Derby-Wahnsinn! SV Gmundner Milch gibt 2:0-Führung gegen zehn Bad Ischler aus der Hand

Lange Zeit sah es ganz nach einem Derby-Erfolg für den SV Gmundner Milch aus, am Ende holte der SV Zebau Bad Ischl aber doch noch einen Punkt. Den Gastgebern reichte dabei weder die 2:0-Führung, herbeigeführt durch Dejan Erak (40.) und Kiril Chokchev (45.), noch der Ausschluss von Ischl-Defensivmann Wolfgang Marl (68.). Vor 500 Zuschauern gelang den Gästen nämlich das noch scheinbar Unmögliche. Miroslav Milosevic verkürzte in der 85. Minute auf 1:2, Rudi Durkovic versenkte in Minute 90 zum 2:2.

 

Bissigere Gmundner mit klarer Pausenführung

Noch war es zu früh, um irgendwelche Prognosen für diese Saison aufzustellen, die Mehrheit der Experten wird dennoch Bad Ischl etwas höher eingeschätzt und in diesem Duell vielleicht auch favorisiert haben. Wenn es denn so war, dann dürften diese recht überrascht gewesen sein, denn die knapp 500 Zuschauer sahen zunächst starke Gastgeber, von der Halada-Elf war wenig zu sehen. In einer zunächst zerfahrenen Partie kam Gmunden zu den ersten guten Möglichkeiten. Manuel Schmidl, der nach seiner langwierigen Verletzung erstmals wieder von Beginn an spielte, kam in Minute 20 beinahe zum Abschluss, Goalie Christoph Unterberger nahm ihm aber gerade noch den Ball ab. Wenig später war es Kiril Chokchev, der nach einem Freistoß von Peter Augustini daneben köpfte. Überhaupt war Gmunden bei Standards sehr gefährlich, die hochgewachsenen Innenverteidiger bereiteten Ischl immer wieder Probleme. Die nächste dieser Möglichkeiten führte dann auch zur Führung der Gastgeber. In der 40. Minute war es erneut Augustini, der zur Mitte flankte, nun sprang Dejan Erak hoch und köpfte aufs Tor. Goalie Christoph Unterberger konnte zunächst abwehren, den Abpraller verwertete Erak aber zum 1:0. Nur fünf Minuten später erhöhte Gmunden sogar auf 2:0. Diesmal nutzte Schmidl ein Missverständnis in der Gästeabwehr, hob den Ball an die Stange, den Abpraller nutzte diesmal Chokchev, der nur noch einzuschieben brauchte.

Zehn Bad Ischler zeigen Moral

Nach der Pause ging es zunächst ähnlich weiter, gleich nach Wiederanpfiff war es Schmidl, der einen Stangler von Ahmet Trejic hauchdünn verpasste. Später konnte auch Chokchev einen weiteren Stangler von Tommy Schmidl nicht verwerten. Als Wolfgang Marl in der 68. Minute auch noch Gelb-Rot sah, zweifelte wohl niemand mehr am Heimdreier für die Hausherren. Als Chokchev kurz darauf einen weiteren Hunderter nicht nutzte, dürfte sich aber doch der ein oder andere Sorgen gemacht haben,ob sich diese mangelhafte Chancenverwertung nicht rächen sollte. Es sollte tatsächlich so kommen. Peter Halada stellte nach dem Ausschluss um, Miroslav Milosevic rückte ins Mittelfeld vor und sorgte für mehr Zug nach vorne. Diese Maßnahme sollte sich bezahlt machen, in der 85. Minute setzte Durkovic den Defensivmann ein, Milosevic fackelte nicht lange und versenkte das Leder im langen Eck - 2:1 (85.). Kurz darauf eine weitere Milosevic-Chance, doch nun ging sein Schuss hauchdünn am Kreuzeck vorbei. Bad Ischl setzte nun alles auf eine Karte, wollte unbedingt noch einen Zähler mitnehmen. Gmunden griff an, kam zu weiteren Chancen, erfolgreich war aber nur noch Bad Ischl. Wieder einmal war es Durkovic, der den Ball zugespitzelt bekam und im Sechzehner per Innenstange verwertete - 2:2. Unglaublich, Bad Ischl hatte es tatsächlich geschafft, nahm einen Punkt aus einer Partie mit, die Gmunden dominiert hatte, und das mit zehn Mann.

 

Stimme zum Spiel

Peter Halada, Trainer SV Zebau Bad Ischl
"Da ist ein glücklicher Punkt für uns, ganz klar. Wir haben die erste Halbzeit komplett verschlafen, haben die Zweikämpfe nicht angenommen, dem Gegner zu viel Raum gelassen. Gmunden hat sehr gut gepresst, ihr Wille war größer als bei uns. Das war das beste Gmundner Match, das ich seit zwei Monaten gesehen habe, in dieser Verfassung mache ich mir überhaupt keine Sorgen um dieses Team, für sie wird es kein Problem darstellen, die Liga zu halten. Sie haben zwei sehr gute Spieler bekommen, Schmidl spielte ebenfalls von Beginn weg, von seiner Verletzung hat man überhaupt nichts mehr gesehen. Bei uns hat sich Sengül früh verletzt, Marl ging mit zwei Fouls im Spiel mit Gelb-Rot vom Platz. Das Gute ist, dass ich jetzt nicht elf, sonder 15 gute Spieler zur Verfügung habe, das ist der Unterschied zu früher. Deshalb haben wir erneut zusetzen können und diesen Ausgleich geschafft, das ist sehr positiv."

Die Besten: Milosevic, Durkovic, Svarovsky, Gassenbauer

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