steht man in einer inoffiziellen Wertung des Bundeslandes Oberösterreich auf Platz Eins. Vor allem bei den Auswärtsspielen gegen die Titelanwärter des FC Pasching und Blau-Weiß Linz ließ man mit zwei überzeugenden 2:0-Erfolgen aufhorchen. Dem äußerst erfolgreichen Abschneiden in der Fremde steht jedoch eine eher dürftige Heimbilanz gegenüber, konnte man ediglich einen Sieg vor eigenem Publikum einfahren.

Herbstanalyse von Trainer Willi Wahlmüller:
„Generell kann ich von einer durchaus erfolgreichen Hinrunde sprechen, mit der man hochzufrieden sein muss. Bekommen wir die drei Punkte vom Heimspiel gegen den GAK zugesprochen, halten wir bei tollen 25 Punkten, die einen Punkterekord für ST. Florian bedeuten würden. Die Entwicklung einiger junger Spieler stimmt mich zusätzlich sehr positiv. Templ, Antonitsch, Winkler oder Radlinger sind sehr talentierte Spieler, sich toll in die Mannschaft einfügen und ihren Teil zum Erfolg der Mannschaft beitragen konnten. Positiv ist vor allem unsere Auswärtsbilanz, da wir im Herbst 17 Punkte in der Fremde holen konnten. Dabei mussten wir dreimal nach Kärnten fahren, was für meine berufstätigen Spieler eine enorme Belastung darstellt, zudem konnten wir die Auswärtsspiele in Pasching und im Donaupark für uns entscheiden. Mit der Heimbilanz bin ich natürlich nicht wirklich zufrieden, obwohl man diese auch relativieren muss: Wir haben vor eigenem Publikum nicht minder attraktiven Fußball geboten, hatten jedoch starke Gegner zu Gast und gingen teilweise unglücklich als Verlierer vom Platz. Leider muss ich meiner Mannschaft auch vorwerfen vielleicht nicht mit der letzten Konsequenz in die Heimspiele gegangen zu sein, fühlte man sich ob der starken Auswärtsspiele oftmals um eine Spur zu sicher. Gerade in den Heimspielen fehlte uns natürlich auch ein kreativer Stürmer wie Markus Hermes.“

Tabellenrang: 7
Punkte: 22
Erzielte Treffer: 22
ErhalteneTreffer: 19
Tordifferenz: + 3
Höchster Sieg: 3:1 (gegen Vöcklamarkt)
Höchste Niederlage: 1:3 (gegen Gleinstätten)
Torreichstes Spiel: 3:2 (gegen Weiz)
Heimbilanz (Sieg/X/Niederlage): 1/2/3
Auswärtsbilanz (Sieg/X/Niederlage): 5/2/1
Fairplaywertung: Platz 1 (28 Punkte)
Bester Torschütze: Florian Templ (15 Tore)
Kartenspieler: Michael Roitner (1x Rot), Markus Hermes (4x Gelb)

von Didi Aichmayr

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