Die Meister - Teil 18: FC Knittelfeld: Alles berechnet?

altZugegeben, es hat schon seinen Reiz, den Meistertitel in der letzten Runde vor eigenem Publikum zu fixieren. So geschehen beim FC Knittelfeld in der Gebietsliga Mur. Mit einem 6:0-Sieg über Seckau holte man sich den ersten Platz und steigt damit in die Unterliga Nord B auf. Ob die Vereinsführung auch so locker gewesen wäre, wenn man am Ende nur Zweiter geworden wäre und Lobmingtal vom Platz an der Sonne gelacht hätte? Es ist zu bezweifeln. Im 18. Teil unserer Serie "die Meister der Steiermark" beleuchteten wir jedenfalls die Saison der Knittelfelder und warfen einen Blick zurück.

Als wir Vereinsobman-Obmann Dietmar Felser nach 1:2-Niederlage gegen das abgeschlagene Tabellenschlusslicht Krakaudorf um ein Kommentar baten, meinte er, dass es keine Probleme gäbe. Man wollte von Anfang an ein Endspiel um den Titel im eigenen Stadion. Im Nachhinein ist es das geworden und die Knittelfelder konnten es auch klar für sich entscheiden. Doch war das wirklich alles berechnet? Schon ein Remis wäre zu wenig gewesen, weil ja Lobmingtal im Parallelspiel genauso gewann. "Manche Kicker haben sich zu sicher gefühlt", gibt der Funktionär zu. "Lustig war das nicht, aber wir haben es Gott sei Dank noch geschafft und ich denke, dass wir auch der verdiente Meister sind." Also doch nicht so locker, wie es eine Zeit lang den Eindruck machte.

Zu sicher?

Vielleicht hat Felser aber recht und auch wenn es nicht passieren sollte, verdenken kann man den Fußballern um Michael Simbürger und Co. den Schlendrian nicht. Zur Saisonhalbzeit lagen die Rot-Weissen immerhin elf Punkte vor der Konkurrenz aus Scheifling. Fünf Niederlagen inklusive einer 0:3-Strafverifizierung im Frühjahr ließ Lobmingtal aber zehn Punkte gut machen. Ein Zähler entschied das Meisterrennen letztlich zu Gunsten der Lobmingtaler, bei denen die Enttäuschung nicht allzu groß ist.

Hochverdient

Dennoch: Knittelfeld ist der verdiente Meister. Man schoss zwar weder die meisten Tore, noch bekam man die wenigsten, aber mit einem Plus von 54 Treffer hat man das beste Torverhältnis aller 14 Vereine. Dazu kommen die meisten Siege, allerdings die meisten Niederlagen der besten Mannschaften. Man ist das beste Heimteam und war letztlich die konstanteste Mannschaft. Jetzt geht es in die Unterliga Nord B, wo man sich solch eine Saisonhälfte wie das Frühjahr in der Gebietsliga wohl nicht leisten darf. Ansonsten könnte sich das Abenteuer schneller wieder erledigt haben, als einem lieb ist. Wer die Truppe von Trainer Reinhard Schmalzmaier kennt, weiß aber, dass man es darauf nicht ankommen lassen wird. Auch der eine oder andere neue Spieler soll verpflichtet werden. Die Knittelfelder kehren übrigens nach vier Jahren in die Unterliga zurück.

von Martin Mandl

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