Landesliga: Vorschau Runde 20

Am kommenden Wochenende geht die 20. Runde der Sparkassen Landesliga über die Bühne, damit wird das zweite Meisterschaftsdrittel abgeschlossen. Die Meisterfrage ist mit den Jungfalken eigentlich schon so gut wie beantwortet, bleibt noch die Frage nach den Absteigern. Aber auch für die restlichen Vereine geht es noch um Platzierungen und Prestige. Drei Mal lautet das Motto David gegen Goliath, nämlich bei den Partien SC Knauf Liezen gegen SVL Flavia Solva, ASK mayway Köflach gegen SV MM Karton Frohnleiten und bei SV Superfund Kapfenberg Amateure gegen TSV SPK Pöllau. Das Spiel der Runde ist diese Woche zweigeteilt und steigt in Fehring bzw. Kalsdorf: Im Südoststeirer-Derby trifft UFC Fehring auf SC Raika Fürstenfeld, SC Copacabana Kalsdorf bittet den SV ADA Anger zum Tanz. Alle wichtigen Infos zu den Spielen vom Wochenende gibt es wie immer auf steirerliga.at:

Freitag 15.4.2011, 19.00 Uhr
SC Knauf Liezen - SVL Flavia Solva

Von der Papierform her kann der Sieger dieser Partie eigentlich nur Liezen heißen, aber in dieser Saison ist in der Landesliga fast alles möglich. Die Obersteirer haben sich heuer nicht gerade als heimstark erwiesen, nur vier von neun Spielen konnte die Stradner-Truppe im SC-Stadion für sich entscheiden. Noch schlechter sieht die Auswärtsstatistik der Thonhofer-Elf aus, erst ein Erfolg gelang den Südsteirern auf fremdem Rasen. Beide Teams holten in der Rückrunde vier Punkte, Liezen schoss dabei gar nur drei Tore. Es ist also zurzeit ein wenig Sand im Getriebe in der Bezirkshauptstadt. So sensationell die Hinrunde für die Mannen rund um Kapitän Christian Stangl verlief, so enttäuschend ist die Ausbeute aus den Rückrundenspielen. Aufbauen können sich die Obersteirer aber mit dem Ergebnis im Herbst, als man Flavia mit 5:1 aus ihrem Stadion ballerte.

Bei den Gästen kann man schon von einem Spiel der letzten Chance sprechen, vier Punkte beträgt der Rückstand auf die davor platzierten Mannschaften aus Pöllau und Fehring. Bei einer Niederlage müsste man sich also schön langsam mit dem Abstieg in die Oberliga Mitte/West abfinden. Aber der jungen Truppe rund um den routinierten Kapitän Christian Zach ist durchaus eine Überraschung zuzutrauen. Mit dem knappen, sehr wichtigen Heimsieg gegen Fehring schöpfte die Mannschaft neuen Mut im Abstiegskampf.

Letztes Duell: Flavia Solva - Liezen 1:5 (Schwarzbauer bzw. Pirvu, Haynie, 2*Götzenauer, Neuper)
Heimstatistik Liezen: 4 Siege, 2 Remis, 3 Niederlagen (18:14 Tore)
Auswärtsstatistik Flavia Solva: 1 Sieg, 3 Remis, 5 Niederlagen (9:24 Tore)

 

UFC Fehring - SC Raika Fürstenfeld
Ein Blick auf die Tabelle der Sparkassen Landesliga reicht um zu begreifen welche Brisanz in dieser Partie liegt. Für beide Teams lautet das Motto verlieren verboten. Nicht nur geographisch liegen beide Orte knapp nebeneinander (weniger als 20 Kilometer), auch in der Tabelle trennt die Mannschaften gerade einmal ein Punkt. Nach der knappen Niederlage bei Flavia Solva ist es für die Wirth-Truppe wieder eng geworden im Tabellenkeller. Mit 20 Punkten steht man auf der 13. Position, ein Heimsieg gegen den Tabellennachbarn aus Fürstenfeld wäre also enorm wichtig. In der Rückrunde holte Fehring bisher vier Punkte und damit um einen mehr als der kommende Gegner.

Fürstenfeld wartet nämlich eine von drei Mannschaften, die im Frühjahr noch auf ihren ersten Sieg warten. Aber nicht nur das, auch in der Fremde warten die Mannen rund um Kapitän Benjamin Posch warten ebenso noch auf den ersten Sieg in der Fremde, hier reichte es bei neun Versuchen lediglich zu vier Remis. Kaum jemand hatte die Südoststeirer vor der Saison auf dem Notizblock, was die Abstiegsfrage betrifft, aber schön langsam "mausert" sich die Zrim-Truppe still und heimlich zu einem heißen Anwärter auf den Abstieg. Um dies zu verhindern, sind drei Punkte bei direkten Konkurrenten fast schon Pflicht.

Letztes Duell: Fürstenfeld - Fehring 2:0 (Wagner, Jedliczka)
Heimstatistik Fehring: 3 Siege, 3 Remis, 3 Niederlagen (15:14 Tore)
Auswärtsstatistik Fürstenfeld: 4 Remis, 5 Niederlagen (8:21 Tore)

 

ASK mayway Köflach - SV MM Karton Frohnleiten
Eigentlich sind die Weststeirer sehr gut in die Rückrunde gestartet, aber die Niederlage in Pöllau (1:3) war wieder ein richtiger Dämpfer und die rote Laterne leuchtet wieder im Köflacher Nachthimmel. Nur eine Runde lang konnte die Monsberger-Elf den letzten Tabellenrang abgeben. Vor eigenem Publikum wartet die Mannschaft rund um Kapitän Uwe Aufhauser nach wie vor auf den ersten vollen Erfolg. In neun Anläufen reichte es gerade einmal zu vier Unentschieden. Ob sich das gegen die Ratschnig-Truppe ändern wird, darf zumindest bezweifelt werden, denn am Freitag kommt mit Frohnleiten der beste Aufsteiger der Saison ins Werner-Skrabitz-Stadion.

Die Ratschnig-Truppe ist aktuell nicht zu stoppen, holte ihn der Rückrunde sieben Punkte aus vier Spielen. Ein Erfolgsrezept ist dabei die gute Defensivarbeit, erst zwei Gegentore musste Frohnleiten im Frühjahr hinnehmen (die wenigsten der Liga). Auch auf die gesamte Spielzeit gesehen, musste Torhüter Johannes Schwarz die wenigsten Bälle aus seinem Netz holen (17), ein sensationeller Wert für einen Aufsteiger. Da verwundert es auch nicht, dass die Mannen rund um Torjäger Harald Feichter vom dritten Tabellenplatz lachen. Saisonziel war eigentlich ein einstelliger Tabellenrang, aber jetzt wo sie schon mal oben dabei sind, wollen sie auch so lange wie möglich um die Top-3 Plätze mitkämpfen. Das Hinspiel im Herbst konnte man dank zweier Treffer von Harald Feichter und dem Tor von Thomas Zankl mit 3:0 für sich entscheiden.

Letztes Duell: Frohnleiten - Köflach 3:0 (Zankl, 2*Feichter)
Heimstatistik Köflach: 5 Remis, 4 Niederlagen (8:15 Tore)
Auswärtsstatistik Frohnleiten: 1 Sieg, 3 Remis, 5 Niederlagen (9:11 Tore)

 

FC Jerich International Gleisdorf 09 - FC Pax Gratkon Amateure
In Gleisdorf stottert zurzeit ein wenig der Motor, in der Rückrunde gelang noch kein Sieg, erst drei Unentschieden stehen auf der Haben-Seite. Am vergangenen Wochenende setzte es in Frohnleiten sogar die erste Niederlage im Frühjahr. Das Problem in Gleisdorf ist ein Altbekanntes: Die Chancenauswertung. Die Vorraber-Truppe hatte auch schon zu Beginn der Saison so ihre Schwierigkeiten, den Ball einfach einmal über die Linie zu drücken, ähnlich sieht es aktuell in der Rückrunde aus. Symptomatisch dafür zeichnet auch der Top-Torjäger Denis Zilavec. Er traf zwar zum Rückrundenauftakt gegen Flavia Solva, dieser Treffer ist aber bis heute sein einziger im Frühjahr. Verlassen können sich die Mannen von Trainer Johann Vorraber dafür auf ihre Heimstärke, neben den Jungfalken ist man das einzige Team das vor eigenem Publikum noch ungeschlagen ist.

Die Amateure des FC Gratkorn haben mit drei Remis und einer Niederlage exakt dieselbe Frühjahrsbilanz wie der kommende Gegner aus Gleisdorf. Allerdings ist die Rastl-Truppe nicht gerade dafür bekannt, als Auswärtsteam Angst und Schrecken zu verbreiten. Gerade einmal zwei Siege gelangen in dieser Saison in der Fremde, sieben Punkte aus neun Spielen lautet die überschaubare Ausbeute der jungen wilden aus dem Norden von Graz. Nicht gerade optimistisch wird man also am Freitag die 50 Kilometer lange Busfahrt in Angriff nehmen. Auch von Unterstützung von Oben muss man am Freitag verzichten, da die erste Mannschaft im Kampf um den Verbleib in der ersten Liga jeden Mann benötigt.

Letzted Duell: Gratkorn A. - Gleisdorf 2:1 (Pöschl, Kasalo bzw. Schwarz)
Heimstatistik Gleisdorf: 6 Siege, 3 Remis (18:7 Tore)
Auswärtsstatistik Gratkorn A.: 2 Siege, 1 Remis, 6 Niederlagen (10:18 Tore)

 

SV Pachern - SV Raiffeisen Wildon
Eigentlich wollte Pachern dem Leader aus Kapfenberg so lange wie möglich auf den Fersen bleiben. Die Realität sieht nach vier Spielen im Frühjahr allerding anders aus. Nachdem die Gerlitz-Truppe in der Rückrunde erst einen Sieg einfahren konnte, beträgt der Rückstand auf den ersten Tabellenplatz bereits acht Punkte. Mit einem Heimsieg gegen Wildon wollen die Mannen rund um den wiedergenesenen Torjäger Philipp Schenk noch einmal angreifen. Verlassen kann man sich dabei auf die Heimstärke von Pachern, 20 Punkte stehen nach neun Partien im eigenen Stadion auf der Habenseite.

Bei Wildon ist man sich nie ganz sicher, wo die Reise in dieser Saison noch hingeht. Die Mannschaft von Trainer Udo Kleindienst liegt zwar nur auf dem neunten Tabellenplatz, aufgrund der engen Liga ist aber sowohl nach oben (3 Punkte Rückstand auf den Dritten Frohnleiten), als auch nach unten (6 Punkte Vorsprung auf den 14. Pöllau) noch alles möglich. Ein Punktgewinn in Pachern käme den Mannen rund um Goalgetter Oliver Wohlmuth dabei natürlich sehr gelegen, und die Chancen dafür stehen gar nicht mal schlecht. Die Südsteirer sind nämlich ein gutes Away-Team, konnten auf fremden Plätzen bei neun Ausflügen zehn Punkte einsammeln. Die Zuschauer im Walter Niederkofler Stadion dürfen sich auf alle Fälle auf viele Treffer freuen, denn im Hinspiel trafen beide Teams je zweimal.

Letztes Duell: Wildon - Pachern 2:2 (Kontra, Meier bzw. 2*Wohlmuth)
Heimstatistik Pachern: 6 Siege, 2 Remis, 1 Niederlage (18:11 Tore)
Auswärtsstatistik Wildon: 3 Siege, 1 Remis, 5 Niederlagen (15:20 Tore)

 

SC Copacabana Kalsdorf - SV Ada Anger
Eigentlich könnte man im von einem Duell auf Augenhöhe sprechen, die beiden Teams trennen in der Tabelle ja nur drei Punkte. Sieht man sich allerdings die aktuelle Form der beiden Mannschaften an, lohnt es sich nicht im Wettbüro auf einen Sieg von Kalsdorf zu setzen. Mit erst einem Punkt im Frühjahr liegen die Mannen rund um Spielertrainer Simon Dvorsak abgeschlagen am Ende der Rückrundentabelle. Auch der Nimbus der Heimmacht ging mit der Niederlage gegen den SC Liezen flöten. Dieser Negativtrend könnte im Süden von Graz heuer noch ganz schlimm enden, wenn es der Dvorsak-Elf nicht bald gelingt, die Kehrtwende zur schaffen. Der Polster auf die Abstiegszone ist auf drei Punkte zusammen geschrumpft, ein Heimsieg gegen Anger wäre also enorm wichtig für den einstigen Aufstiegsaspiranten.

Ganz anders sieht die aktuelle Lage in Anger aus. In der Rückrunde ist man neben den Amateuren des SV Kapfenberg die einzige ungeschlagene Mannschaft. Sechs Punkte konnte die Heil-Truppe im Kampf um den Klassenerhalt einhamstern, wenn man den Lauf fortsetzen kann, ist es durchaus möglich, dass es in der Tabelle (aktuell Platz acht) bis zum Ende der Saison noch um einige Plätze weiter nach oben geht. Auswärts konnten die Mannen rund um Torjäger Marco Heil zwar in dieser Saison noch nicht so überzeugen (es gelang erst ein Sieg), aber die Mannschaft darf dank des Sieges gegen Kalsdorf im Herbst optimistisch in diese Partie gehen. 

Letztes Duell: Anger - Kalsdorf 1:0 (Heil)
Heimstatistik Kalsdorf: 6 Siege, 2 Remis, 1 Niederlage (18:10 Tore)
Auswärtsstatistik Anger: 1 Sieg, 4 Remis, 4 Niederlagen (12:20 Tore)

Samstag, 16.4.2011, 16.00 Uhr
SV Superfund Kapfenberg Amateure - TSV SPK Pöllau
Die Jungfalken sind im Titelrennen eigentlich nicht mehr zu stoppen. Mit acht Punkten ist der Vorsprung auf Verfolger Pachern einfach schon zu groß um noch künstliche Spannung zu erzeugen. Einziges Hindernis könnte noch der jugendliche Übermut der jungen Truppe aus dem Mürztal sein, aber Trainer Kurt Russ wird es schon gelingen, seine Jungs auf den Boden der Tatsachen runter zu holen. Starke Überzeugungsarbeit wird er schon vor der samstägigen Partie gegen den Abstiegskandidaten aus Pöllau brauchen. Kaum jemand rechnet zwar nicht mit einem Heimsieg der Jungfalken, aber unterschätzen darf man in der Landesliga keine Mannschaft, wie einige Sensationen in dieser Saison bereits bewiesen haben.

Auf so eine Sensation hofft man natürlich in der Oststeiermark. Beim Hinspiel im Herbst wäre es denn Mannen rund um Torjäger Emeka Israel fast schon gelungen, dem Favoriten ein Bein zu stellen. Erst ein spätes Elfmetertor durch Lukas Stadler sicherte Kapfenberg damals die drei Punkte. Ein Blick auf die Tabelle lässt aber wenig Hoffnung für Pöllau zu, zu groß ist der Abstand zwischen den beiden Teams. 13 Ränge oder anders ausgedrückt 24 Punkte liegen die beiden Mannschaften auseinander. Einzig ein Blick auf die Performance im Frühjahr lässt leise Hoffnung bei der Maierhofer-Truppe aufkeimen. Da liegt Pöllau nämlich mit sieben Punkten auf dem sensationellen vierten Rang in der Rückrundentabelle, erst eine Niederlage musste man im Kalenderjahr 2011 einstecken. Die zweite zu verhindern wird aber ganz schwierig, auf steirerliga.at können sie per Liveticker den Überlebenskampf der Pöllauer in Kapfenberg mit verfolgen.

Letztes Duell: Pöllau - Kapfenberg 2:3 (Kerschbaumer, Pöttler bzw. 2*Stadler, Gregoritsch)
Heimstatistik Kapfenberg: 9 Siege (29:7 Tore)
Auswärtsstatistik Pöllau: 1 Sieg, 4 Remis, 4 Niederlagen (13:17 Tore)

 

SVA LPS Kindberg - ATV Joiner Irdning
Für den Aufsteiger aus dem Mürztal ist es das dritte Spiel innerhalb von sieben Tagen. Unter der Woche wurde nämlich die Nachtragspartie gegen Liezen ausgetragen. Ein spätes Tor von Markus Stockreiter sicherte Kindberg drei Punkte und katapultierte die Kovacic-Truppe damit mitten rein in den Kampf um Platz drei. Klingt jetzt vielleicht komisch, da Kindberg zurzeit nur auf dem zehnten Rang in der Tabelle liegt, der Rückstand auf den Dritten Frohnleiten beträgt dabei allerdings nur drei Punkte. Mit einem Heimsieg gegen Irdning kann es dabei also ganz schnell einige Plätze weiter nach oben gehen. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht, denn Kindberg ist die beste Mannschaft der Rückrunde. Zehn Punkte holte die Mannschaft rund um Kapitän Erich Kraschitzer in den vier Spielen im Frühjahr. 

Auch Irdning hat im Kampf um die vorderen Plätze noch alle Trümpfe selbst in der Hand. Aktuell steht man auf Tabellenposition sechs, zwei Punkte beträgt der Rückstand auf Frohnleiten. In der Rückrunde erkämpfte sich die Schmid-Truppe sieben Punkte, der Derbysieg in Liezen war mit Sicherheit das große Highlight im Kalenderjahr 2011. Eine Rolle könnte der Ausfall von Philipp Schnabl spielen. Er und sein Sturmpartner Michael Schwaiger erzielten immerhin 22 der erzielten 30 Treffer. 

Letztes Duell: Irdning - Kindberg 1:3 (Rüscher bzw. Wolf, Sekic, Trippl)
Heimstatistik Kindberg: 5 Siege, 4 Niederlagen (15:15 Tore)
Auswärtsstatistik Irdning: 3 Siege, 4 Remis, 2 Niederlagen (15:11 Tore)

 

alle Spiele gibt es wie immer im Liveticker am Freitag ab 18.45 Uhr und am Samstag ab 15.45 Uhr.

von Martin Löscher

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