Gelingt ÖFB-Frauen erster Treffer gegen Norwegen?

Mit Vizeeuropameister Norwegen empfängt Österreichs Frauen-Fußball-Nationalteam morgen Sonntag, 16 Uhr, im Steyrer Vorwärts-Stadion in der EM-Qualifikationsgruppe 8 ein absolutes Weltklasseteam. Historisch gesehen, war gegen die Elften der FIFA-Weltrangliste  bisher noch wenig zu holen. Ohne ein Tor erzielt zu haben, verlor „frau“ 2007 in der EM-Qualifikation mit 0:3 auswärts und 0:4 im Rückspiel 2008 in Amstetten. Auch beim „Algarve Cup“ setzte es 2009 ein 0:2. Allerdings haben die Weltmeisterinnen 1995 und Olympiasiegerinnen 2000 seither dieses höchste Niveau nicht halten können. Die bisherigen Gruppenspiele in der aktuellen EM-Qualifikation endeten zwar jeweils mit zwei 4:0-Siegen gegen Kasachstan (auswärts) und Wales (Heimspiel) sowie in dieser Woche mit dem 1:0- Auswärtserfolg in Israel durch die gefährliche Stürmerin Ada Hegerberg, aber bei der WM 2015 kam bereits im Achtelfinale das Aus. Anfang März scheiterten die Schützlinge von Teamchef Roger Finjord im Qualifikationsturnier für Olympia 2016 in Rio an Schweden mit 0:1 und der Schweiz (1:2), Gastgeber Holland wurde hingegen  mit 4:1 bezwungen.

 

Stoppt Favorit Norwegen die Erfolgsserie der ÖFB-Frauen?

Österreichs A-Team eilte ab dem 1:3 in Frankreich am 9. April 2014 von Erfolg zu Erfolg und kann mittlerweile auf 15 Siege und drei Remis zurückblicken. Dass sich diese stolze Bilanz „nur“ in Platz 25 des FIFA-Rankings niederschlägt ist darin begründet, dass seit 2003 (Platz 47) alle Ergebnisse berücksichtigt werden und nur volle Erfolge gegen die absoluten Spitzenteams „dicke“ Punkte bringen.

Legionärinnen weit in der Überzahl

Maßgeblich beteiligt an den Erfolgen der Thalhammer-Elf seit zwei Jahren sind neben dem Erfolgscoach Dominik Thalhammer und seiner Crew sicherlich die zahlreichen Spielerinnen aus den ausländischen Ligen, darunter auch schon Absolventinnen des Nationalen Zentrums für Frauen-Fußball in St. Pölten: Zinsberger, Maierhofer, Billa, Dunst und einige Spielerinnen, die (derzeit noch) „auf Abruf“ bereitstehen.
Beim 6:1-Heimsieg gegen Kasachstan in Steyr am Mittwoch kamen nicht weniger als elf Akteurinnen, die bei deutschen Bundesligisten unter Vertrag stehen, zum Einsatz, dazu US-Legionärin Sarah Zadrazil und nur zwei heimische Fußballerinnen: Nadine Prohaska von Meister FSK St. Pölten, die allerdings auch schon in der deutschen Bundesliga bei Bayern München kickte, und ihre Vereinskollegin Barbara Dunst.

Bayern-„Duelle“ statt Teamwork

Pikante Details am Rande: ÖFB-Kapitänin Viktoria Schnaderbeck, die bei Bayern München wöchentlich Seite an Seite in der Abwehr des deutschen Meisters neben der Norwegerin Nora Holstad kämpft, trifft ebenso wie Torhüterin Manuela Zinsberger, Carina Wenninger und Laura Feiersinger auf ihre Vereinskollegin, das Duell mit Caroline Hansen von Pokalsieger VfL Wolfsburg entfällt wegen schwerer Verletzung der norwegischen Top-Stürmerin.

Erstmalige EM-Quali bleibt oberstes Ziel

Dessen ungeachtet ist mit einer starken Gäste-Mannschaft zu rechnen, die nicht von ungefähr auf Rang elf des FIFA-Rankings liegt und gegen die Österreichs Team trotz aller Hoffnungen und guten Wünsche nur mit einer absoluten kämpferischen und spielerischen Glanzleistung ungeschlagen bleibt. Damit könnte erstmals eine EM-Qualifikation gelingen, wobei sich die ÖFB-Auswahl nach den Erfolgen der letzten Jahre sicherlich auch bei der Endrunde in Holland stark präsentieren würde.

Erspart sich Österreich die „Play-Off“-Spiele?

Die acht Gruppensieger und sechs besten Gruppenzweiten qualifizieren sich für die EM-Endrunde 2017 in den Niederlanden, die beiden übrigen Gruppenzweiten kämpfen im Play-Off um das letzte Ticket. Mit einem Punktegewinn könnte die ÖFB-Auswahl einen weiteren Schritt in Richtung „Fix“-Qualifikation setzen, wozu sie alle guten Wünsche der oberösterreichischen Fans begleiten.

 

Dr. Helmut Pichler

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