Steirerliga-Spieltaganalyse: Runde 17

tschauss_edi.jpgWir haben für unser Ligaportal einen ausgewiesenen Experten des steirischen Fußballs engagiert, damit er für euch auf steierliga.at nach jeder Runde der Sparkasse Landesliga die Spieltaganalyse vornimmt. Edmund "Edi" Tschaußnig, früher Trainer in der GAK-Akademie, in Voitsberg sowie Gleisdorf, und jetzt Auswahltrainer des steirischen Fußballverbandes, bewertet und kommentiert die Spiele in der steirischen Sparkasse Landesliga. Diesmal nimmt unser Experte Edi Tschaußnig für steirerliga.at die 18. Landesliga-Runde genau unter die Lupe:

FC PAX Gratkorn Amateure - SVA LPS Kindberg 1:2
steirerliga.at: Kindbergs Auftakt ist gelungen. Der Sieg in Gratkorn ist aber nicht irgendeiner, denn man hat den Amateuren die erste Heimniederlage in der laufenden Saison zugefügt. Welchen Wert hat dieser Erfolg?

Edi Tschaußnig: "Es scheint so, als hätte sich in Kindberg in der Winterpause etwas getan. Bernd Kovacic ist ein Pusher und man könnte vorsichtig von einem Trainereffekt sprechen. Ich glaube, dass Bernd ein Feuer entfacht hat und in Kindberg endlich alles zu Ruhe kommt. Respekt vor dieser Leistung in Gratkorn. Das schaffen nicht viele Mannschaften. Ich hoffe. es ist keine Momentaufnahme."

TSV Sparkasse Pöllau - SV Pachern 2:1
steirerliga.at: Pöllau verliert in der ersten Runde sang- und klanglos mit 1:3 in Wildon. Jetzt schlägt man mehr als unerwartet den Tabellenzweiten mit 2:1. Wie ist das möglich?

Edi Tschaußnig: "Pöllau hat die absolut richtige Antwort gegeben. Sie haben die Ärmel hochgekrempelt und die Schuld nicht bei anderen gesucht. Über Kampf und Einsatz hat man verdient gewonnen. Für Pachern ist es natürlich bitter. Man hat die Chance auf Anschluss zu Kapfenberg ausgelassen."

SC Copacabana Kalsdorf - SC knauf Liezen 0:1
steirerliga.at: Zweites Spiel für Kalsdorf, zweite Niederlage: Ist ein Spielertrainer vielleicht doch nicht die richtige Lösung?

Edi Tschaußnig: "Erstens einmal ist zu sagen, dass Liezen eine sehr gute Mannschaft ist, die sich in Kalsdorf äußerst clever verhalten hat und taktisch perfekt eingestellt war. Zum Thema Spielertrainer: Es ist noch viel zu früh, hier ein Statement abzugeben. In Kalsdorf ist man sehr mit sich selbst beschäftigt. Man muss zu Ruhe finden."

ATV joiner Irdning - UFC Fehring 1:0
steirerliga.at: Musste Fehring nach dem Achtungserfolg gegen Kalsdorf damit rechnen, in Irdning zu verlieren?

Edi Tschaußnig: "Es ist mit Sicherheit kein Beinbruch, dort zu verlieren. Fehring soll sich auf die Heimspiele konzentrieren. Dann werden sie die Rückrunde erfolgreich gestalten können."

SV ADA Anger - Kapfenberger SV Superfund Amateure 2:0
steirerliga.at: Mit Sicherheit die größte Überraschung der Runde: Was war mit Kapfenberg los? War da der erhobene Zeigefinger?

Edi Tschaußnig: "So viel ist klar, der Meistertitel ist kein Selbstläufer. Dem müssen sich die Kapfenberger bewusst werden. Geärgert hat mich nur die Leistung von Srdan Pavlov. Solch eine Einstellung kann man sich nicht leisten. Auch die Amateure nicht. Vor allem, weil er der Mannschaft eigentlich helfen sollte. Kapfenberg sollte sich überlegen, die Saison vielleicht doch mit den Jungen fertig zu spielen. Man muss den Spielern die Chance geben, die den Titel 100-prozentig wollen und das auch zeigen. Anger muss ich ein Kompliment aussprechen. Das war sensationell, wie die Truppe gespielt hat"

SVL Flavia Solva - ASK mayway Köflach 1:3
steirerliga.at: Auswärtssieg Köflachs: Ist mit den Weststeirern doch noch zu rechnen?

Edi Tschaußnig: "Also mit diesem Ergebnis hätte ich niemals gerechnet und hätte auch viel Geld dagegen gewettet. Der Erfolg von Köflach zeigt aber, dass die Mannschaft intakt ist und das ist schön. Bei Flavia ist das alte Problem mit der Chancenauswertung zurückgekehrt. Das sollte man schnellstmöglich in den Griff bekommen."

SV MM Karton Frohnleiten - SV Raiffeisen Wildon 2:0
steirerliga.at: Wahrscheinlich die schwächste Partie der Runde: Frohnleiten kann aber zufrieden sein, oder? Und zu Wildon: Ist es nicht zu früh, mit Konsequenzen zu drohen?

Edi Tschaußnig: "Für einen Trainer ist es natürlich schön, schlecht zu spielen und trotzdem zu gewinnen. Das soll aber nicht Schule machen. Dazu hat Frohnleiten eine zu gute Truppe. Ich kenne die Umstände nicht, was bei Wildon passiert ist. Udo Kleindienst wird seine Gründe haben."

SC Raika Fürstenfeld - FC Jerich International Gleisdorf 1:1
steirerliga.at: Remis in einer starken Partie: Welcher der beiden Vereine ärgert sich da mehr?

Edi Tschaußnig: "Ich denke, dass es für Fürstenfeld zwei verlorene Punkte sind, denn man wird es noch schwer genug haben. Man hätte eine Möglichkeit gehabt, sich von unten abzusetzen. Mit der spielerischen Leistung kann der FSK aber auf jeden Fall zufrieden sein. Gleisdorf hätte zum Nutznießer der Runde werden können. Aber auch sie haben es nicht geschafft, den Dreier zu holen. Ich weiß aber nicht, welche Ziele man hat."

Fragen: Martin Mandl

Sichere dir bis zu 100€ als Freiwette und wette auf deine Lieblingssportarten.