Alkoven meldet sich nach dramatischem Finale zurück im Aufstiegsrennen

Umgekehrte Vorzeichen herrschten in der 21. Runde der 2. Klasse Mitte-Ost vor dem Spiel zwischen Union Meggenhofen und SV Alkoven: Die erfolgsverwöhnten Alkovener reisten mit zwei bitteren Niederlagen im Gepäck an, wohingegen die Böhm-Elf im Laufe des Frühjahrs immer besser in Schuss gekommen ist und zuletzt sogar zwei Auswärtssiege innerhalb von vier Tagen einfahren konnte. Eine Favoritenrolle war vor dem Spiel auch angesichts der Meggenhofener Heimstärke also schwer auszumachen und dementsprechend spannend entwickelte sich auch das Match. Nach einer torreichen ersten Hälfte ging es in der Schlussphase des Spiels noch einmal so richtig hoch her – ein zu Unrecht aberkanntes Tor, Platzverweise und ein Siegestor in letzter Minute… alles inklusive.

Kick it like Spreitzer

Nach der Schützenhilfe des UFC Eferding 1b gegen Offenhausen stand bereits vor Spielbeginn fest, dass sich für Alkoven die Tür zu Platz zwei wieder etwas geöffnet hatte. Um die Tür nicht zufallen zu lassen, mussten jedoch drei Punkte in Meggenhofen her. Angesichts der katastrophalen Platzverhältnisse war klar, dass es ein Spiel werden würde, das über den Kampf entschieden wird, denn Fußball spielen war auf dem tiefen Boden ein Ding der Unmöglichkeit. Dementsprechend fiel das erste Tor aus einem ruhenden Ball: Spreitzer trat zum Freistoß für Meggenhofen an und versenkte das Leder unhaltbar ins linke Kreuzeck. Die Antwort des Tabellendritten ließ nicht lange auf sich warten; nach einem Zuspiel von Krauss gab Manjic einen Weitschuss ab, der leicht abgefälscht genau den Weg ins linke Eck fand. Aus einem Corner gelang den Gästen nur wenig später die Führung, als Binder nach einem Querpass von Krauss zur Stelle war. Doch auch die Heimelf steckte nicht auf und wurde kurz vor der Halbzeit für ihr couragiertes Auftreten belohnt, als Spreitzer den Beweis dafür ablieferte, dass sein Freistoßtreffer kein Zufallsprodukt war, sondern seiner feinen Freistoßtechnik geschuldet war; abermals versenkte der Linksfuß den Ball unhaltbar im Winkel und ließ Alkovens jungem Torwart Eder, der in seinem ersten Spiel für Alkovens Kampfmannschaft einen starken Eindruck hinterließ, keine Abwehrmöglichkeit.

Dramatische Schlussphase

Nach dem Seitenwechsel verflachte das Spiel zusehends, was einerseits an den immer schlechter werdenden Spielbedingungen und andererseits wohl auch am Kräfteverschleiß der Akteure lag. Keine Mannschaft offenbarte Lücken in der Verteidigung, keine Mannschaft konnte Kapital aus Standardsituationen schlagen und so blieb es lange Zeit beim 2:2. Erst zehn Minuten vor Spielende sorgten Krauss und Schiedsrichter Pfanzeltner-Enzinger in Doppelregie für den nächsten Aufreger: Nachdem der Alkovener Angreifer das vermeintliche 2:3 erzielt hatte, versagte der Referee dem regulären Treffer seine Gültigkeit und zeigte eine Abseitsstellung an. Die darauffolgenden Proteste der Alkovener Spieler schmetterte der Spielleiter mit mehreren Verwarnungen ab, was zu zwei Gelb-Roten Karten wegen Kritik für Glavas und Gashi führte. Damit nicht genug verbannte der Unparteiische auch noch SVA-Coach Müller auf die Tribüne. „Der Schiedsrichterassistent hat kein Abseits angezeigt, aber der Schiedsrichter hat selbst auf Abseits entschieden. Nach dem Spiel ist er zu mir gekommen und hat zugegeben, dass es eine Fehlentscheidung war“, ärgerte sich Müller auch nach dem Abpfiff noch über die Szene. Gegen neun Mann fanden die Meggenhofner kein passendes Konzept um sich Chancen auf den Siegestreffer zu erarbeiten. Die Gäste verteidigten geschickt und hofften ihrerseits auf einen Lucky Punch, der ihnen in der Schlussminute tatsächlich noch gelingen sollte. Nach einem langen Freistoß in den Sechzehnmeterraum kam der Ball über Umwege zum eingewechselten Tiringer, der aus kurzer Distanz mit dem Innenrist das 3:2 besorgte und so seinem Team doch noch zum Auswärtserfolg verhalf.

Stimme zum Spiel:

Robert Müller (Trainer SV Alkoven): „Ich bin sehr stolz auf die Truppe, vor allem wie sie in Unterzahl gekämpft hat. Wir haben gewusst, dass alles vorbei ist, wenn wir heute nicht gewinnen. Der Sieg gibt natürlich neue Motivation für die nächsten Spiele. Jetzt schauen wir von Spiel zu Spiel und dann sehen wir, was unterm Strich rauskommt." (Über Neuzugang Eder:) „Er hat eine tadellose Leistung gebracht. Die Freistöße haben genau gepasst, die hätte auch ein Bundesliga-Torwart nicht gehalten. Mit ihm wird der Verein noch viel Freude haben.“

Jörg Korntner

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