Spielberichte

Der Tabellenletzte Sieghartskirchen wird 2:7 vorgeführt

Der SCU Kilb ist seit zwei Runden in der 2. Landesliga West ohne Sieg. Der SV Sieghartskirchen – anders als es der Name vermuten lässt – hat in dieser Saison überhaupt erst einmal gewinnen können – im August in der 2. Runde mit einem 1:0-Sieg über Gmünd. Der Name ist nicht Programm, würde doch schon das Wort Sieg in Sieghartskirchen stecken. Wer ist dieses Mal als Sieger vom Platz gegangen? Jetzt Trainingslager buchen!

 

Zwei Tore Unterschied zur Pause

Die erste Chance hatten die Gäste, konnten jedoch nicht reüssieren. So nahm das Schicksal seinen Lauf. Die Hausherren vergaben ihre erste Einschussmöglichkeit noch. Gerald Humpelstetter wusste seine Chance nach 22 Minuten aber unterzubringen und brachte die Heimischen mit 1:0 in Führung. Dann hätte es einen Elfmeter für die Gäste geben können, doch Schiedsrichter Erich-Johann Steindl hatte das Handspiel nicht geahndet. Eine Viertelstunde später sorgte Dominik Aigner für die 2:0-Halbzeitführung.

„Trotz des 0:2-Rückstandes haben sie weiter nach vorne gespielt“, schilderte der gegnerische Trainer, Christian Haabs, den Untergang der Auswärtigen. Anstatt sich auf das Verteidigen zu verlagen, versuchte der Tabellenletzte weiter mit dem Liga-Fünften mitzuspielen. Ähnlich wie Rapid im Februar im Sechzehntelfinale der UEFA Europa League im Estadio Mestalla gegen Valencia – als es die höchste Niederlage der 267 Spiele andauernden internationalen Historie des österreichischen Rekordmeisters setzte.

Sieghartskirchen läuft ins offene Messer

Sechs Minuten nach Wiederbeginn stellte Sebastian Hofmarcher die Weichen auf Heimsieg. Nachdem ein Verteidiger der Kilber direkt Chrustoph Puffer angespielt hatte, erhielt dieser die Chance auf 1:3 zu verkürzen. Dies gelang dem Sommerneuzugang in seinem dritten Saisonspiel. Ein Lattenschuss fand letztlich nicht den Weg ins Tor. Davon angestachelt, spielten die Alpenvorländer, wie von der Tarantel gestochen.

Innerhalb von neun Minuten traf Matthias Trattner gleich mehrfach. Es war sogar ein lupenreiner Hattrick, der seinesgleichen sucht. Nach 77 Minuten war der Favorit mit 6:1 voran. „Mit der Zeit sind sie eingebrochen“, sagte Haabs.

Auf einen Doppelpack von Puffer folgt ein Viererpack von Trattner

Danach folgte noch ein Fehler im Spielaufbau der Gastgeber – Puffers Doppelpack blieb an diesem Freitagabend nur eine Randnotiz. Auch Haabs konnte über den Fehler hinweg sehen: „Ansonsten haben wir unsere Chancen konsequent zu Ende gespielt.“

Kurz vor Spielende erzielte Trattner noch einen vierten Treffer. Ein Viererpack binnen 19 Minuten bescherte dem Striker den ersten Platz in der Torschützenliste. Zum Vergleich: Der letztjährige Europa League-Torschützenkönig Aritz Aduriz brauchte am Donnerstag bei Athletic Bilbao gegen den Königlichen RC Genk 86 Minuten um fünf Goals in der Europa League zu erzielen.

Sieghartskirchen kriegt im Schnitt drei Tore, Kilb macht drei

Mit dem 2:7 erwischte es Seitenstetten nicht ganz so schlimm, wie Rapid in Valencia mit dem 0:6 oder Seitenstetten selbst mit dem 0:9 gegen Sieghartskirchen, zum Lachen war dennoch keinem. Genau drei Gegentore setzt es pro Partie, der schlechteste Wert der Liga. Der SVS hat mit diesem Torverhältnis ein doppelt so schlechtes, wie der Tabellennachbar. Zumindest der Rückstand auf den Vorletzten, ist – trotz Punktezuwachs bei Wilhelmsburg nach einem überraschenden Punktgewinn gegen Rohrbach – nicht dramatisch angewachsen. Zwei Zähler fehlen dem Aufsteiger auf den Vorletzten.

„Wir haben ählich viele Chancen wie Kilb gehabt“, so Trainer Christoph Brunnauer. „Wir verwerten unsere Chancen halt nicht. Natürlich ist die Moral am Boden.“ Den Interimscoach betrifft das künftig nicht mehr, sein Intermezzo endet eine Woche vor dem Vertragsende. „Unsere Zusammenarbeit war nicht von Erfolg gekrönt.“ Jetzt steht ein Urlaub nach all den Strapazen an.

Bei dem neuen Vierten der Tabelle keimt Hoffnung auf. Nur mehr sechs Punkte Rückstand auf den Liga-Zweiten Eggenburg und mit dreißig Treffern, der zweitbeste Sturm dieser Leistungsstufe. „Es war von uns mental sehr stark, weil sich jeder einen Sieg erwartet hat“, so Haabs. Dass er dann so hoch ausgefallen ist, damit haben vermutlich nur die größten Optimisten unter den 125 Zuschauern im Waldstadion geglaubt.

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