Saisonanalyse Teil 9: SV Grün-Weiß Micheldorf

micheldorf_big.jpgWas will man mehr? Ein fünfter Platz in der abgelaufenen Meisterschaft und der Gewinn des Baumgartner Bier Landescups bzw. die gleichzeitige Qualifikation für den ÖFB Samsung Cup. Für den SV Grün-Weiß Micheldorf lief die Radio OÖ-Liga-Saison 2011/12 ausgezeichnet, die kleinen Schwächephasen im Frühjahr möchte man deswegen nicht auf die große Glocke hängen. "Das war eine super Saison für uns. Mit dem Cup-Sieg haben wir sogar einen Titel geholt, wir sind sehr zufrieden", freut sich Trainer Walter Waldhör. Besonders bemerkenswert ist, dass Micheldorf all das mit einer der jüngsten OÖ-Liga-Mannschaften schaffte, zudem fast ausschließlich mit Eigengewächsen spielt. "Das ist ihr größter Sieg", ist ooeliga.at-Experte Albert Kabashi überzeugt. 


Verletzungen machten Micheldorf zu schaffen

Im Herbst landete der SV Micheldorf an dritter Tabellenposition, wieder einmal war eine sehr gute Ausgangssituation geschaffen worden. Doch auch diesmal schaffte es die Mannschaft nicht ganz an der Tabellenspitze dran zu bleiben, fiel auf den fünften Rang zurück. "Die Top-5 waren unser Ziel, und das haben wir auch geschafft. Wir liegen ja auch mit dem vierten gleichauf und sind nur einen Punkt hinter dem Dritten. Wallern und Grieskirchen waren qualitativ einfach besser, mit allen anderen konnten wir aber mithalten. Das war eine sehr gute Saison für uns, wir sind hoch zufrieden. Schade war, dass wir im Frühjahr viele Verletzungsprobleme hatten, vor allem zu Beginn. Außerdem waren viele enge Partien dabei, in denen wir Punkte liegen gelassen haben", erklärt Trainer Walter Waldhör. Wenig überraschend war auch die Heim- und Auswärtsbilanz der Kremstaler. In der heimischen cool&fair Arena war man erneut eine Macht, holte 26 Punkte, auswärts waren es nur 16.

"Da, wo wir sind, gehören wir auch hin" 

Auch in der E24-Tabelle konnte sich Micheldorf im Spitzenfeld platzieren, liegt hier an dritter Stelle. Bei den Stammspielern sind sie gar Zweiter. Alles Anzeichen für die tolle Arbeit, die in den letzten Jahren geleistet wurden, in der Mannschaft stehen fast nur Eigenbauspieler, ein Weg, den Micheldorf auch weiterhin verfolgen möchte. "Vor zwei Jahren hat es einen Schnitt gegeben, von da weg hat sich bei den Transfers nur sehr wenig bei uns getan. So werden wir auch weitermachen, da, wo wir sind, gehören wir auch hin. Mit Mannschaften wie Grieskirchen, Steyr und Wels werden wir vom Niveau her nicht mithalten können, das ist aber so auch in Ordnung. Meine Elf ist sehr laufstark und kompakt, wir werden immer alles geben müssen, das wissen wir", sagt Waldhör, warnt aber gleichzeitig, "trotz allem müssen wir aufpassen, man hat heuer gesehen, dass gute Teams schnell mal hinten landen können."

Testspiel-Höhepunkt gegen Wigan Athletic

Lange Zeit sich auszuruhen hat Micheldorf nicht, geht es schon vor Meisterschaftsbeginn rund. Am 13. Juli trifft man in der 1. Runde des ÖFB Cups auf den SC Wiener Viktoria, das Team wird von Toni Polster betreut. Am 24. Juli weht ein Hauch englischer Premierleague-Luft durch die Micheldorfer Arena, wenn die Waldhör-Elf auf den Ex-Club von Nationalspieler Paul Scharner, Wigan Athletic, trifft. Nur fünf Tage später, am 29. Juli startet man schließlich die Mission Titelverteidigung im Baumgartner Bier Landescup, Gegner ist Union Niederneukirchen. "Wir werden in allen Partien unser Bestes geben. Über die Wiener Viktoria haben wir uns schon etwas informiert, sieht man sich die Statistiken an, spricht viel für sie. Vor allem im Sturm sind sie außerordentlich stark. Wir spielen aber zu Hause, werden alle probieren, um weiterzukommen", verspricht Waldhör. 

Vier Abgänge und drei Zugänge

Auch wenn es in Micheldorf in der Transferzeit nicht so heiß wie bei anderen Vereinen zugeht, so musste man diesmal doch auf den ein oder anderen Abgang reagieren. Vor allem Enis Sadikovic wird der Mannschaft besonders fehlen, der junge Bosnier mauserte sich im Laufe der Saison zu einer wichtigen Stütze im Mittelfeld. "Sadikovic musste uns aus familiären Gründen verlassen, er ist wieder zurück nach Bosnien gekehrt. Sehr schade, denn er ist ein sehr guter junger Spieler. Für ihn haben wir Igor Sekic vom ATSV Stadl-Paura verpflichtet. Sekic sollte die Position gut ausfüllen können. Zudem haben wir mit Andreas Tiefenthaler einen jungen Stürmer verpflichtet, außerdem kehrt Niki Obermair nach einem Auslandsaufenthalt zu uns zurück", freut sich der Micheldorf-Coach. Neben Sadikovic sind aber auch noch Szabolcs Kütsön und Maximilian Pilz zum SV Windischgarsten gewechselt. Auch Michael Auer steht nicht mehr zur Verfügung, sein Zielverein ist aber noch unbekannt.



Albert Kabashi, ooeliga.at-Experte

"Micheldorf wollte von Beginn an unter die ersten Fünf, das haben sie auch geschafft. Sie sind auch Gewinner des Landescups, auch das ist ein toller Erfolg, sie spielen nun im ÖFB-Cup. Der größte Sieg ist aber, dass sie eine Generation von jungen Micheldorfern aufgebaut haben, im 20-Mann-Kader kommen etwa 15 Spieler aus dem eigenen Nachwuchs. Und das in der OÖ-Liga, das ist toll. Micheldorf kann stolz auf sich und auf das Geleistete sein, da kann man nur gratulieren."




Statistik  

Tabellenrang: 5
Punkte: 42
Rückrundenrang: 8
Punkte (Rückrunde): 18        
Erzielte Treffer: 48         
Erhaltene Tore: 29          
Tordifferenz: +19         
Heimbilanz: (S-U-N): 8-2-3
Auswärtsbilanz (S-U-N): 4-4-5        
Bester Torschütze: Mathias Roidinger (16 Tore) 



von Milan Vidovic

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