Steirerliga: Analyse: Die Hinrunde

tschauss_edi.jpgWir haben für unser Ligaportal einen ausgewiesenen Experten des steirischen Fußballs engagiert, damit er für euch auf steirerliga.at nach jeder Runde der Sparkasse Landesliga die Spieltaganalyse vornimmt. Edmund "Edi" Tschaußnig, früher Trainer in der GAK-Akademie, in Voitsberg sowie Gleisdorf, und jetzt Auswahltrainer des steirischen Fußballverbandes, bewertet und kommentiert die Spiele in der steirischen Landesliga. Auch in der neuen Steirerliga-Saison nimmt unser Experte Edi Tschaußnig jede Runde genau unter die Lupe - diesmal wird es aber eine Fragestunde zur abgelaufenen Hinrunde in der Spielzeit 2012/13:

steirerliga.at: Wer ist für dich die große Überraschung?

Edi Tschaußnig: "Das ist ganz klar der SV Lafnitz. Natürlich kann man vom Kader auf Erfolge schließen, aber dass dann alles wirklich so kommt, wie es gekommen ist, ist schon bemerkenswert. Ich habe es schon öfter gesagt, aber es macht einfach Spaß, den Lafnitzer beim Fußball zuzuschauen. Was mich aber noch mehr freut, ist das Besucheraufkommen. 1300 Leute in Lafnitz sind unglaublich. Das muss man sich einmal vorstellen. Wir sind immerhin in der Landesliga. Als zweite und dritte Mannschaft muss man aber sicher auch Deutschlandsberg und Fürstenfeld nennen. Dass beide Klubs derartig punkten, war nicht zu erwarten."

steirerliga.at: Wer ist die negative Überraschung der Hinrunde?

Edi Tschaußnig: "Da muss ich leider den SC Liezen nennen. Zwar konnte man sich zum Schluss etwas befreien, doch insgesamt muss man von dieser Mannschaft, die voriges Jahr derartig für Furore gesorgt hat, einfach mehr erwarten können. Ich will eigentlich gar nicht wahrhaben, aber die Liezener befinden sich im Abstiegskampf. Und das nach einer Saison, in der man zwischenzeitlich am Aufstieg kratzte und die Großen geärgert hat."

steirerliga.at: Wo hast du dir mehr erwartet?

Edi Tschaußnig: "Natürlich von Gleisdorf - das war eine sehr durchwachsene Saison. Das weiß man aber selbst genauso gut. Ich hoffe, dass jetzt wieder etwas Ruhe eingekehrt ist und man im Frühjahr voll durchstartet. Für ganz vorne kann es aber nicht mehr reichen."

steirerliga.at: Ist Weiz für dich der logische Herbstmeister?

Edi Tschaußnig: "Das würde ich meinen. Weiz hat den ausgeglichensten Kader der Liga, allerdings ein kleinen Offensivproblem. Wenn man das in den Griff kriegt, dann steht einem Meistertitel nichts mehr im Wege - außer natürlich Lafnitz. Das wird ein heißer Kampf. Ich freue mich schon jetzt auf die Rückrunde."

steirerliga.at: Dein Kommentar zu Pachern....

Edi Tschaußnig: "Es ist wieder einmal klar geworden, dass eine sehr junge Mannschaft mit Spielern aus einer Akademie eines Bundesligisten für die Landesliga zu wenig ist. Das ist nicht einmal eine Kritik, sondern eher eine Feststellung. Es ist sehr lobenswert, was Pachern macht, doch es ist auch ein Spiel mit dem Feuer. Wieder so ein Frühjahr hinzlegen wie in der vergangenen Saison wird mehr als schwierig. Ich wünsche es Gerald Ulmer, aber das wird kein Zuckerschlecken."

steirerliga.at: Lässt sich eine Form wie die von Frohnleiten konservieren?

Edi Tschaußnig: "Eigentlich nicht - die Winterpause ist normalerweise ein richtiger Bruch. Es ist dennoch bemerkenswert, was Frohnleiten abgezogen hat. Da muss man allen Beteiligten ein großes Lob aussprechen. Die Winterpause kann eine Chance sein oder eben für Mannschaften wie Frohnleiten ein Fluch. Es wäre ihnen aber klarerweise zu wünschen, weil man wirklich beherzten Fußball gespielt hat. Außerdem gab es fast immer viele Tore zu sehen. Das ist dann auch für die Zuschauer interessant."

steirerliga.at: Was sagst du grundsätzlich zur Hinrunde?

Edi Tschaußnig: "Ganz klar - das Niveau ist wieder gestiegen und es wird für die Aufsteiger immer noch schwieriger, in der Liga Fuß zu fassen. Dass muss man ganz klar sagen. Für Außenstehende ist es aber klarerweise eine tolle Liga, die immer mehr Top-Fußballer herausbringt. Ich bin ein Fan. Das muss ich ganz ehrlich sagen."

von Martin Mandl

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