Herbstrückblick Teil 13: SV WIGO-HAUS Neuhofen/SV Ried Amateure

altDer SV WIGO-HAUS Neuhofen/SV Ried Amateure beendete die Herbstsaison mit einer heftigen Negativserie. In den letzten sieben Partien holten die Innviertler nur zwei Punkte und schossen dabei auch nur zwei Tore. Auch wenn das primäre Ziel die Heranführung der Talente an den Profikader der SV Ried bleibt, möchte man mit dem Abstiegskampf keinesfalls etwas zu tun haben. Genau dieser blüht nun aber, die Grochar-Elf ist Vorletzte. "Ein wenig Druck schadet nicht. Es wird nicht einfach, aber die Qualität ist ja da. Die Burschen müssen sich jetzt mental in den Griff bekommen", sagt Sektionsleiter Gerald Eiblmayr.

Leistungshemmende Überbelastung

Dass die Philosophie der SV Ried funktioniert, haben in diesem Herbst einmal mehr junge Spieler unter Beweis gestellt, die den Sprung von den Amateuren zu den Profis geschafft haben. Besonders Patrick Möschl konnte durchstarten, kam auf insgesamt 18 Einsätze. "Auch Julian Baumgartner ist zu einigen Einsätzen gekommen, ebenso wie Jakob Kreuzer. Das ist natürlich sehr erfreulich und auch unser Ziel. Allerdings hatten wir im Herbst viele Verletzungsprobleme, auch bei den Profis. Zum Teil haben sieben bis acht unserer Spieler oben mittrainiert, sie sind dann auf sehr viele Einheiten pro Woche gekommen, gehen aber natürlich auch noch zur Schule. Das war mit Sicherheit etwas zu viel für sie, was sich dann auch in den Matches gezeigt hat. Zum Teil sind die Spieler ab der 70. Minute eingegangen", erklärt Eiblmayr die Problematik und weist ebenso auf die Verletzungssorgen im OÖ-Liga-Kader hin. "Wir hatten vor allem in der Offensive Probleme, zum Teil mussten wir ohne Stürmer auskommen", kamen die Innviertler in der Hinrunde nur auf 14 Saisontore, in den letzten sieben Partien traf die Truppe gar nur zwei Mal ins Schwarze.

"Die Leidenschaft hat gefehlt"

Einige der zuvor verletzten Profispieler holten sich im OÖ-Liga-Team Spielpraxis. An und für sich sollte dies eine Win-Win-Situation sein, die Hilfe von oben erwies sich zum Teil aber als Bärendienst. "Das ist nicht ganz einfach, wenn die Profis zu den Amateuren stoßen. Einige sind froh, da sie Spielpraxis bekommen, man erwartet dann aber auch, dass sie in gewisser Weise hervorstechen. Auch die Jungen verlassen sich dann zu sehr auf sie, denken, dass die Profis es schon richten werden. Tja, dann kommt eben so etwas dabei heraus, in so einer Situation wie jetzt waren wir noch nie", bedauert der Sektionsleiter und verweist auch auf die besonders motivierten Gegner, die seinem Team das Leben schwer machten. "Wenn zum Beispiel Vastic, Aydogdu oder Trauner bei uns mitspielen, ist das auch für den Gegner eine zusätzliche Motivationsspritze. Wenn diese dann 120 Prozent geben, müssen wir mitgehen, das ist einfach eine mentale Geschichte."

Suche nach erfahrenem Spieler

Dass die Spieler vor allem mental noch dazu lernen müssen, liegt womöglich auch am Alter der Grochar-Truppe. "Seitdem die höchste Altersstufe in der Akademie von U19 auf U18 umgestellt wurde, merken wir doch auch einen Unterschied. Die Spieler kommen früher zu den Amateuren, müssen sich noch früher auf den Erwachsenenfußball einstellen. Manchen fällt das nicht schwer, andere brauchen doch eine längere Eingewöhnungsphase und Geduld, die sie manchmal nicht aufbringen", merkt Eiblmayr an und ist deshalb auch auf der Suche nach einem erfahrenen Spieler, der die Jungen führen kann. "Das wäre zum jetzigen Zeitpunkt sehr interessant für uns, allerdings ist es nicht einfach jetzt im Winter jemanden zu finden." Zugänge gibt es also noch keine, einen Abgang können die Innviertler dagegen bereits vermelden, Raphael Platzer wechselt zum Ligakonkurrenten und Herbstmeister Union Gurten.

 

Redaktion

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