Köflach in der Krise

Sechs, fünf und sechs: Das ist die Anzahl der Köflach-Gegentore in den letzten drei Spielen in der Oberliga Mitte-West. Dass der Landesligaabsteiger eine verkorkste Saison spielt, ist mittlerweile schon über die Bezirksgrenzen hinaus bekannt. Seit vergangenem Wochenende und der 2:6-Niederlage gegen Tabellenschlusslicht Schwanberg brennt nun aber wirklich der Hut. Man hat jetzt nur mehr zwei Punkte Vorsprung auf den letzten Rang. Gestern gab es eine Krisensitzung. Das Köpferollen blieb aus, doch die Neuausrichtung sorgt für Aufsehen.

"Wir planen mit der Unterliga", lässt der sportliche Leiter Harald Stückler aufhorchen. "Wenn wir den Klassenerhalt doch schaffen sollten, freuen wir uns einen Haxn aus, doch bei solchen Leistungen braucht man sich auch keine Ziele setzen." Der Funktionär sei von manchen Spieler maßlos enttäuscht. "Auch wenn wir im Amateurbereich sind, hat jeder Spieler eine Verantwortung gegenüber dem Publikum. Jeder zahlt eintritt und dann will er die Mannschaf zumindest kämpfen sehen. Aber nicht einmal das wird gemacht und so etwas ärgert mich."

Noch 18 Punkte zu vergeben

So finster schaut es um die Köflacher nun aber auch wieder nicht aus. Zwar ist das Tabellenende nahe, aber es sind noch sechs Runden zu absolvieren. "Darum geht es gar nicht. Es geht um die Einstellung mancher Spieler. Da brauchst du nicht über Ziele sprechen, wenn du so auftrittst. Wir spielen ohne Herz und Leidenschaft." Trainer Markus Hiden hält der Funktionär übrigens die Stange. "Da gibt es überhaupt keine Diskussion. Wir halten an ihm fest. Wir haben einen Dreijahresplan", sagt Stückler. "Wenn er nicht selbst das Handtuch wirft, von uns kommt sicher keine Trennung. Er kann doch nichts dafür." Dafür trennte man sich einvernehmlich von Co-Trainer Michael Bakota.

Ob Köpferollen andernorts auch ausbleibt, kann Stückler allerdings nicht garantieren. "Am Spielersektor werden wir uns sicher etwas überlegen müssen. Das kann so nicht weitergehen."

von Martin Mandl

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