FC Wels findet sich nach packender Heimniederlage auf dem Schleuderstuhl wieder

fcwels_big.jpggleinstaetten.jpgFür den FC Wels stand am letzten Spieltag der Saison viel auf dem Spiel, galt es doch Platz 12 in der Tabelle, im Fernduell gegen die Sturm Graz Amateure, zu verteidigen, um aus eigener Kraft die Spielklasse halten zu können und nicht später noch vom Ausgang der Relegationsspiele zwischen den Vertretern der Regionalliga Mitte und West abhängig zu sein. Mit einem Heimerfolg über den SV Tondach Gleinstätten hätte man dieses Ziel erreicht. Dass dies jedoch kein leichtes Unterfangen sein würde, bewies der Gegner aus der Steiermark mit einem zuletzt eindrucksvollen 5:0-Sieg gegen Voitsberg.
Schwachstelle Angriffe
Bereits vor dem Spiel waren nicht nur die Nerven der Welser Anhänger angespannt, sondern auch die Personalsituation im Kader. Trainer Reinhard Burits musste mit Milan Koprivarov und Florian Schneeberger zwei wichtige Akteure in der Offensive wegen Rot-Sperren vorgeben. Eine zusätzliche Schwächung im bisher ohnehin eher harmlosen Angriff, erzielte man doch mit bislang nur 20 Toren in der gesamten Saison, so wenige wie kein anderes Team. Hoffen konnten die Welser hingegen auf ihre Heimstärke, gingen doch bei vierzehn Spielen im ASKÖ-Stadion lediglich nur zwei verloren. Auch bei den Gästen war ein wesentlicher Ausfall zu verzeichnen. So mussten die Südsteirer auf Christian Dengg verzichten, welcher sich in den letzten Wochen in guter Form präsentiert hatte.

Das Spiel begann eher verhalten. Die erste gute Möglichkeit fand die Heim-Mannschaft vor, jedoch konnte der im Sturm aufgebotene Stipe Galic nichts daraus machen. Sein Abschluss fiel viel zu schwach aus, um Gästekeeper Lukas Waltl zu überwinden. Nach einem Konzentrationsfehler, der zu Beginn nervös wirkenden Welser, kam auch Gleinstätten zu seiner ersten Chance im Spiel. Doch Daniel Rossmanns Schuss aus rund 16m ging weit über das Gehäuse. In Minute 16 dann die nächste gute Möglichkeit für den FC Wels. Eine Freistossflanke von links aus dem Halbfeld getreten von Marco Mittermayr wurde immer länger und senkte sich schließlich noch gefährlich aufs Tor. Tormann Waltl konnte diesen Versuch gerade noch zum Eckball klären. Die Messestädter blieben gefährlich, jedoch verfehlte auch ein Distanzschuss von Kristijan Baric knapp sein Ziel. Auf der Gegenseite scheiterte der agile Daniel Rossmann mit einem Flachschuss am Schlussmann Georg Majer, welcher an diesem Tag sein letztes Spiel im Dress der Welser bestritt.

Gleinstätten vor dem Tor „klüger“
Die Heimelf tat sich in der ersten Halbzeit wie bereits in der gesamten Saison vor allem im Angriff schwer, wirklich gefährlich zu werden. Chancen wurden einerseits verstolpert, andererseits spielte man auch oft zu umständlich. Der Einsatz bei den Spielern von Trainer Burits stimmte aber. Besser machten es die Gäste in der 36. Minute. Einen präzisen Stanglpass von rechts von David Poljanec bugsierte Christian Kluge aus kurzer Entfernung zum 0:1 über die Linie. Die Führung der Gäste resultierte übrigens aus einem schön vorgetragenen Konter.

Umstrittener Ausgleich
Beinahe wäre dem FC Wels nur drei Minuten später der Ausgleich gelungen, doch Gleinstättens Torwart Waltl konnte sich, mit dem nötigen Ballglück und Können, im Duell mit Galic durchsetzen. Die Heimelf bekam in der 45. Minute noch einen Freistoss zugesprochen, welchen wieder einmal Marco Mittermayr zur Mitte brachte. Gleinstättens Torhüter Waltl konnte diese Hereingabe nicht sichern und so war schließlich Jürgen Scharsching zur Stelle, der aus dem Getümmel heraus den Ausgleich erzielen konnte. Ein nicht ganz unumstrittenes Tor, da der Schlussmann doch nicht unwesentlich bedrängt wurde. Diesen Vorwurf musste sich Schiedsrichter Manfred Eberhard beim Gang in die Halbzeit auch von den Spielern und Betreuern der Südsteirer anhören.

Aufregende Szenen im ASKÖ-Stadion
Nach der Pause ging die Partie gleich packend weiter. Die Welser kamen wie in Durchgang eins mit viel Kampfgeist aufs Feld. Nicht nur am Rasen, sondern auch außerhalb waren die Gemüter erhitzt. So musste Gleinstättens Trainer Toni Ehmann, nach einem Disput mit Referee Eberhard in Minute 50, die Bank räumen. Die Hausherrn blieben wie in der ersten Halbzeit vor allem bei Standards gefährlich. Immer wieder brachte Marco Mittermayr die Bälle vors Tor. So auch in der 53. Minute wo nach dem Freistoss FC Wels-Kapitän Tobias Madl den Ball im Strafraum noch einmal quer legen konnte. Seine Mitspieler brachten den Ball aber aus kürzerster Distanz nicht im Netz unter. Im direkten Gegenzug fand dann aber Gleinstätten eine große Möglichkeit zur abermaligen Führung vor, diese wurde jedoch von der Latte verhindert. Nur wenige Minuten später touchiert das Leder auch auf der gegenüberliegenden Seite das Aluminium, nach dem Kristijan Baric aus der Drehung von der Strafraumgrenze abzog.

Klassisch ausgekontert
Gleinstätten hielt diese Partie absolut offen und konnte immer wieder gefährliche „Nadelstiche“ setzen. Im Angriff der Südsteirer war es vor allem Poljanec, der Akzente setzen konnte. So war er es auch, der in der 65 Minute alleine vor Wels Tormann Majer auftauchte, welcher seinen doch etwas lässigen Versuch eines Hebers aber entschärfen konnte. Der FC Wels hätte die so ersehnte Führung im Spiel nicht wie die Gäste mit dem Fuss, sondern zehn Minuten später beinahe mit dem Kopf erzielt. Danijel Vukadins Flugkopfball aus 11m verfehlte aber knapp das Tor. In der 81. Minute fand das Runde schließlich doch noch den Weg ins Eckige. Wieder war es ein Gleinstättener Konter-Treffer, der die Welser in Rückstand geraten ließ. Nach schöner Vorarbeit von Poljanec konnte sich Rossmann energisch im Strafraum durchsetzen. 

Auch nach dem neuerlichen Rückstand gaben die Spieler des FC Wels nicht auf und rannten weiterhin vehement an, doch ein Durchkommen wollte nicht mehr gelingen. So blieb es beim 1:2 für Gleinstätten, die diese packende Partie für sich entscheiden konnte. Aufgrund des 2:3 Auswärtserfolges der Sturm Graz Amateure bei Vöcklamarkt rutschten die Welser am letzten Spieltag noch auf den 13. Platz - gleichbedeutend mit dem Schleuderstuhl der Liga - in der Tabelle ab. In Wels wird man somit dem FC Blau-Weiß Linz im Aufstiegskampf fest die Daumen halten, um selbst nicht absteigen zu müssen!
 
Stimmen zum Spiel:

Reinhard Burits (Trainer des FC Wels):
„Das war heute die bislang beste Leistung meiner Mannschaft, seit ich das Traineramt hier übernommen habe. Ich kann meinen Spielern nichts vorwerfen, bis auf das, dass sie heute die Chancen nicht genützt haben. So sind wir nach dieser Niederlage natürlich sehr enttäuscht. In den anstehenden Relegationsspielen hätten wir ohnehin dem FC Blau-Weiß Linz die Daumen gedrückt, jetzt aber natürlich noch umso mehr!“ 

Formation: 1-4–4–2
Die Besten: Pauschallob an die Mannschaft´

Reinhold Wutte (Sektionsleiter des SV Tondach Gleinstätten):„Wir wollten heute unbedingt noch gewinnen, um so die Saison auf dem achten Platz zu beenden. Mit einer der jüngsten Mannschaften der gesamten Liga und als Aufsteiger können wir mit dieser Spielzeit
wirklich zufrieden sein!"

Formation: 4-4-2
Bester Spieler: Lukas Waltl  

von Michael Obrecht 

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