GW Micheldorf: Ausverkauf blieb aus - Ruhe kehrt ein

micheldorf bigDie Zukunftsängste waren groß beim SV Grün-Weiß Micheldorf. Sportlich in aller Munde, hatte man sich nach den angekündigten Rücktritten dreier Vorstandsmitglieder vor allem in finanzieller Hinsicht um negative Auswirkungen gesorgt. Der befürchtete Ausverkauf blieb jedoch aus, hat Trainer Walter Waldhör nur einen schmerzhaften Abgang zu ersetzen. Obwohl für den künftigen Vorstand noch keine Nachfolger feststehen, dürfte vorerst Ruhe im Verein einkehren. 

Die Rücktritte von Präsident Präsident Hermann Hofmeister und den Vorstandsmitgliedern Dietmar Waser und Walter Ramsebner sind längst beschlossene Sache. Bei der Mitgliederversammlung im März wird das Trio nicht mehr zur Wahl stehen. Das stand bereits vor über zwei Monaten fest. Finanziell ist der Verein infolgedessen nicht gerade auf Rosen gebettet. "Es hat Probleme gegeben", bestätigt Trainer Walter Waldhör. Die Angst vor einem drohenden Ausverkauf in der Wintertransferperiode war dementsprechend spürbar. Sorgen, die sich am Ende aber nicht bewahrheiten sollten. Mit Michael Obermair (Karriereende) blieb es bei nur einem schmerzhaften Abgang. 

"In erster Linie den Spielern zu verdanken"

Auch innerhalb des Vereins dürfte vorerst Ruhe einkehren, sollten sich die Probleme vom Herbst nicht wiederholen. Zwar gebe es laut dem Coach noch keine neuen Namen für die Nachfolge des zurückgetretenen Trios, "der Verein hat aber jetzt einmal im Frühjahr Zeit, sich neu aufzustellen und zu ordnen", meint der Cheftrainer. Dass seine Truppe trotz der bereits im Herbst bestehenden Schwierigkeiten auf dem hervorragenden vierten Rang überwintert, rechnet Waldhör seinen Spielern hoch an. "Es ist in erster Linie den Spielern zu verdanken, dass es einmal bis Sommer in dieser Form weitergeht. Sie haben sich enorm charakterstark gezeigt. Man sagt immer, im Fußball geht es nur ums Geld. Das haben sie eindrucksvoll widerlegt", freut sich der Ex-Bundesliga-Profi. 

"Wird nicht leicht, den Platz zu halten"

Im Hinblick auf die Rückrunde dämpft Waldhör die Erwartungen. Zwar fehlen nur drei Punkte auf Herbstmeister Gurten, von einem Eingreifen in den Aufstiegskampf will der 45-Jährige aber nichts wissen. "Wenn man da vorne dabei ist, wünscht man sich natürlich, vorne zu bleiben. Es sind aber Mannschaften wie Grieskirchen oder Schallerbach hinter uns, die sicher weiter vorne gehandelt werden. Es wird nicht leicht, den Platz halten zu können. Wir werden aber versuchen, ihn zu verteidigen", sagt Walter Waldhör, der zugleich auf ein erfolgreiches Abschneiden im Landescup hofft. Nach dem Sieg über Marchtrenk im vergangenen August steht der Sieger von 2012 bereits im Viertelfinale. Dabei wird man allerdings auf einen wichtigen Spieler verzichten müssen. Trotz der Erleichterung über den ausbleibenden Ausverkauf weint Waldhör dem abgewanderten Michael Obermair einige Tränen nach. Das werde nicht leicht zu verkraften sein, er gehöre auf seiner Position zu den besten Spielern. Es müsse aber irgendwie gelingen, ihn zu ersetzen, sagt der Übungsleiter. 

Harte Brocken als Testgegner

Mit der laufenden Vorbereitung ist der Coach noch nicht gänzlich zufrieden. Zwar sei das Training in Ordnung, die Spiele seien aber anfangs nicht gut gewesen, berichetet er. Die ersten drei Tests gegen Admira Linz, St. Florian und Gschwandt gingen jeweils verloren. "Allerdings waren da noch nicht alle an Bord, hatten wir hart trainiert", will Waldhör die Resultate nicht überbewerten. Nach dem ersten Sieg über St. Peter/Au warten rechtzeitig vor dem Saisonstart mit Austria Salzburg und Blau-Weiß Linz noch zwei harte Brocken. "Das ist für jeden ein bisschen eine Herausforderung, das kann für die Weiterentwicklung nicht schlecht sein", sagt der Coach, der zuversichtlich gestimmt ist: "Ich bin guter Dinge, dass wir gerüstet sind."

Christoph Gaigg

Sichere dir bis zu 100€ als Freiwette und wette auf deine Lieblingssportarten.