2. Landesliga West

Knalleffekt: Bruno Meyer nicht mehr Schrems-Trainer!

Knalleffekt schrems asvbeim ASV Schrems: Bruno Meyer ist seit Sonntag Vormittag nicht mehr Trainer des 2. Landesliga-West-Klubs. In einer Vorstands-Sitzung wurde beschlossen, mit sofortiger Wirkung getrennte Wege zu gehen. "Die Initiatve ging letztlich vom Klub aus", betonte Meyer, der in Schrems drei Jahre gearbeitet und mit dem Klub tolle Erfolge gelandet hatte. Das Traineramt übernimmt bis zur Winterpause der bisherige Co- und Tormann-Trainer Herbert Zimmel.

 

In einem sind sich alle einig: Nach dem großartigen Erfolg der Vorsaison (Vize-Meistertitel) war der ASV Schrems in der Hinrunde 2013 hinter den Erwartungen geblieben, nach dem samstägigen 2:3 in Echsenbach nehmen die Waldviertler mit 12 Punkten aus 11 Spielen nur den den 11. Platz. Mit einem qualitativ starken, aber quantitiatv dünneren Kader wollte der ASV heuer erneut ganz vorne mitspielen - die Rechnung ging nicht auf.

 

Meyer bedankt sich bei Verein, Mannschaft und Fans

Nun Bruno-Meyer-800trifft es - wie so oft Business - wieder mal den Trainer: Bruno Meyer (im Bild rechts) muss nach drei sehr erfolgreichen Jahren den Trainer-Sessel räumen, Platz für seinen Co-Trainer Herbert Zimmel machen, der in den verbleibenden Hinrunden-Spielen in Haitzendorf und gegen Hofstetten das Team betreuen wird. "Der Schritt kam letztlich schon auch überraschend, weil der Verein zuletzt beteuert hatte, dass ich nicht zur Diskussion  stehe", zeigte sich Meyer auch erstaunt.

Die Trennung erfolgt nun allerdings - darauf legen beide Seiten Wert - im Guten: "Ich möchte mich beim Verein, den Spielern und den Fans für drei schöne Jahre bedanken. Ich nehme das Positive mit", sagte Meyer in einer ersten Reaktion Montag früh. Zur jüngeren Vergangenheit sagte er: "Die ganze Saison ist nicht zufrieden stellend verlaufen."

 

Sportliche Schieflage hatte mehrere Gründe

Gründe gäbe es mehrere: "Mit Lukas Strasser konnten wir den besten Spieler aus diversen Gründen im Sommer nicht halten. Mit Kacafirek glaubten wir den Knipser gefunden zu haben - leider hat er sich nicht als solcher entpuppt, war zuletzt auch verletzt. Zudem verletzte sich mit Michael Macha auch der zweite Legionär, dadurch fehlte der Defensive die Stabilität. Ich musste laufend improvisieren."

Meyer spricht auch offen über einen Problem-Boy in seinen Reihen: "Mit Stürmer Georg Hofmann kam ich zuletzt nicht mehr klar. Er brachte seine Leistung nicht mehr. Da der Kader gegenüber der Vorsaison kleiner geworden war, fehlte der Konkurrenzkampf. Da konnten eben einige machen, was sie wollten." Der nunmehrige Ex-Coach betont aber auch: "Mit 80 Prozent der Mannschaft hat ich ein gutes Einvernehmen. Ich will in der jetzigen Situation niemanden  im Weg stehen, es geht einzig und allein um den ASV Schrems."

 

Sportlicher Leiter Ölzant: "Es stumpfte sich mit der Zeit ab"

Seitens des Vereins nahm der sportliche Leiter zur Ablöse von Meyer Stellung: "Bruno und ich sind gute Freunde, mir tut es unheimlich leid", schilderte Walter Ölzant.  Auch er sieht mehrere Gründe für den Absturz im Herbst. "Wir hatten im Schnitt zwei bis sechs Verletzte, dazu zählten auch die beiden Tschechen Macha und Kacafirek. Da fehlte es an Qualität im Team, wir mussten den Kader mit Nachwuchs-Spielern auffüllen."

Ölzant betont auch: "Es lag sicher nicht nur am Trainer, einige Spieler sind außer Form. Der gesamte Vorstand hat am Sonntag getagt, jeder sagte seine Meinung und hörte sich auch jene von Meyer an. Bruno hat zuletzt auch nicht mehr glücklich gewirkt. Es stumpfte sich mit der Zeit ab." In der Winterpause wird laut Ölzant "zu 99 Prozent" ein neuer Trainer verpflichtet. "Wir werden am Transfermarkt auch Ausschau nach einem gestandenen Innverteidiger halten. In solch eine Situation wollen wir nicht mehr geraten."

 

Kacafirek könnte am Sonntag in Haitzendorf sein Comeback feiern

Meyer hatte in Schrems den erfolgreichen Weg mit jungen Eigenbau-Spielern eingeschlagen - mangels Erfolgen ist seine Uhr nun abgelaufen: "Jetzt werde ich über den Winter meine Akkus neu aufladen und dann schauen wir weiter", sagte er zu seiner Zukunft. Der nächste Trainerjob ist wohl nur eine Frage der Zeit.

Fürs erste Spiel ohne Meyer am kommenden Sonntag in Haitzendorf kündigt sich das Comeback von Kacafirek an, Sein tschechischer Landsmann Michael Macha dürfte in der Hinrunde nicht mehr zum Einsatz kommen: "Die Beinhaut-Entzündung ist längst nicht abgeklungen", weiß Ölzant, der zu den Erwartungen für die finalen 180 Minuten der Hinrunde meint: "Wir wollen mindestens drei Punkte holen, vier wären schön. Wir hoffen schon heute auf ein verletzungsfreies Frühjahr."

 

Christian Reichel

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