Steirerliga: Spieltaganalyse: Runde 12

tschauss_edi.jpgWir haben für unser Ligaportal einen ausgewiesenen Experten des steirischen Fußballs engagiert, damit er für euch auf steirerliga.at nach jeder Runde der Sparkasse Landesliga die Spieltaganalyse vornimmt. Edmund "Edi" Tschaußnig, früher Trainer in der GAK-Akademie, in Voitsberg sowie Gleisdorf, und jetzt Auswahltrainer des steirischen Fußballverbandes, bewertet und kommentiert die Spiele in der steirischen Landesliga. Auch in der neuen Steirerliga-Saison nimmt unser Experte Edi Tschaußnig jede Runde genau unter die Lupe - diesmal den zwölften Spieltag der Spielzeit 2012/13:

SC Knauf Liezen - FC Jerich International Gleisdorf 09 0:1
steirerliga.at: Muss sich Liezen mit dieser Niederlage langsam aber sicher wirklich mit dem Gedanken Abstiegskampf auseinandersetzen oder liegt es einfach an der engen Situation in der Landesliga, dass man hinten drin steckt?

Edi Tschaußnig: "Ich will es eigentlich gar nicht wahrhaben, aber schaut so aus, als ob Liezen wirklich Probleme hätte. Die Mannschaft ist sicher stärker, als die Tabelle zeigt. Aber das Wissen alleine ist zu wenig. Das muss man ganz klar sagen. Líezen kann jetzt nur mehr einen Strich machen und eine neue Tabelle starten, nämlich eine für die letzten drei Runden im Herbst. Es müssen am besten neun Punkte. Auf keinen Fall darf man verlieren. Sonst wird der Druck im Winter so hoch."

FC Zeltweg - SC Raika Fürstenfeld 0:3
steirerliga.at: Dieses Ergebnis bzw. dieser Lauf spricht für Fürstenfeld, oder?

Edi Tschaußnig: "Ganz genau so ist es. Da sieht man, wie stark sich eine Mannschaft im Laufe von Wochen entwickeln kann und zusammenwächst. Hut ab vor dieser Leistung. Andererseits muss man bei Zeltweg jetzt sagen, dass offenbar die Kräfte schwinden. Zwar hat man vor einer Woche in Weiz gewonnen, aber wirklich zählen tun diese Überraschungen nur, wenn man die Siege bestätigt und das ist bis jetzt noch nicht gelungen. Die Saison dauert noch lange. Für Aufsteiger wird es immer schwieriger in der Liga."

DSC Mithlinger Fenster - SC Sparkasse ELIN Weiz 0:2
steirerliga.at: Erwartete Niederlage oder muss man nach zwei Heimniederlagen bei Deutschlandsberg zu grübeln beginnen?

Edi Tschaußnig: "Grübeln ist nicht notwendig. Aber es zeigt, dass sich die Gegner langsam aber sicher auf das Spiel von Deutschlandsberg und den Kunstrasen einstellen. Gewisse Dinge klappen plötzlich nicht mehr so wie am Saisonbeginn und man schießt vor allem keine Tore. Das ist schon sehr interessant. Weiz hat sich offenbar erholt. Es wartet mit Voitsberg jetzt aber ein harter Brocken. Dabei könnte es schon um den Herbstmeistertitel gehen."

ASK Stadtwerke Sparkasse Voitsberg - FC Gratkorn II 2:0
steirerliga.at: Gibt es für Voitsberg plötzlich Pflichtsiege? War das einer?

Edi Tschaußnig: "Voitsberg ist im Aufwind und langsam in einem Lauf. Dann ist das ein Pflichtsieg gewesen. Das muss man sagen. Das war ein konzentriert erspielter Sieg. Voitsberg muss man im Kampf um den Herbstmeistertitel offenbar jetzt wieder auf der Rechnung haben."

SV ADA Anger - SV MM Karton Frohnleiten 1:3
steirerliga.at: Frohnleiten gibt weiter Gas Wie ist das zu erklären?

Edi Tschaußnig: "Das ist eine gewisse Grundqualität, die man hat. Die hat aber auch Anger. Es hat aber auch zwei Ausschlüsse bei Anger gegeben. Das muss man schon auch berücksichtigen. Aber insgesamt ist das schon eine starke Sache, was Frohnleiten macht. Das kann man nicht wegdiskutieren. Das Ass war in diesem Fall, dass man Ruhe bewahrt hat. Diese Ruhe war wichtig. Außerdem scheint die Mannschaft zu halten. Das ist die Belohnung dafür."

TUS Teschl Heiligenkreuz am Waasen - SV Tondach Gleinstätten 0:6
steirerliga.at: Schwinden auch bei Heiligenkreuz die Kräfte?

Edi Tschaußnig: "Ganz genau so ist. Jetzt setzt es plötzlich Niederlagen, die in den letzten eineinhalb Jahren überfällig waren. Das ist immer die schwierigste Situation für einen Aufsteiger. Man hat als Meister normalerweise nicht mehr als zwei oder drei Partien verloren. Jetzt ist man plötzlich in einer halben Saison schon dort und verliert dann auch noch zu Hause. Natürlich waren da auch zwei Ausschlüsse. Aber verloren hat man auch schon davor. Jetzt geht es für Heiligenkreuz um Schadensbegrenzug. Die Ergebnisse jetzt sind nicht gut. Das weiß man selbst. Man beginnt zu zweifeln. Das sind normale Mechanismen im Fußball. Ich bin gespannt, wie die letzten drei Runden ablaufen. Gleinstätten hat offenbar zurückgefunden und die Qualität entdeckt, die man hat."

SVA LPS Kindberg - SV Pachern 2:1
steirerliga.at: Kindberg ist Erster bei Heimspielen und Letzter bei Auswärtsspielen. Ist das nicht ein gefährliches Spiel?

Edi Tschaußnig: "Ganz klar! Allerdings habe ich so etwas überhaupt schon lange nicht erlebt. Das muss auch ein gewisses psychisches Problem sein. Es könnte davon abhängen, wie man auswärts auftritt - auch von der Körpersprache her. Ich denke mir nur, was wäre, wenn man jetzt auch noch auswärts zu punkten beginnen würde. Dann wäre man ganz vorne dabei. Beantworten kann man das nicht. Für Pachern wird es schwierig, wobei sich an der Situation damit nichts verändert hat."

SV Raiffeisen Wildon - SV Licht Loidl Lafnitz 0:4

steirerliga.at: Ist Lafnitz spätestens jetzt ein ernstzunehmender Herbstmeistertitelanwärter?

Edi Tschaußnig: "Insgesamt vom ganzen Apparat her ist für mich Weiz und Voitsberg sicher noch vor Lafnitz zu stellen. Aber andererseits muss man fragen, warum eigentlich nicht Lafnitz. Man präsentiert sich bärenstark und spielt man so weiter, wäre der Herbstmeistertitel keine Überraschung. Das muss man ganz klar sagen."

von Martin Mandl

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