Faustdicke Überraschung! Brunmayr-Elf feiert Comeback nach Zwangspause

In der Saison 2018/19 debütierte das frühere Frauenteam des SC Hörsching mit SV Traun in der Frauenklasse Nord-Ost und belegte nach einer Lernphase im Herbst und starkem Frühjahrs-Finish noch den neunten Endrang. Schwerwiegende Meinungsverschiedenheiten mit der sportlichen Leitung des SV Traun führten im Sommer 2019 zum Exodus, wodurch der Kader beinahe geschlossen aus dem Verein austrat. Einige Akteurinnen schlossen sich anderen Vereinen an, ein „harter Kern“ blieb Coach Fritz Brunmayr erhalten. Statutengemäß konnte diese Spielerinnen in dieser Vielzahl bei keiner anderen Mannschaft anheuern, bei der DSG Union Haid bot sich den „Heimatlosen“ lediglich die Möglichkeit, zu trainieren. Vor Corona, wohlgemerkt. Nach einem Jahr Zwangspause hieß nun Anfang Juli die Union Hais die „Soccer Ladies Haid“ offiziell herzlich willkommen und nahm die Kampfmannschaft in den Verein auf. Ligaportal führte mit Rückkehrer Fritz Brunmayr folgendes Interview:

 

Herr Brunmayr, Ihr Team hat bei der Union Haid wieder eine sportliche Bleibe gefunden, was war für die Aufnahme auschlaggebend?

„Der Verein wollte auch schon im Vorjahr eine Frauen-Mannschaft stellen, aber nach den Statuten war dies nicht möglich. Vor kurzem ist die einjährige Zwangspause abgelaufen und wir wurden offiziell aufgenommen. Wir fühlen uns sehr wohl, weil wir vom Verein sehr tatkräftig unterstützt werden.“

Gibt es noch Ereignisse aus dem Sommer 2019, zu denen Sie gerne Ihre Sicht der Dinge nach dem Abgang aus Traun darstellen möchten?

„Ich finde es angebracht, die Vergangenheit ruhen zu lassen, weil ein nochmaliges Aufwärmen alter Geschichten nichts bringt. Wir richten jetzt den Blick nach vorne.“

Wie hat sich in diesem Jahr der Kontakt zu den übrigen Trainern und Vereinen im letzten Jahr entwickelt?

„Es gab noch nicht allzu viel Kontakt inzwischen, gestern war beim Testspiel in Vöcklabruck deren Betreuer Oliver Leitner ausgesprochen nett zu uns. Außerdem erhielten wir wieder eine Einladung zum traditionellen Turnier in Lembach im August, bei dem wir auch im Vorjahr am Start waren. “

Wie ist Ihr Verhältnis zum Frauenreferat des OÖFV?

„Um Angelegenheiten, die mit dem Verband abzuwickeln sind, kümmert sich unser sportlicher Leiter für den Frauenfußball, Wolfgang Morawetz, damit bin ich nicht befasst."

Schätzungsweise haben sich neun oder zehn Spielerinnen jetzt ein Jahr lang quasi in „Quarantäne“ schon vor Corona befunden?

„Als „harter Kern“ sind elf Spielerinnen geblieben und wir haben vor der Corona-Pause nur trainieren können, auch keine Tests bestreiten oder Freundschaftsspiele austragen können. Wir sind aber zusammengeblieben, haben uns sogar im Februar in Kroatien in einem Trainingslager auf zukünftige Aufgaben vorbereitet.“.

Wohin sind die restlichen Spielerinnen des früheren Traun-Kaders gewandert?

„Einige sind zu Neuhofen/Krems gewechselt, Viktoria Birglechner wurde in das FFZOÖ aufgenommen worden und ist deshalb nach Kleinmünchen übersiedelt".

Wie erging es Ihren Mädels während der Corona-Pause?

„Während der Pandemiepause haben wir über Zoom-Meetings kommuniziert und jede Spielerin und auch ich haben uns mit Laufen und Radfahren fit gehalten und die Aktivitäten mittels Runtastic oder Garmin in die whatsapp-Gruppe gepostet, als Nachweis beziehungsweise Motivation. Natürlich haben wir uns sehr gefreut, als es dann endlich wieder mit dem Training am Sportplatz losging“.

Wie groß ist Ihr Kader, wird es noch Verstärkungen für Ihre Mannschaft geben?

„Derzeit haben wir 18 Spielerinnen, darunter auch einige Neulinge, es werden sicher noch Spielerinnen dazustoßen. Als  unmittelbare Auswirkung von Corona  haben wir derzeit auch zwei Spielerinnen, die aus familiären Gründen nicht an Training und Testspiel teilnehmen wollen, was wir selbstverständlich respektieren. Keine Spielerin wird gezwungen, das geht nur auf freiwilliger Basis".

Wie oft trainiert Ihre Mannschaft derzeit?

Jeweils am Montag und Donnerstag, 18.30 - 20 Uhr, wobei wir uns jederzeit über „Schnupper-Lehrlinge“ freuen würden..“

Welche Testspiele werden von Ihnen absolviert?

"Gestern traten wir beim Vöcklabrucker SC an und gewannen nach 0:1-Pausenrückstand noch mit 4:2, alle vier Tore für uns erzielte Ines Daill. Als Belohnung gab es heute trainingsfrei. Am kommenden Samstag spielen wir daheim gegen Vorchdorf, statt weiterer Spiele werden wir uns auch urlaubsbedingt vorrangig weiter im Training vorbereiten und auch Aktionen zur Teambuilding setzen.“

Hinsichtlich Ligen-Einteilung ist noch vieles unklar, aber welche Ziele haben Sie mit der Mannschaft?

„Egal, in welche Liga wir kommen, wir wollen uns zuerst festigen und etablieren, die Kaderbreite erhöhen, in einiger Zeit wollen wir uns dann weiter nach vorne orientieren“.

Im Vergleich zum Einstieg in die Meisterschaft im Herbst 2018, war es damals schwerer?

„Nein, leichter, weil wir da über zwei Mannschaften verfügten, und eineinhalb Jahre Meisterschaft in der MHL hinter uns hatten. Bei unserem aktuellen Kader müssen auch schon die „Neulinge“ anpacken, so wie unser Team als „Neuling“ in den Meisterschaftsbetrieb geht“.

Danke für das Gespräch und sportlichen Erfolg mit dem Team der „Neulinge“!

 

 Zweiter Anlauf in der Meisterschaft für die Schützlinge von Trainer Fritz Brunmayr (Foto: Verein)

Helmut Pichler

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