Der steirerliga.at-Transferanalyse: Teil 1

transfers.pngAuch in dieser Übertrittszeit blieb kaum wo ein Stein auf dem anderen, weit über 200 Transfers hatten die 16 Klubs der steirischen Sparkassen Landesliga zu verbuchen. Die Transferkaiser sind Wildon und Gleinstätten. Beide Klubs haben beinahe oder sogar die ganze Mannschaft ausgetauscht. Doch auch die anderen Vereine haben aufhorchen lassen, werden kommende Saison doch einige Ex-Profis in der Steirerliga aufgeigen. Wir haben für Sie noch einmal alle Wechsel des Sommers zusammengefasst und die Transferaktivitäten der einzelnen Teams genauer beleuchtet und auch bewertet! Hier geht es zu Teil 1 unserer steirerliga.at-Transferanalyse

SV Gleinstätten - Der Großeinkäufer

Egleinstaetten.jpgine bewegte Transferzeit hat der SV Gleinstätten hinter sich. Den 15 Neuen stehen satte 18 Abgänge gegenüber. Man kann also ohne Frage von einem völligen Umbruch bei den Südsteirern sprechen. Am öftesten bediente man sich dabei bei Ligakonkurrent Wildon Mit Stefan Zöhrer, Andreas Bucher, David Gräfischer, Manuel Zöhrer und Maurice Amtmann kommen gleich fünf Spieler von Wildon, der letzten Trainerstation von Coach Udo Kleindienst. Es ist also so etwas wie eine Zusammenkonft. Dazu holte man Regionalligaerfahrung aus Weiz. Sowohl Hannes Plieschnegger als auch Markus Ostermann haben trotz ihres jungen Alters mehr als genug Drittligaspiele hinter sich und sind auf jeden Fall eine Verstärkung. Von Oberligaaufsteiger DSC unterschrieb Philipp Zanner in Gleinstätten. Aus Kalsdorf kommen Martin Kreisl und Philipp Hierzer. Die Vereinsführung spricht davon, Spieler mit Charakter verpflichtet zu haben. In wie weit sich das auch in sportlichem Erfolg ausdrückt, wird zeigen.

Fazit: Es mag auch tatsächlich sein, dass man Spieler mit Charakter verpflichtet hat, doch auf der anderen Seite muss sich die Vereinsführung der Gleinstättener wohl auch Gedanken machen, warum Lukas Waltl, Jürgen Trummer, Daniel Seiner (Mettersdorf) , Samir Medic, Lukas Götz, Georg Strablegg-Leitner, Kevin Hutter (Mettersdorf), Michael Rabko, Florian Thomann, (Mettersdorf), Ervin Bevab, Vladimir Mandic, Daniel Buchegger, Jakob Färber (GAK), Andreas Kasch, Bernhard Schachner, Valentin Marko, Robert Kothleitner (Allerheiligen) und Lukas Hasler (Fürstenfeld) Ade sagten. Egal was letztlich der Grund dafür war, auf Coach Kleindienst wartet die Herausforderung, aus den vielen Neuzugängen, bis zum Meisterschaftsstart eine Mannschaft zu formen. Immerhin sind mit den Abwanderern auch sämtliche Leistungsträger und mit Kevin Hutter ein Gleinstättener Urgestein sowie Kapitän abhanden gekommen.

SV Wildon - Der Großeinkäufer Nummer zwei

wildon.jpgNicht weniger turbulent verlief die Transferzeit des SV Wildon. Wie erwähnt wechselten fünf Wildon-Akteure nach Gleinstätten. Weiters dahin sind Harald Letnik, Igor Perkovic, Miha Golob, Dominik Kern, Samir Jasarevic, Marco Luttenberger und Martin Stobl. Wie bei Gleinstätten kamen auch bei Wildon die Abgänge äußerst überraschend. Sprach man noch kurz vor Saisonende davon, mit der alten Mannschaft weiterarbeiten zu wollen, wechselten plötzlich eine Hand voll Spieler die Seiten. Geholt hat man Jung bis Alt. Die Erfahrung in Person wurde mit Georg Martin Winkler, dem Ex-Goalie von Fehring, an Land gezogen. Im Gepäck mit dabei sind Stefan Wenter und Christian Scheer. Große Erwartungen hegt man in Brasilo-Kroate Ricardo Valter da Costa, der in der Vergangenheit schon für Weiz spielte und die Oststeirer vor vier Jahren in der Regionalliga hielt. Ebenso baut auf Damir Pekic, der eine unglaubliche Trefferbilanz zu Buche stehen hat.

Fazit: Wie bei Gleinstätten gilt auch bei Wildon, dass auf Trainer Klaus Oberkofler eine arbeitsintensive Restvorbereitung wartet. Auch er muss aus vielen Neuzugängen eine Mannschaft formen. Neu ist es grundsätzlich zwar nicht, dass Wildon in der Transferzeit alles umkrempelt, doch in Anbetracht der ausgegebenen Marschroute müssen sich auch die Wildoner die Kritik gefallen lassen, warum plötztlich so viele Spieler den Verein verlassen. Auch die Oberkofler-Truppe ist nicht einzuschätzen. Eine derartige Flut an Transfers macht eine Einschätzung unmöglich.


FC Zeltweg - Aufsteiger ohne Kaliber

zeltweg_fc.jpgÜberschaubar waren die Transferaktivitäten von Oberliga-Nord-Aufsteiger Zeltweg. Die Murtaler, die nach zehn Jahren ihr Comeback in der Steirerliga geben, haben nur drei neue Leute verpflichtet. Auch wenn man von außen wohl gerne den einen oder anderen großen Namen gehört hätte, wurden Spieler aus der Region verpflichtet. Manuel Cernko und Hannes Loderer kommen von Judenburg bzw. Bruck - sprich Unter- und Oberliga. Zuletzt gar nur Gebietsligafußball spielte Alexandru Neagu. Der Rumäne stand bei Knittelfeld in der Gebietsliga Mur unter Vertrag, gehört aber Obdach. Abgänge gibt es keine. Man vertraut auf die Garde, die sich voriges Jahr nach bereits abgeschriebenem Meistertitel doch noch den ersten Platz holte. Cernko erzielte für Judenburg zuletzt vier Tore, Loderer für Bruck neun. Neagu muss seine Qualitäten erst unter Beweis stellen. Für das Toreschießen hat man mit Rene Fischer und Michi Platzer aber ohnehin andere Kaliber

Fazit: Apropos Fischer und Platzer: Die beiden erzielten in der letzten Saison gemeinsam 45 Tore und trugen damit nicht unwesentlich zum Aufstieg bei. Dementsprechend viel zuzutrauen ist den Zeltwegern auch in der neuen Saison. Man hat die Schwachstellen ausgeglichen und wird angreifen oder zumindest nichts mit dem Abstieg zu tun haben wollen.


SVA Kindberg - Turbulenzen im Mürztal

kindberg.jpgZehn Abgänge und neun Zugänge: Bei Kindberg blieb nach der Trennung von Bernd Kovacic als Trainer und der Bestellung Herwig Neukamps als neuen Übungsleiter kein Stein auf dem anderen. Finanzielle Einschnitte bei den Verträgen ließen einige Leistungsträger kalte Füße bekommen. Markus Stockreiter geht nach Leoben und Drazan Sekic versucht sich in Stinatz. Weiters dahin sind Gerald Erich Kraschitzer, Andreas Hausberger und Michael Kautschitz und damit weitere wichtige Spieler der letzten Spielzeit. Noch dazu sagte Philip Klaming Ade. Gleiches gilt für Rene Jurtin, der nach Wagna zu Flavia Solva wechselte. Geholt hat die sportliche Leitung vorwiegend junge Fußballer aus der Region. Michael Olschnegger spielte zuletzt nur Gebietsliga bei Mitterdorf, Thorsten Habian bei Veitsch in der Unterliga Nord A. Markus Pusker war Jungfalke, Philipp Unger spielte gar nur bei Rapid Kapfenberg in der Oberliga. Geblieben ist glücklicherweise Christoph Trippl. Potential hat auch Claudio Lipp von Kalsdorf.

Fazit: Ob die Kindberg-Vereinsführung weiß, worauf man sich da einlässt? Es wartet in jedem Fall eine hammerharte Saison auf die Mürztaler. Es ist nicht so, dass man es den Jungen nicht zutrauen kann, für Furore zu sorgen, sondern eher die Tatsache, dass 80 Prozent der Neuzugänge noch keine einzige Minute Landesligafußball in ihren Beinen haben. Auf Coach Neukamp wartet viel Arbeit und es wird wohl von Trippl und Co. abhängen, wo die Kindberger am Ende der neuen Saison zu finden sein werden.

von Martin Mandl

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