Headcoach Stolte: LASK-A zündete als „Liga-Neuling“ im Herbst gleich den „Turbo“!

Mit Topleistungen forderten die Linzerinnen in der 2. Frauen-Bundesliga die „arrivierten“ Titelanwärter und sorgten auch im SPORTLAND NÖ für Furore; Cheftrainer Benjamin Stolte gewährte dem Ligaportal ein ausführliches Interview:

 

Ligaportal:  Herr Stolte, zu dieser Performance kann man den LASK-Frauen nur uneingeschränkt gratulieren, oder sehen Sie das anders?

Benjamin Stolte: „Nein, ich sehe das genauso. Am Anfang der Saison hat uns das niemand zugetraut, dass wir am Ende des Herbstes ganz oben stehen. Wir müssen aber auf dem Boden der Tatsachen bleiben und immer weiter an uns arbeiten, dass wir weiter für Furore sorgen und dann sehen, was dabei rausschaut:“

Gegen die SPG Südburgenland / TSV Hartberg setzt es zwar mit 1:2 die einzige Niederlage, aber war dieser „Weckruf“ nicht eigentlich die Basis für die überragende Leistung im Pokal gegen die SPG FC Lustenau/FC Dornbirn Ladies?

„Natürlich hat uns die Niederlage geschmerzt. In der ersten Halbzeit haben wir nicht ins Spiel gefunden – wir hätten Möglichkeiten gehabt, das Spiel zu drehen. Wir haben darin die Chance gesehen, uns weiterzuentwickeln. Eine Niederlage hat auch immer etwas Positives – das setzt neue Energien frei. Wir haben dann verdient gegen Lustenau gewonnen und sind zurecht aufgestiegen“.

 Bestes Auswärtsteam, beste Abwehr, beste Torschützin (Kathi Mayr), Tabellenführer; ehrlich, war mit dieser Dominanz Ihrer Schützlinge vor der Meisterschaft zu rechnen?

„Wir verfolgen einen klaren Weg und haben eine Philosophie bzw. ein Spiel-Konzept, an das wir uns halten. Uns ist im Sommer etwas gelungen, was mir in vorherigen Stationen noch nicht passiert ist. Wir konnten die Mannschaft zusammenhalten und in weiterer Folge haben wir eine gemeinsame Idee entwickelt, wie wir spielen wollen. Die Prinzipien ziehen sich von der ersten bis in die dritte Mannschaft und unsere LASK Akademie OÖ durch. Man sieht, wenn man sich an Pläne hält, dass sich das auch auf die Tabellenplätze auswirkt. Alle Mannschaften sind auf Platz eins und die Akademie-Spielerinnen entwickeln sich weiter und bekommen in allen drei Kampfmannschaften Einsätze. Wir haben immer daran geglaubt, dass wir Erster werden können bzw. auf den Top-Drei-Plätzen überwintern können“.

 

Überwintert nach „Gala“-Vorstellungen“ auf Platz 1 der 2. Frauen-Bundesliga: "Aufsteiger" LASK !

Schon in den Anfangszeiten war der LASK bemüht, sich in Tests mit „höherklassigen“ Mannschaften zu messen, liegt darin eines der „Erfolgsgeheimnisse“?

„Wenn wir zurückdenken an die OÖ-Liga-Zeit, war unser Gedanke, dass, wenn wenige 50/50-Spiele sind, es schwierig wird, aufzusteigen. Man hat gegen Klagenfurt gesehen, dass wir wie eine Dampfwalze gespielt haben und den Gegner förmlich überrollten. Gegen den GAK war es ein Spiel auf Messerschneide, welches wir aber für uns entscheiden konnten. Das hat sicher damit zu tun gehabt, dass wir in der Vorbereitung gegen höherklassige Teams gespielt haben. Nach dem Aufstieg haben wir erneut gegen bessere Teams getestet. Beispielsweise haben wir uns mit dem FC Bayern München II gemessen, wo wir viel Lehrreiches mitgenommen haben“.

In Zeiten stärkerer körperlicher Präsenz und steigender Zweikampf-Intensität besticht der LASK neben diesen Attributen vor allem durch ausgefeilte Technik, ist das ebenfalls eine Voraussetzung für die Erfolge?

„Bei uns steht im Vordergrund: Physis, Technik, Taktik und Mentalität. Das sind die vier Grundvoraussetzungen. In weiterer Folge sind uns das Spielphasenmodell und die Standard-Situationen sehr wichtig bzw. Grundlage für den Erfolg“.

Es wäre unfair, einzelne Akteurinnen aus dem blendend organisierten Team hervorzuheben, aber würde nicht ein Ausfall von Regisseurin Simone Krammer Ihren Matchplan entscheidend beeinflussen?

„Ich muss ehrlich sein: Simone Krammer ist eine unserer Hauptprotagonistinnen in unserem Spiel. Wenn sie nicht spielen sollte, ist dieser Ausfall nicht einfach zu kompensieren. Wir sind aber ein Team, wo das kompensiert werden kann“.

Regisseurin und zugleich Schützin wichtiger Treffer: Simone Krammer  (2. von links)  mit Gratulantinnen (beide Bilder: Fotocredit LASK)

Ist im Falle des Aufstiegs in die ADMIRAL-Frauen-Bundesliga tatsächlich Fußball- „Nomadin“ Andrea Gurtner wieder eine Option für den LASK?

„Für die Torfrauen-Frage ist unser Torfrauen-Trainer David Stemmer zuständig“.

Wie wird von den Spielerinnen die Winterpause genützt?

„Es wird bis 30.11. trainiert. Dann haben sie 14 Tage frei und bekommen ein Home-Programm, ehe es im Jänner in die Vorbereitungsphase geht“.

 Zeichnen sich personelle Veränderungen im Kader ab?

„Wir hoffen, dass wir den Kader punktuell verstärken können, dass der Konkurrenzkampf neu entfacht wird. Wichtig ist, dass der Kern zusammenbleibt. Rundherum wollen wir junge Spielerinnen sukzessive an die Kampfmannschaft heranführen“.

Nach diesem starken Herbst kann das Meisterschafts-Ziel nur der Titel sein, oder irre ich da?

„Als Aufsteiger zu sagen, dass das einzige Ziel der Meistertitel ist, ist zu weit hergeholt. Wenn wir in der Rückrunde die bestmögliche Performance auf den Platz bringen, uns reflektieren und weiterentwickeln, kann am Ende des Jahres etwas Großes dabei herausschauen. In der Mannschaft steckt großes Entwicklungspotential. Unser Ziel ist, in den oberen Tabellenrängen zu landen. Wenn wir Meister werden, würde uns das natürlich sehr freuen“.

Welches sind Ihre größten Wünsche an die sportliche Zukunft?

„Wenn ich langfristig denke, ist es das Spielen in der Champions League. Mittelfristig wollen wir in die erste Bundesliga kommen. Und kurzfristig möchte ich die Mannschaft so weiterentwickeln, dass sie auf die Aufgaben im Frühjahr bestmöglich vorbereitet ist“.

Herzlichen Dank für Ihr präzises Statement , wünsche Ihnen viel Spielglück, großen Erfolg und den neuerlichen  "Aufstieg"  im Frühjahr!

Helmut PIchler

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