Landescup: Zehn Micheldorfer erkämpfen Derby-Sieg (mit Fotos)

Nach einem heißen Fight setzte es im Autobahnderby der beiden OÖ-Ligisten zwischen SV GW Micheldorf und ATSV Bamminger Sattledt für die Petkov-Elf eine knappe 1:0-Niederlage in der zweiten Runde des Baumgartner Bier Landescups. Trotz nummerischer Überlegenheit nach der gelb-roten Karte von Michael Halbartschlager ab der 50. Minute blieb der Sieg im Kremstal. Goldtorschütze war einmal mehr der grün-weiße Goleador Mathias Roidinger. Er erzielte den Luckypunch nach 70 gespielten Minuten.

Vier neue Gesichter
Was gibt es schöneres als ein Derby gleich zu Saisonbeginn? Eigentlich kaum etwas. Auch wenn es nur der Baumgartner Bier Landescup war, beide Teams nahmen eines der ersten Bewerbsspiele schon voll ernst und traten beinahe in Bestbesetzung auf. Beim Probegalopp für den Ligaauftakt in dieser Woche schickte Micheldorf-Coach Wauki Waldhör mit Enis Sadikovic und Michael Auer bereits die beiden Neuzugänge aufs Feld, sie sollten die Fäden im Mittelfeld der Kremstal-Rapidler ziehen. Und auch bei Sattledt bekamen zwei Neulinge ihre Chance, Rainer Kührer und Istvan Vituska standen in der Anfangself.

Ausgeglichene erste Hälfte
Die Anfangsphase war aber typisch für ein solches Spiel, es war ein Abtasten auf beiden Seiten. Gefährlich wurde es aber bereits nach drei Minuten, als Dietmar Gruber bei den Heimischen seinen Turbo startete, sein Stanglpass wurde aber von seinen Kameraden verpasst. Das war es dann auch vorerst schon wieder von den Grün-Weißen, die Gäste-Elf riss die Initiative dieser Partie an sich und kam durch einen Kopfball von Stürmer Miron Muslic und einigen Weitschüssen zu heißen Aktionen. Nach einer guten halben Stunde wachten die Hausherren dann wieder auf, nach einer Ecke musste ein Kopfball von Stefan Gotthartsleitner auf der Linie geklärt werden. Bei der darauffolgenden Ecke wurde ein guter Gruber-Weitschuss geblockt. Die Partie nahm nun endlich richtig Fahrt auf, nach einer Super-Flanke von Sadikovic und schöner Vorlage von Mathias Rodinger scheiterte abermals Gruber nur ganz knapp. Auch in der nächsten Aktion nach 36 gespielten Minuten hatten die Micheldorfer beinahe den Torjubelschrei auf den Lippen, Nussi Roidinger verzog aus elf Metern komplett alleine aber nur ganz knapp. Kurz vor dem Pausenpfiff kam dann auch noch einmal das Auswärtsteam zu einer gefährlichen Situation. Osman Karacam dribbelte sich durch die grün-weiße Hintermannschaft, schoss, scheiterte aber am gut aufgelegten Micheldorf-Panther Bernd Schrattenecker. So ging es mit einem torlosen Remis in die Kabine, trotz guter Chancen war bei beiden Teams noch klar Luft nach oben.

Ausschluss als Micheldorfer Weckruf?
Beide Teams kamen unverändert aus der Kabine, doch die Wauki-Truppe erwischte vorerst den besseren Start. Bereits nach wenigen Sekunden kam Stefan Gotthartsleitner nach einer schnellen Kombination zu einer guten Möglichkeit, sein Schuss ging aber zentral auf Mario Turner. Wenig später kam unter den 400 Zusehern in der Micheldorfer cool & fair -Arena Aufregung auf, als plötzlich der grün-weiße Defensivakteur Michael Halbartschlager nach einem bösen Einsteigen von Schiri Clemens Schüttengruber mit gelb-rot vorzeitig vom Platz verwiesen wurde. Den Angriffsbemühungen der Kremstaler tat dies aber keinen Abbruch, ganz im Gegenteil, es machte den Anschein als wäre es ein kleiner Weckruf gewesen, mit noch mehr Einsatz in die Partie zu gehen. Tolle Chancen wie ein Roidinger-Kopfball oder ein Winkler-Weitschuss waren die Folge, teilweise wurden diese aber auch stümperhaft vergeben. Doch auch die Sattledter versteckten sich nicht, Miron Muslic vergab in dieser Phase des Spiels ebenfalls alleine im grün-weißen Strafraum. Sein Kollege Vituska Istvan machte es aber auch nicht besser. Er umkurvte zwar schon Schrattenecker, legte sich dann das Leder aber zu weit vor. So kam es wie es kommen musste, quasi im Gegenzug waren die Hausherren erfolgreich. Nach Winkler-Flanke setzte sich Goleador Nussi Roidinger gegen Sattledt-Schlussmann Turner durch und erzielte das 1:0 per Kopf. Danach verlagerten die Micheldorfer ihr Spiel auf Konter und ließen den Gästen beinahe keine Räume, einzig und alleine ein mal kam die Petkov-Truppe noch gefährlich vors Tor. Muslic hätte nach einem Stanglpass nur noch einschieben brauchen, doch der Teufelskerl im Micheldorf-Gehäuse war abermals zur Stelle und hielt die Null fest. So blieb es beim 1:0-Heimerfolg für die Mannen von Wauki Waldhör, die nach diesem Derby-Fight in die dritte Runde des Baumgarten Bier Landescup aufsteigen dürfen, für Sattledt ist nach diesem Match hingegen Endstation.

Walter Waldhör, Trainer SV Grün-Weiß Micheldorf
"Mit der ersten halben Stunde heute war ich überhaupt nich zufrieden. Wir haben nicht agiert, sondern nur reagiert. Die letzte Viertelsunde von Halbzeit eins und der zweite Durchgang waren deutlich besser. Auch nach dem Ausschluss haben wir tapfer gekämpft und auch noch einige Chancen herausgespielt. Für das erste Bewerbsspiel war diese Phase ganz gut."

Patrick Zehetner, Co-Trainer ATSV Bamminger Sattledt
"Über das Ausscheiden im Cup bin ich ziemlich unzufrieden, meiner Meinung nach waren wir über weite Strecken der Partie die aktivere Mannschaft.Wir hatten auch zahlreiche Chancen, um in Führung gehen zu können oder um den Ausgleich zu erzielen. Wenn man die Tore aber nicht macht, bekommt man sie. So war es auch heute wieder. Ich finde die Niederlage war unverdient, da Micheldorf meist nur passiv gespielt hat."

von Raphael Watzinger

Fotos + Foto-Slide: Raphael Watzinger

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