1. Klasse West-Mitte

Erich Karrer: Abschied nach Berg- und Talfahrt

Knappe zwei Jahre leitete er die Geschicke des SC PREFA Lilienfeld in der 1. Klasse West-Mitte, nun zog er die Reißleine: Die Rede ist von Trainer Erich Karrer. Nach einem missglückten Start in die Rückrunde, zuletzt gab es eine knappe Niederlage in Leonhofen, bot Karrer Vereinsobmann Gernot Edy seinen Rücktritt an. Am Sonntag trennten sich der Verein und der Coach einvernehmlich.

 

Nach zwei Jahren an der Seitenlinie der Lilienfelder ist also Schluss. Erich Karrer nahm die schlechten Leistungen seiner Mannschaft zum Anlass um einen Schlussstrich unter das Kapitel Lilienfeld zu ziehen. Im Guten, wie der Coach betont: "Ich wünsche dem Team alles Gute." Seine Entscheidung begründet der Hainfelder folgendermaßen: "Ich habe kein Licht mehr am Ende des Tunnels gesehen, da ich die Mannschaft scheinbar nicht mehr erreiche. Es funktioniert nicht mehr so, wie ich das gerne hätte." Dazu passte der Start in die Rückrunde: Die Lilienfelder mussten zum Auftakt eine knappe 1:2-Niederlage gegen Statzendorf hinnehmen, diesmal war es Leonhofen, das im Aufeinandertreffen die Oberhand behielt. Beides Teams, die zum Ende der Herbstrunde noch hinter dem Team Karrers rangierten. Mittlerweile sind sie an den Lilienfeldern vorbeigezogen, die Mannschaft rutschte auf den zwölften Tabellenplatz zurück und befindet sich in Abstiegsnot.

"Team will scheinbar nicht gewinnen"

Kritik übt Karrer vor allem an der Einstellung der Lilienfelder Elf: "Ich will immer gewinnen, die Mannschaft aber scheinbar nicht. Das ist nicht meine Vorstellung vom Abstiegskampf. Manche sind sich offensichtlich einfach nicht bewusst, dass vier Teams absteigen könnten." Dabei kennt sich Karrer mit dem Kampf um den Klassenerhalt mit Lilienfeld aus: Als er vor zwei Jahren von Rohrbach zu den Lilienfeldern wechselte galt es ebenso einen drohenden Abstieg zu verhindern. Karrer war erfolgreich und führte die Mannschaft in der Saison darauf zu ungeahnten Höhen. In der Saison 2012/13 belegte das Team den ausgezeichneten dritten Tabellenrang und scheiterte nur knapp am Aufstieg. Heuer wollte es allerdings noch nicht so recht laufen. Nachdem bereits die Hinrunde, mit 15 Punkten und Zwischenrang zehn, nicht optimal verlief brachten die ersten beiden Partien der Rückrunde das Fass endgültig zum Überlaufen.

"Verbleib hilft beiden Seiten nicht"

Auf der einen Seite machte den Lilienfeldern die misslungene Einkaufspolitik zu schaffen, auf der anderen Seite hatte der Tabellennachzügler mit zahlreichen Verletzungssorgen zu kämpfen. Keine leichte Situation also für Mannschaft und Trainer. Eine passende Reaktion blieb aber aus. "Ich vermisse den Kampfgeist und auch die spielerischen Akzente. Da ist es natürlich schwer zu gewinnen. Da mich so ein Verhalten sehr ärgert, hätte es mir und dem Team nicht weiter geholfen, wenn ich geblieben wäre", so Karrer, "Ich muss als Trainer Fortschritte sehen und aktuell tue ich das einfach nicht." So zog der Coach also die Konsequenz und verabschiedet sich in eine Fußball-Pause, die vorraussichtlich bis zum Sommer dauern wird. "Jetzt brauche ich einmal eine Phase in der der Fußball außen vor bleibt, danach ergibt sich vielleicht etwas", will sich der Hainfelder nochlange nicht in die Fußballpension verabschieden.

Co-Trainer Martinetz übernimmt das Ruder

Nach dem Abschied Karrers wird sein bisheriger Co-Trainer Erwin Martinetz das Kommando übernehmen. "Er ist ein guter Trainer. Vielleicht geht der Mannschaft mit ihm ja endlich der Knopf auf. Fußballspielen können die Burschen ja", findet Karrer lobende Worte für seinen Nachfolger. Ebenso wie Obmann Gernot Edy, der vom Rücktritt Karrers überrascht wurde: "Martinetz hat schon als U23-Trainer tolle Arbeit geleistet und hat es sich verdient eine Chance zu bekommen. Sollte er ebenso gut arbeiten wie mit der U23, dann wird er vermutlich eine längerfristige Lösung werden." Die Lilienfelder setzen also auf Kontinuität und hoffen so dem Abwärtstrend entgegen zu wirken. Vor dem neuen Coach liegt jedenfalls eine Menge Arbeit. In der nächsten Runde wartet bereits das nächste richtungsweisende Spiel auf die Mannschaft: Ober-Grafendorf ist zu Gast, das mit vier Punkten Rückstand auf Lilienfeld auf dem vorletzten Tabellenrang liegt. Eine Niederlage wäre wohl nur schwer zu verkraften.

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