"Bundesligadebüt bei Livespiel war schon etwas Besonderes"

In der vergangenen Saison spielte der 19-jährige Michael Sammer noch in der Radio OÖ-Liga beim späteren Meister Union Volksbank Vöcklamarkt, wo sich der Außenverteidiger allerdings mit starken Leistungen auf der linken Seite in den Mittelpunkt des Interesses spielen konnte. Im Sommer diesen Jahres unterschrieb der schnelle Sammer dann seinen ersten Profivertrag beim SV Ried, allerdings mit der Vereinbarung, dass er, sollte der Sprung in den Kader der Wikinger nicht sofort klappen, bis auf weiteres für Vöcklamarkt in der Regionalliga spielen soll. Vergangenes Wochenende war es dann aber endlich soweit, feierte der Abwehrspieler, dessen Zwillingsbruder noch bei Vöcklamarkt spielt, im Hanappi-Stadion gegen Rapid sein Debüt in der österreichischen Bundesliga. ooeliga.at hat mit dem Youngster gesprochen und etwas genauer nachgefragt. Außerdem spricht Sammer offen über Ziele, die Umstellung auf den Profibereich und wo er sich in fünf Jahren als Fußballer sieht.

Sowohl Ried als auch Vöcklamarkt profitieren
Nur zu oft passiert es, dass junge Spieler nach einer starken Saison etwas verfrüht den Sprung in den Profibereich wagen, um dann oft nur bei den Amateuren oder fast gar nicht zum Einsatz zu kommen. Dieses Problem stellte sich bei Michael Sammer jedoch nicht, denn Vöcklamarkt einigte sich mit dem SV Ried im vergangenen Sommer daruaf, dass Sammer im Falle der Nichtberücksichtigung für den Profikakder nicht bei den Rieder Amateuren in der Radio OÖ-Liga zum Einsatz kommen soll, sondern in der Regionalliga Mitte für Vöcklamarkt spielen soll, was zum einen natürlich für Vöcklamarkt bedeutete, dass man Sammer noch nicht ganz verlor, aber zum anderen auch für Ried von Vorteil war, da der Spieler in der Regionallaiga natürlich noch ein Stück mehr gefordert ist, als das in der OÖ-Liga der Fall gewesen wäre. Im folgenden Interview verrät Michael Sammer nun nicht nur, wie das Bundesligadebüt für ihn war, sondern erklärt auch, wie es zu der Spielvereinbarung zwischen Ried und Vöcklamarkt kam.

Herr Sammer, Sie durften am vergangenen Sonntag Ihre ersten Bundesligaminuten spielen. Wie war es?
"Mein Bundesligadebüt war schon etwas ganz besonderes, denn es war ausgerechnet ein Livespiel im Hanappi-Stadion. Nur das Ergebnis hat leider nicht gepasst. Es hat mich insgesamt natürlich sehr gefreut, dass mich der Trainer noch für ein paar Minuten gebracht hat. Das Tempo war in etwas so, wie ich mir das vorgestellt habe und ich hatte glücklicherweise auch ein paar Ballkontakte und hab gut reingefunden."

Wie groß war die Umstellung von der Radio OÖ-Liga zur Bundesliga wirklich?
"Der größte Unterschied zur OÖ-Liga oder Regionalliga ist auf alle Fälle das körperliche Niveau, denn ich habe zwar nur zehn Minuten gespielt, war aber trotzdem nach dieser kurzen Zeit schon ziemlich leer. Auch das Stellungsspiel muss in der Bundesliga immer passen und man muss sehr schnell unmschalten. Technisch gibt es keine Probleme, denn die Technik muss man sowieso mitnehmen aber konditionell sind wie gesagt zwei bis drei Stufen Unterschied."

Nachdem Sie jetzt endlich einmal spielen durften, interessiert uns natürlich auch, wie Ihre weiteren Ziele in dieser Saison aussehen?
"Von dem her habe ich mit zwei Mannschaften Ziele, denn wenn ich in Vöcklamarkt spiele, dann will ich der Mannschaft so gut wie möglich weiterhelfen und ich glaube, dass wir in der Regionalliga im Frühjahr unter die Top-5 kommen können. Was Ried betrifft, ist es zwar vielleicht komisch, dass alle so bescheiden sind, aber es ist wirklich so, dass wir am Ende zufrieden sein müssen, wenn wir gleich hinter den Top-4 landen oder zumindest in der Europa League. Alles andere würden wir zwar gerne mitnehmen, aber das ist auch schon alles. Persönlich will ich nicht nur Vöcklamarkt weiterhelfen, denn im Vordergrund steht für mich, dass ich in Ried den Sprung in die Startelf schaffe, oder zumindest mehr Einsätze kriege. Ich möchte aber betonen, dass ich bei beiden Teams hundert Prozent gebe und das immer." 

Sie spielen ja im Falle einer Nichtnominierung für den Profikader in der Regionalliga bei Vöcklamarkt. Wie kam das zustande?
"Ich bin beiden Seiten sehr dankbar für diese Möglichkeit, denn so habe ich die Chance, dass ich auch dann, wenn ich bei Ried nicht spiele, wenigstens in einer starken Liga Spielpraxis zu sammeln, denn in der Regionalliga spielen ja auch viele Profis und ich muss mich ja im Prinzip sowieso über Vöcklamarkt ins Profiteam von Ried spielen. Zustandegekommen ist das ganze so, dass mich Manager Reiter und Trainer Gludovatz nach einem Training auf diese mögliche Kooperation angesprochen haben und ich das natürlich gerne angenommen habe." 

Wo sehen Sie sich in einigen Jahren im Fußballgeschäft?
"Oberstes Ziel für mich ist es, und das sage ich auch allen, die mich danach fragen, dass ich mit 22 Fixbestandteil eines österreichischen Bundesligisten bin. Ob das dann Ried ist oder ein andere Verein, weiß ich natürlich jetzt noch nicht. Alles was danach kommt, wie etwa Ausland, muss man erst abwarten, denn man weiß ja nicht, wie sich die Liga entwickelt, aber wie gesagt ist es mir zuerst wichtig, das oberste Ziel Stammspieler in der Bundesliga zu erreichen. Sollte ich einmal die Chance in einem Nachwuchsnationalteam bekommen, wäre ich dafür natürlich auch dankbar, denn auch so kann man sich international beweisen."


von Simon Priglinger-Simader
 

 

 

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