Schlammschlacht beim SK Kammer: Ex-Trainer beschuldigt Sektionsleiter

altAm vergangenen Freitag hatte unterhaus.at von der sensationellen Verpflichtung von SV Ried-Legende Roland Kramer als neuer SK Kammer-Coach berichtet. Dabei hatte Sektionsleiter Gerald Mayrhofer bestätigt, dass es sich bei der Trennung von Ex-Coach Norbert Hutterer um eine einvernehmliche Lösung gehandelt habe. Nun meldete sich allerdings Hutterer zu Wort und hegte gegenüber unterhaus.at schwere Vorwürfe gegen Mayrhofer. Dieser würde "den Verein an die Wand fahren", behauptet Hutterer in seinem Schreiben an die Redaktion. Hier geht's zum gesamten Schreiben und der Reaktion von Mayrhofer:


Norbert Hutterer: "Ich war keine Marionette Mayrhofers"

Der Grund der Trennung war nicht die sportliche Situation und auch keineswegs einvernehmlich, sondern ein seit längerer Zeit nicht harmonierendes Verhältnis mit Mayrhofer. Begonnen hat alles bereits in der Aufstiegssaison, als ich nach dem verlorenen Spiel gegen Attergau (wo ich seinen Sohn nach einem Fehler auswechselte) um halb zehn Uhr abends einen Anruf bekam, der mit den Worten: „Wenn du nicht aufsteigst, bist du nicht mehr Trainer und wenn du doch aufsteigen solltest, ich nicht mehr Sektionsleiter“ endete. Leider (für den Verein) hielt er sein Versprechen nicht ein.

Von Anbeginn der neuen Saison versuchte er mit allen Mitteln unseren Erfolg zu verhindern. J. Stoll (Torhüter) hatte aufgehört, A. Feusthuber verließ uns Richtung Vöcklamarkt, also sollte man wenigstens mit einem zweiten Tormann in die Saison gehen, dachte ich. Selber organisierte ich in letzter Minute einen zweiten Torhüter und genau gleich verhielt es sich mit der Sportplatzsituation. Wir konnten im Herbst auf unserer Anlage (Sanierung) nicht mehr trainieren, weil wir kein Flutlicht mehr hatten, daher heuerte ich für zweimal pro Woche in Vöcklabruck an, um trainieren zu können. Mayrhofer hätte keines der beiden Probleme gelöst, warum wohl?

Zum Sportlichen möchte ich Folgendes sagen: Viele unserer Gegner haben mitbekommen, dass wir spielerisch eine sehr gute Leistung ablieferten, nur die Ergebnisse passten oft nicht dazu. Aber mit jungen Spielern ist das so und ab und an kam auch noch Pech dazu. Verletzungen, Bundesheer, Internatschüler und dann noch die sehr weise und kluge Kritik von oben - das sind keine guten Voraussetzungen um erfolgreich zu sein. Ich kämpfte mit der jüngsten Mannschaft nicht nur gegen 13 Vereine in der 1. Klasse Süd, sondern auch gegen Mayrhofer und da habe ich natürlich das Nachsehen, aber besser so, als eine Marionette unter dieser Führung.

Warum jetzt der neue Trainer als Sensation betitelt wird ist auch ganz einfach zu erklären. Der Verein hat nach dieser Aktion Angst um seine Spieler, mit denen ich noch immer ein sehr gutes Verhältnis habe, um sie so zu halten. Es werden Spieler bereits jetzt im Winter den Verein verlassen und einige dann im Sommer, davon bin ich überzeugt. Sie werden auch schnell merken, dass dies, was jetzt auf sie zukommt, nicht das Gelbe vom Ei ist. Übrigens auf meine Frage hin, warum nicht Leute wie der jetzige Trainer für den Verein arbeiten, bekam ich eine überraschende Antwort: "Der war auch schon mal Trainer, das hat nichts gebracht und außerdem siehst du nicht das Problem." Umso überraschender diese Aktion.

Wenn Mayrhofer ein bisschen Ehre, Stolz und Charakter hätte, würde er sich selber die Kündigung schreiben, denn so fährt man den Verein voll an die Wand.

Liebe und sportliche Grüße an all diejenigen, die mich unterstützt haben. Danke.


Gerald Mayrhofer, Sektionsleiter SK Kammer

"Faktum ist, dass Hutterer im Herbst mit zwölf Punkten abgeschlossen hat, das ist zu wenig. Dass uns von der Gemeinde im letzten Moment mitgeteilt wurde, dass das Flutlicht am alten Platz abgebaut wird, dafür kann niemand etwas. Das ist schon richtig, dass Hutterer aufgrund seiner guten Beziehungen die Initiative ergriffen hat und Trainingsmöglichkeiten in Vöcklabruck organisiert hat. Das hat er aber auch getan, ohne das mit uns abzuklären, was ja an und für sich auch in Ordnung ist. Ich sehe da kein Problem, aber wenn er dabei eine Unfähigkeit meinerseits feststellt, ist das seine Sache. Hutterer hat Dinge gemacht, die man nicht machen sollte, hat den Verein auch voreilig vor vollendete Tatsachen gestellt. Mit dieser Vorgehensweise, die er jetzt an den Tag legt, disqualifiziert er sich für die Ewigkeit, er wird nie mehr ein Bein in einen Verein bringen. In nächster Zeit wird er sich diesbezüglich sicher warm anziehen müssen. Das meiste, was er sagt, ist ohnehin an den Haaren herbeigezogen, wenn er aber meint, dass die Dinge auf diese Art und Weise gelöst gehören, dann ist das eben so. Das juckt mich nicht, ich bin die Deformierungen von ihm hinter meinem Rücken schon gewöhnt. Trainer bekommen Geld und werden nunmal auch ausgetauscht, damit muss er leben."


Milan Vidovic

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