Steirerliga: Die Analyse

tschauss_edi.jpgWir haben für unser Ligaportal einen ausgewiesenen Experten des steirischen Fußballs engagiert, damit er für euch auf steirerliga.at nach jeder Runde der Sparkasse Landesliga die Spieltaganalyse vornimmt. Edmund "Edi" Tschaußnig, früher Trainer in der GAK-Akademie, in Voitsberg sowie Gleisdorf, und jetzt Auswahltrainer des steirischen Fußballverbandes, bewertet und kommentiert die Spiele in der steirischen Landesliga. Auch in der neuen Steirerliga-Saison nimmt unser Experte Edi Tschaußnig jede Runde genau unter die Lupe - diesmal stellten wir Tschaußnig ein paar generelle Fragen zur Landesliga, aber auch zum ÖFB-Cup in der Vorwoche. 

 

steirerliga.at: Kalsdorf wirft die Austria aus dem Cup, Salzburg blamiert sich fast gegen Oberligist Lankowitz! Spricht das jetzt für den Amateurfußball oder gegen den Profifußball in Österreich?

Edi Tschaußnig: "Ich denke, es ist beides. Der Amateurbereich hat in den vergangenen Jahren unheimlich an Qualität gewonnen, im Profibereich ist aber leider wenig weiter gegangen. Das muss man so sagen. Das kann man auch gar nicht wediskutieren. Natürlich kann es passieren, das ein Profiverein frühzeitig ausscheidet, aber in der Menge, wie es zurzeit passiert, geht das einfach nicht mehr. Die Amateure arbeiten acht Stunden und spielen danach ein Cup-Spiel, während die Profis fünf bis acht Mal trainieren. Da passt etwas nicht und man muss das System in jedem Fall überdenken. Prinzipiell ist der Cup aber durch Sensationen aber logischerweise bestätigt."

 

steirerliga.at:  Zehn Spiele sind in der Landesliga gespielt. Weiz ist noch immer ungeschlagen. Ist heuer jetzt schon mehr entschieden als vor einem Jahr nach zehn Runden?

Edi Tschaußnig: "Genau so ist es. Für mich ist die Meisterschaft eigentlich entschieden. Es deutet sehr viel auf Weiz als Meister hin, auch wenn Gleisdorf dicht auf den Fersen. Ansonsten gibt es für mich aber keine Mannschaft, die da vorne mitreden kann, außer vielleicht mit Abstrichen Deutschlandsberg, das allerdings auch für Überraschungen gegen die Großen sorgen muss."

 

steirerliga.at: Wie schaut es am Tabellenende aus?

Edi Tschaußnig: "So leid es mir tut, aber ich sehe wenig Licht für Großklein. Sicher werden noch 60 Punkte vergeben, aber man sollte bis zum Winter zumindest 15 Punkte auf dem Konto haben, damit man sich bei Verstärkungen nicht in finanzielle Wagnisse katapultiert und dann erst absteigt. Nachdem bis jetzt kein Sieg gelungen ist, wie soll es dann in fünf Runden gelingen, drei oder noch besser vier Siege zu feiern. Ich würde es den Großkleinern gönnen, aber die bisherige Perfomance, ob Glück oder Pech, spricht einfach eine klare Sprache."

 

steirerliga.at: Aber es gibt noch zwei weitere Abstiegsplätze....

Edi Tschaußnig: "Da kommen mehrere Teams in Frage. Die Liga ist bis auf Großklein und Irdning sehr ausgeglichen. Vom achten bis zum fünfzehnten Platz kann jeder jeden schlagen. Da ist praktisch die halbe Liga gefährdet, aber dem sind sich die Vereine ohnehin bewusst. Ein Sieg bzw. eine Niederlage bedeutet da gleich wieder zwei bis drei Plätze nach oben oder nach unten."

 

steirerliga.at: Aber es gibt auch Vereine wie Gleinstätten, Voitsberg oder Heiligenkreuz?

Edi Tschaußnig: "Richtig, genau von diesen Vereinen wird auch die Meisterschaft abhängen. Der, der sich gegen diese Klubs durchsetzt, wird Meister. Für Gleisdorf und Weiz ist also klar, was zu tun ist. Im direkten Duell scheinen sich die beiden Mannschaften ja neutralisieren."

 

steirerliga.at: Kannst du dir vorstellen, dass vielleicht ein prominenter Verein unten reinrutscht?

Edi Tschaußnig: "Nein, das glaube ich nicht. Ab einem gewissen Zeitpunkt der Saison entscheidet die Dichte im Kader mit und da sind prominente gut aufgestellte Vereine einfach im Vorteil."

 

von Martin Mandl

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