Heimkehrerin Jennifer Heubusch übernahm auf der „Kommandobrücke“ des TuS-Kremsmünster!

Nach erfolgreichen Jahren im „Ländle“ wechselte die frühere FC-Wels und Schlüßlberg-Stütze wieder nach Oberösterreich; dem Ligaportal gewährte die Allrounderin folgendes Interview:

 

 

Im ausführlichen Gespräch legte die Neo-Trainerin ihre Vorstellungen dar (Foto: privat)

 

LIGAPORTAL: Jenny, Du bist 2012 nach Vorarlberg „emigriert“, waren dafür berufliche oder sportliche Gründe ausschlaggebend?

Jennifer Heubusch: „Keineswegs, ich wollte mit einer Freundin einmal auch ein anderes Bundesland kennenlernen und so ist unsere Wahl eben auf Vorarlberg gefallen. Neugierde war die eigentliche Motivation“.

Ende Jänner hast Du die Position bei der Frauenelf des TUS Kremsmünster übernommen, was hat Dich als Inhaberin von UEFA-Lizenzen an dieser Aufgabe gereizt?

„Jennifer Agrill, bei Kremsmünster „Mädchen für Alles“ bei der Stiftself, die im Herbst auch als Co-Trainerin aushalf und die ich seit 16 Jahren als Freundin schätze, ist an mich herangetreten mit diesem „Ansinnen“ und einer „alten“ Freundin schlägt man eine Bitte nicht ab“.

Wer wird Dich außer Mag. Stuntner noch bei der Teambetreuung unterstützen?

„Jenny Agrill und Günther werden sich jetzt in der Anfangszeit um organisatorische Belange und Abläufe kümmern, wir werden zu dritt das Beste für das Team versuchen. Ich möchte die Spielerinnen ganz genau kennenlernen, welche Position sie bisher innehatten und ob sie dort auch wirklich optimal eingesetzt sind usw.“

In Deiner Karriere warst Du beim FC Wels, dem SV Schlüßlberg, dem FC Lustenau und dem FFC Vorderland tätig, mit welchem Verein verbindest Du die schönsten Erinnerungen?

„Eigentlich mit allen, da möchte ich gar keinen Klub hervorheben und es war für mich natürlich besonders schön, zu sehen, wie in Vorarlberg in den letzten 15 Jahren der Frauenfußball extrem gepusht wurde“.

Was hat sich im Frauenfußball Deiner Meinung nach in den letzten Jahren generell zum Positiven verändert?

„Es hat ein großer Umschwung stattgefunden, z.B. war es zurzeit, als ich beim FC Wels mit 16 Jahren kickte, noch undenkbar, dass z.B. Frauen-Länderspiele im TV übertragen wurden usw…. Social Media hat zu einem weit größeren Bekanntheitsgrad der Spielerinne geführt, die Akademien sorgen für Top-Ausbildung usw…. trotzdem darf man nicht übersehen, dass viele dieser Verbesserungen den „Spitzenvereinen“ zugutekommen und sich das Fortkommen im Breitenfußball weiter in alten Bahnen bewegt mit den bekannten finanziellen und organisatorischen Herausforderungen.“

Deine Grundeinstellung im Fußball, die Du auch Deinen Schützlingen vermitteln möchtest?

„Respekt“ ist für mich das Allerwichtigste, es ist für mich unakzeptabel, Gegnerinnen oder Schiedsrichter dumm anzureden, zu beschimpfen oder sonst irgendwie wegen Hautfarbe, mangelnden Könnens usw. usf…herabzuwürdigen. Das gilt nicht nur für die Aktiven, sondern auch für die Eltern, Familienangehörige, Freunde und die eigenen ZuschauerInnen!

Vom spielerischen Aspekt betrachtet: unsere Taktik wird sich der Spielstärke der Gegnerinnen richten, wobei ich meine, dass die Mädels im Herbst unter ihrem tatsächlichen Können geschlagen wurden und deshalb ganz hinten landeten.“

Wie oft lässt Du wöchentlich trainieren, gibt es ein Trainingslager?

„In der Vorbereitungsphase trainieren wir 3 x, während der Meisterschaft 2x, statt eines Trainingslagers halten wir einen „Teamtag“ ab, wo ich die Spielerinnen noch besser kennenlerne“.

 

 

Trotz viel Trainingsschweiß ist den Mädels die  Freude noch nicht vergangen: das Aufgebot des TUS Kremsmünster (Foto: privat)

Offiziell gab der Verein noch keine Testspiele bekannt, werden trotzdem noch Aufbauspiele folgen?

„Selbstverständlich, wir proben gegen ASKÖ Vorchdorf, SPG Aschach/St. Ulrich/Ternberg, Kematen und U. Pettenbach.“

Hoffst Du, mit dem vorhandenen Kader das Auslangen zu finden oder sind „Engpässe“ im Meisterschaftsbetrieb zu befürchten?

„Es wird schwierig, weil wir Stammspielerinnen haben, die familiäre oder berufliche Verpflichtungen haben, die auch am Sonntag ihren Tribut fordern und auf die wir auch Rücksicht nehmen müssen. Da kann es möglicherweise „knapp“ werden“.

Könnte hier „Nachwuchs“ Abhilfe schaffen, gibt es bei Euch die Möglichkeit zu schnuppern, an wen kann sich ein(e) Mädchen/Frau wenden?

„Gerne sind Mädchen ab 14 Jahren herzlich eingeladen, einfach einmal im Training mitzumachen. Hier spielt es keine eine Rolle, welche Position oder welches Können die Spielerin mit sich bringt. Auch ich hatte lange Zeit keinen Ball am Fuß und als ich mit 16 Jahren zum FC Wels schnuppern ging, stellte sich heraus, dass ich ja doch einiges mit dem Ball anstellen konnte. Egal ob ein bereits entdecktes oder vielleicht sogar ein unentdecktes Talent in dir steckt, melde dich bei mir unter :0660 5905242 oder auch auf Instagram „tus_kremsmuenster_ladies“

Wirst Du selbst bei „Not an der Frau“ das Trikot Kremsmünsters überstreifen?

„Kann ich gar nicht, weil ich nach meiner Rückkehr meinen Spielerinnen-Pass in Krenglbach bei meiner besten Freundin Melanie Hofer für absolute „Notfälle“ deponiert habe, um für ganz kurze Zeit beim Ligakonkurrenten SPG SV Zaunergroup Wallern / Krenglbach 1b einspringen zu können“ (schmunzelt).

Deine Ziele für das Frühjahr?

„Punkte und Freude sammeln, das Interesse am Frauenfußball bei meinem neuen Team aufrechterhalten!“

 

Für Deine Zeit möchte ich mich ganz herzlich bedanken und Dir für Dein Engagement ganz viel Gück und Erfolg wünschen!

Helmut Pichler

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