Bad Goisern verschärft durch Derbysieg die Gmundner Krise

Nach zuletzt sechs Niederlagen in Folge hofften die Fans des SV Gmundner Milch ausgerechnet im Derby gegen den starken Aufsteiger SV Bad Goisern auf die Trendwende. Dazu ruhten die Hoffnungen der Traunseestädter auf den Schultern einer sehr jungen Mannschaften, wurde man doch zuletzt auch vom Verletzungspech verfolgt und fällt mit Chokchev ein wichtiger Stammspieler dazu gesperrt aus. Ganz anders äußert sich hingegen die Stimmung beim SV Bad Goisern, der im Kampf um eine gute Platzierung in der OÖ-Liga alle Trümpfe in der Hand hat.

Gmunden zeigte Kämpferherz

Eines kann man den Gmundnern in den letzten Wochen jedenfalls nicht vorwerfen: Dass die Mannschaft sich hängen lassen würde. Wie zuletzt bei der unglücklichen Heimniederlage gegen die Union St. Martin im Mühlkreis war es auch am heutigen Abend die Heissl-Elf, die alles in die Waagschale warf und gegen einen starken Aufsteiger zunächst gleich einmal die Initiative ergriff. Trotz der gerade erwähnten Personalsorgen konnte man den Gästen zusetzen. So brannte es nach einem Schmidl-Solo im Goiserer Strafraum lichterloh, mit vereinten Kräften konnte man diese Situation aber am Ende bereinigen.

Nach einer guten Viertelstunde dann erfolgte der nächste Tiefschlag für die Traunsee-Kicker. Nach einer unübersichtlichen Strafraumsituation war es Bad Goiserns Goalgetter Miliam Guerrib, der am schnellsten schaltete und mit seinem 19. Saisontor zur Stelle war. Während die Goiserer in der Folge vorwiegend aus Standards gefährlich wurden, probierten die Gmundner aus dem Spiel ihr Glück. Letztes konnte aber vorerst nicht erwzungen werden, fehlte doch im Abschluss die letzte Konsequenz. Kurz vor der Pause hätten jedoch die Gäste das Spiel frühzeitig in sichere Bahnen lenken können. Guerribs Kopfball nach einem gefährlich vorgetragenen Eckstoß verfehlte sein Ziel jedoch knapp.

Zweiter Derbysieg für Bad Goisern

In der Zweiten Halbzeit traten die Heimischen weiter engagiert auf. Zunächst waren es aus einem Konter aber die Stadler-Mannen aus Bad Goisern, die gefährlich wurden. Kitzmüller im Tor der Gmundner aber blieb gegen Miliam Guerrib Sieger. Quasi im Gegenzug eröffnete sich erneut eine große Chance für die Heissl-Elf. Der Freistoß von Aktivposten Tommy Schmidl war aber am Ende nicht gefährlich genug um Goiserns Schlussmann Althuber überlisten zu können. Kurz darauf erfolgte die nächste Hiobsbotschaft für den SV Gmundner Milch. Mit Neuhuber und Feusthuber mussten erneut zwei Spieler verletzungsbedingt vom Platz.

In der Folge taten sich die Gmundner weiter schwer gegen taktisch hervorragend agierende Gäste aus Bad Goisern. Man hatte in der Schlussphase nicht unbedingt den Eindruck, dass die Heimelf doch noch die gewaltige Niederlagenserie stoppen können würde. Nicht dass die Heimelf es nicht probiert hätte, vielmehr war es die letzte Konsequenz im Abschluss beziehungsweise der finale Pass, der nicht ankam. So waren es die Gäste aus Bad Goisern die am Ende nicht nur das 0:2 durch Guerrib erzielen konnten, sondern auch das zweite Saisonduell für sich entschieden. In Gmunden brennt nach dieser siebten Niederlage in Folge der Hut, zumal man damit der Konkurrenz aus Freistadt und Marchtrenk eine Steilvorlage gab. Das Restprogramm gestaltet sich aus Gmundner Sicht äußerst schwierig, muss man noch gegen den SC Marchtrenk, der um seine letzte Chance raufen wird, und gegen die Spitzenteams FC Wels und ASKÖ Donau Linz ran.

Stimmen zum Spiel:

Gerhard Mittermayr, (Sportlicher Leiter SV Gmundner Milch):

"Das war wirkliche eine Niederlage, die nicht sein hätte müssen. Wir hatten 70 % Ballbesitz und jeder war bemüht. In der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel in die Hand genommen, doch im Abschluss waren wir durch die Ausfälle von Schmidl und Chokchev nicht zwingend genug. Wir hätten wohl noch eine Viertelstunde spielen können ohne ein Tor zu schießen. Wir können nur hoffen, dass nur einer absteigen muss und wir da nicht dabei sind. Das wäre für den Verein und auch für den gesamten Fußball im Salzkammergut schade. Generell, auch wenn es jetzt blöd klingt, muss man sagen, dass wir keine Mannschaft für den Abstieg haben, sondern eine für obere Tabellenregionen. Natürlich ist das durch die vielen Verletzungen nun aber eine andere Situation. In Wels wird es natürlich ganz schwer, in Marchtrenk muss man auch erst gewinnen und auch gegen Donau haben wir uns bisher immer schwer getan."

Franz Liebhart, (Sektionsleiter SV Bad Goisern):

"Ich würde schon sagen, dass wir heute verdient gewonnen haben, weil wir uns mehr Chancen erarbeitet haben. Es war aber nicht so, dass wir es über die spielerische Linie gelöst hätten heute. Das kann man nicht sagen. Es war dies heute kein übermäßig schönes Fußballspiel, aber das ist bei Derbys halt oft so der Fall."

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