Herbstrückblick Teil 14: SV Hennerbichler Freistadt

Nach einer sorgenfreien letzten Saison, die man als Neunter im sicheren Mittelfeld der Tabelle abgeschlossen hatte, ist der SV Hennerbichler Freistadt in der aktuellen Meisterschaft der OÖ-Liga in akute Abstiegsgefahr geraten. Die Mannschaft von Trainer Samir Hasanovic steht nach der Hinrunde nur auf dem 13. Platz und ist von der Abstiegszone lediglich aufgrund der besseren Tordifferenz getrennt. "Wir hätten uns erneut eine Präsenz im Tabellenmittelfeld erwartet, konnten aber die Abgänge der Offensivkräfte nicht kompensieren und hatten vor allem im Spiel nach vorne im Herbst mit großen Problemen zu kämpfen", weiß Harald Denk, der nach dem Rücktritt von Sportchef Gernot Schmid vorerst an vorderster Front tätig ist, in absehbarer Zeit aber wieder ins zweite Glied rücken möchte, wo der Schuh am stärksten druckt.

 

Torjäger Hochstöger schmerzlich vermisst - ansprechende Performance der Defensive

Während Radim Pouzar, der im Sommer nach Kefermarkt wechselte, in der Rückrunde mit Knieproblemen zu kämpfen hatte und an die zuvor gezeigten Leistungen nicht anknüpfen konnte, wurde vor allem Simon Hochstöger im Herbst schmerzlich vermisst. Nach einem Studium in Wien begab sich der Torjäger im August auf Weltreise und wird erst im Februar wieder heimischen Boiden betreten. "Simon hat uns enorm gefehlt und hoffen, dass er nach seiner Rückkehr wieder ins Geschehen eingreifen und die Offensive verstärken wird", so Denk. "Wir haben nicht nur wenig Tore geschossen, sondern hatten in der Offensive ein generelles Problem, sind vom Zentrum, aber auch von den Seiten zu wenig brauchbare Bälle in die Spitze gekommen." Mit der Performance der Defensive ist man im Mühlviertel hingegen zufrieden. So kassierte die Hasanovic-Elf mit 21 Gegentoren nur unwesentlich mehr als die Top-Drei der Tabelle. "Hinten stehen wir ganz gut und sind in der Defensive mit Torwart Klaus Schützeneder sowie den Verteidigern Matej Pavlovic und Roman Pivonka gut aufgestellt", weiß Harald Denk.

 

Eklatante Auswärtsschwäche

Während man im heimischen Holzhaider-Stadion immerhin vier Siege feiern und 13 der insgesamt 15 im Herbst gesammelten Punkte holen konnte, waren die Kicker aus Freistadt in der Fremde gerngesehene Gäste. So konnten Kapitän Roman Lanzerstorfer und Co. in den bisherigen sieben Auswärtsspielen lediglich zwei Zähler ergattern und nur drei Tore erzielen. "Auch wenn wir daheim in den vergangenen Jahren auch schon stärker waren, ist die Heim-Bilanz nicht schlecht ausgefallen. Die eklatante Auswärtsschwäche ist vor allem eine Kopfsache, waren die Spieler vor Auswärtsspielen sehr nervös und haben zu wenig an sich geglaubt. Wollen wir von den hinteren Plätzen wegkommen, müssen wir in der Fremde in der Rückrunde häufiger und konstanter Punkten", sagt der Funktionär.

 

Eine fixe Neuerwerbung - möglicher Legionärstausch

Auf der intensiven Suche nach Verstärkungen ist der 13. der Tabelle bereits fündig geworden, steht Coach Hasanvoic mit Jürgen Wenigwieser, der im Herbst in Neumarkt tätig war, ein erfahrener Spieler zur Verfügung. "Wenigwieser war zwar zuletzt in der 1. Klasse aktiv, hat aber bereits in Perg und Pregarten gespielt, verfügt über entsprechende Erfahrung und will es noch einmal wissen", ist Obmann Wolfgang Freudenthaler von den Qualitäten der ersten Neuerwerbung überzeugt. An diesem Wochenende wird in Freistadt möglicherweise erneut weißer Rauch aufsteigen. "Wir stehen in konkreten Verhandlungen mit einem offensiven Mittelfeldspieler aus Tschechien. Sollte der Transfer zustandekommen, werden wir uns voraussichtlich von Michal Masat trennen", überlegt der Obmann einen Legionärstausch. "Zudem hoffen wir, dass Simon Hochstöger im neuen Jahr wieder in den Kader zurückkehren und unser Stürmer in der Rückrunde in Freistadt wieder auf Torejagd gehen wird."

 

Trainingslager in Schielleiten

Mitte Januar bereiten sich die Kicker aus Freistadt auf den OÖ-Liga-Hallencup in Traun vor, ehe Trainer Hasanovic am 21. Januar den Startschuss zur Vorbereitung auf die Rückrunde geben wird. In der intensiven Aufbauzeit steht unter anderem ein Trainingslager im steirischen Schielleiten auf dem Programm. "Wir werden uns bestmöglich vorbereiten, um im Frühjahr gut aus den Startblöcken zu kommen. Wir wollen in der Rückrunde von Beginn an fleißig punkten, so rasch wie möglich das Abstiegsgespenst vertreiben und am Ende wieder im Mittelfeld der Tabelle landen", wünscht sich Harald Denk einen günstigen Saisonverlauf und eine deutliche Rangverbesserung.

 

Günter Schlenkrich

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