Unglaublich! Traun gewinnt sensationell bei Donau

traun_big.jpg"Das ist nicht die Sensation der Runde, das ist die Sensation des Frühjahrs", kann es Stephan Kuranda, Trainer des SV foli-pack Traun immer noch nicht fassen. Seine Mannschaft gewann nach zweimaligem Rückstand sensationell mit 3:2 bei Donau Linz. Dabei musste der Coach auf wichtige Akteure wie Serkan Arslan und Christoph Hiesl verzichten, brachte den ein oder anderen jungen Spieler von Beginn an. "Die haben das erste Mal Kampfmannschaft gespielt, sind um ihr Leben gerannt", ist Kuranda mächtig stolz auf seine Jungs. Der Tabellenletzte schloss mit diesem Sieg zum Tabellendreizehnten ATSV Sattledt auf und hat nun auch elf Zähler am Konto.

Asböck hält Gäste im Spiel

Vor diesem Spiel waren zwei Dinge klar: Bei Donau geht es eigentlich um nichts mehr, die Spitzenplätze sind in weite Ferne gerückt, Abstiegssorgen braucht man aber auch keine hegen. Bei Traun ist der Abstieg schon so gut wie fixiert, die Planungen für die Landesliga-Saison 2012/13 sind bereits im Gange. Entspannte Voraussetzungen also, die Mannschaften konnten munter drauf los spielen. Klar war auch, dass Donau der haushohe Favorit ist, immerhin gewann die Scheiblehner-Elf zuletzt mit 3:0 bei Weißkirchen, nachdem sie vorher fünf Mal 1:1 gespielt hatte. Traun spielte bis dato meist gut mit, verlor aber fünf von sechs Partien und schoss dabei nur ein Tor. Das Spiel konnte also beginnen, Donau übernahm wie erwartet sofort die Initiative. In den ersten Minuten wurde aber schnell klar, dass Traun an diesem Tag ganz gut mithalten kann, die Kleinmünchner kamen nicht in den gewohnten Spielfluss. Chancen gab es dennoch, die Offensivabteilung rundum Efendiouglu, Vidackovic und Kirchberger tauchte immer wieder mal gefährlich vor dem Gehäuse von Traun-Keeper Markus Asböck auf. Doch dieser hatte auf jeden Schuss eine Parade parat, hielt seine Mannschaft bis zum Pausenpfiff im Spiel.

Donau trifft, Traun kontert

Auch in der zweiten Halbzeit hat Donau zunächst Übergewicht, kommt zu der ein oder anderen kleineren Möglichkeit. Traun hat bis dato keine wirklich Torchance, ist mehr mit der Defensive beschäftigt. In der 63. Minute passiert es dann, die Heimischen gehen mit 1:0 in Führung. Nach einem hohen Ball in den Sechzehner, wird Asböck von Donau's Manuel Hammerl bedrängt und kann den Ball nur wegfausten. Zu kurz, denn Günter Stöckler ist mit dem Kopf zur Stelle und verwandelt zur Führung. Kurz darauf knallt Kirchberger einen Freistoß an die Latte und verpasst damit die Vorentscheidung für die Linzer. Das rächt sich, denn in der 71. Minute wird Philipp Eder im Donau-Strafraum per Bodycheck niedergestreckt, der Schiedsrichter entscheidet auf Elfmeter. Diesen verwandelt Dragan Javorovic zum 1:1. Nun geht es Schlag auf Schlag, Donau hat schnell die passende Antwort und geht durch Michael Reisinger erneut in Führung. Die Scheiblehner-Elf hat dabei aber auch etwas Glück, wird der Reisinger-Schuss noch entscheidend von Eder abgefälscht - 2:1 (77.).

Traun gibt aber völlig überraschend nicht auf, zeigt nun unheimliche Moral und werden dafür auch belohnt. In der 81. Minute trifft Philipp Eder nach einem Buchegger-Freistoß, den Stefan Singer nur abprallen lassen kann, per Abstauber zum abermaligen Ausgleich. Und was dann passiert ist unglaublich. Die junge Trauner Mannschaft ist mit dem Remis keineswegs zufrieden, unter anderem angetrieben von Mittelfeldspieler Taulant Krasniqi, der in dieser Phase beinahe zum Stürmer mutiert, drängt die Mannschaft auf ein weiteres Tor, das in der 90. Minute auch tatsächlich gelingt. Der eingewechselte Manuel Vemba spielt einen herrlichen Lochpass auf Christian Ebner, der in den Strafraum stürmt und mit einem scharfen und platzierten Schuss zum 2:3 (90.) trifft. Die Sensation ist perfekt.

Stimmen zum Spiel

Stephan Kuranda, Trainer SV foli-pack Traun
"Der älteste Spieler war bei uns heute 22 Jahre alt, der Rest teilweise 15-18. Diese Burschen musste man nicht mehr großartig motivieren, die sind um ihr Leben gerannt. Dass wir nach zweimaligem Rückstand zurück kommen, hätte ich nicht für möglich gehalten, vor allem auswärts bei Donau. Mir fehlen die Worte. Die Burschen wollten unbedingt den Sieg, das hat man nach dem 2:2 gemerkt, keiner hat sich mit dem Remis zufrieden gegeben, das hat den Ausschlag gegeben. Das ist für alle sehr wichtig, denn irgendwann wird es schwierig Spieler nach knappen Niederlagen immer wieder zu motivieren, die Spannung hoch zu halten. Wir sind jetzt immer noch so gut wie abgestiegen, doch für die Moral war der Sieg unglaublich wichtig."

Formation: 3-5-2
Beste Spieler: Pauschallob



von Milan Vidovic

Foto-Slide: LUI

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