"Trainingscamp pushte uns noch mehr"

Mit Franz Dorfer, Cheftrainer des SV Garsten, dem überlegenen Tabellenführers der OÖ-Frauenliga, unterhielt sich Helmut Pichler exklusiv für ligaportal.at über die aktuelle Situation seines Teams, fehlende Finanzmittel und notwendige Reformen.

 

 

Herr Dorfer, ihr Team hält nach 17 Spielen und ebenso vielen Siegen beim Punktemaximum, worin liegen die Gründe für das Dauerhoch?

"Nach einem erfolgreichen Herbstdurchgang haben wir im Winter ein Trainingslager in der Türkei abgehalten, das uns enormen Schwung für das Frühjahr verliehen hat. Deshalb gelang unser toller Start und naturgemäß ist auch die Stimmung im Team bestens."

Welches Zwischen-Resümee ziehen Sie aus der aktuellen Zugehörigkeit zur 3. Leistungsklasse?

"Insofern positiv, als sich junge Spielerinnen rascher ins Team integrieren konnten, sportlich allerdings würde dieses Team unbedingt in die 2. Liga gehören!"

Das Niveau in der Frauenliga ist durch den Zuwachs an Top-Teams sehr unterschiedlich, um höflich zu bleiben,  wäre für das Frühjahr nicht ein oberes und unteres Play-off sinnvoll?

"Wäre natürlich denkbar und die Auseinandersetzung im oberen Play-off sicher leistungssteigernd."

Finanzielle Gründe (Reisespesen) waren für die freiwillige Rückkehr von Garsten und anderer oberösterreichischer Top-Teams in die OÖ Frauenliga ausschlaggebend. Wo sehen Sie Möglichkeiten einer Verbesserung?

"Punkt Reisespesen: Wir erhalten für die Fahrten nach Vorarlberg einen Zuschuss von € 800,- , eine Übernachtung für die Mannschaft kostet uns aber € 1200,--, hier könnte nur eine stärkere Unterstützung vom Verband helfen. Aus glaubwürdiger Quelle weiß ich, dass die Vereine aus Vorarlberg wesentlich deutlicher finanziell unterstützt werden. Wenn wir aber auf eine Übernachtung verzichten, starten wir um 4 Uhr früh, klettern nach sechs, sieben Stunden Fahrt aus dem Bus und sollen dann ein Meisterschaftspiel bestreiten? Deshalb wird meiner Ansicht nach eine Reform der 2. Liga  unausweichlich notwendig sein, denn es bleibt abzuwarten, was eine weitere Reduktion z. B. auf sechs Vereine bringt, ob dann auch noch die Liga überhaupt aufrechterhalten wird."

Wie deckt euer Team die Zusatzkosten ab?

"Durch die verschiedensten Aktionen, z. B. Flohmarkt und andere Eigeninitiativen, ohne die z. B. auch ein Trainingslager nicht möglich wäre. Allerdings ist dies auch nur in beschränktem Rahmen möglich."

Wird eure Ausnahmestellung in der OÖ Frauenliga auch von den Männern im Verein geschätzt?

"Na ja, teilweise sicherlich, aber Verbesserungen in der Wertschätzung des Frauenfußballs wären sicherlich generell bei den Vereinen, in der Öffentlichkeit und einigen Medien sehr wünschenswert."

Dann setzen wir jetzt im Ligaportal  wieder einmal ein Ausrufzeichen! Ich bedanke mich herzlich für das Gespräch und wünsche euch noch eine erfolgreiche Frühjahrssaison!

 Garsten Pichler 130414

Tor-Rekorde in Altmünster

Mit 0:4 hielt heute Mittag Altmünsters Frauen-Team daheim die Niederlage gegen Tabellenführer Garsten in der OÖ Frauenliga noch im Rahmen. Interimscoach Peter Märzendorfer hatte die Tabellennachzügler total defensiv eingestellt und so kam Garsten erst in der 15. Minute nach einer verunglückten Rettungsaktion der Heimelf durch Laura Dietachmair zum 1:0 Die Gäste schnürten wohl die Gastgeberinnen ein, kamen aber zu keinen weiteren zwingenden Torchancen. Erst als Kapitänin Karin Schwaiger ins Mittelfeld rückte, geriet das Angriffsspiel des Leaders effizienter. Die Rekordschützin fixierte auch in der 42. Minute mit einem Bombenschuss unter die Querlatte den Pausenstand von 2:0. Nach dem Seitenwechsel war es wiederum Schwaiger vorbehalten, mit dem 3:0 den 100. Saisontreffer für Garsten und gleichzeitig ihre persönliche Rekordmarke von 700 Toren für Garsten  zu markieren! Pech hatten die Hausherrinnen bei  einem Freistoß von Mariella Coskun, der an der Latte landete. Anja Söllner setzte in der 85. Minute den Schlusspunkt zum verdienten 4:0 für die erfolgsgewohnten Gäste, die nun mit 54 Punkten und 101: 19 Tore vor Kleinmünchen 1 b (46) und Nebelberg sowie LSC Linz (je 39) voranliegen.

 

Foto: Dr. Helmut Pichler

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