St. Pölten mit „bescheidener“ CL- „Ausbeute“ in guter Gesellschaft!

Mit dem gestrigen Auswärtsspiel des österreichischen Meisters in Norwegen endete der Auftritt von österreichischen Fußballerinnen in der Champions-League 2023/24:

 

Brann Bergen (NOR)--spusu SKN St. Pölten Frauen 2:1 (1:1)) Tore: Justine Kielland (20.), Amalie Eikeland (91.); Sarah Mattner (7.)

Schon in der 1. Spielminute rettete Torhüterin Schlüter grandios bei einem Einzelvorstoß, 2 Eckbälle für die Gastgeberinnen mit einer Topchance folgten.

Führung für St. Pölten

Nach einem Eckball und anschließendem Getümmel im Strafraum der Norwegerinnen spitzelte schließlich Sarah Mattner die Kugel zum 1:0 ins Netz. Die Gäste spielten mutig nach vorne, auch wenn der Ballbesitz zeitweise sogar 66:34 für die Heimelf lautete. In der 17. Minute wagte Mattner-Trembleau einen energischen Vorstoß, ihr Zuspiel zu Melanie Brunnthaler misslang, weil die Teamkollegin zu Boden gerissen wurde, der Elferpfiff von der ukrainischen Schiedsrichterin Kateryna Monzul blieb unverständlicherweise aus. In der 20. Minute fiel der Ausgleich für die Norwegerinnen, die weiter tonangebend blieben. Es fielen aber bis zuur Pause keine weiteren Treffer.

Verlusttor „last minute“

Auch in der 2. Spielhälfte blieben die "Hausherrinnen" das dominierende Team, allerdings fiel erst In der 91. Minute durch einen Kopfball  das siegbringende 2:1 für die Heimmannschaft.

Damit schlossen die „Eurofighter“ aus Österreich mit nur 1 Punkt aus 6 Spielen ihre Teilnahme in der „Königinnen-Klasse ab, leider wurden sie für ihren mutigen Auftritt nicht belohnt, wobei die äußerst strittige "Foul-Situation" in der 17. Minute bei richtiger Ahndung eine Vorentscheidung herbeiführen hätte können.

Ex aequo mit Real Madrid und Rosengaard

Wie schwer es geworden ist, in der Königsklasse zu punkten, beweisen aber auch die Punktestände von 2 prominenten Teams: Real Madrid, die „Königlichen“ aus Spaniens Hauptstadt, kamen gegen den FC Chelsea, BK Häcken (Schweden) und den FC Paris in Hin-und Rückspiel auch nur zu 1 Zähler, desgleichen der FC Rosengaard (Schweden) in der Gruppe mit dem FC Barcelona, Benfica Lissabon und Eintracht Frankfurt.

Bayern München und Eintracht Frankfurt ebenfalls out

Seit 2002/2002-Einführung des UEFA-Womens-Cup- und seit 2009, als der UEFA Womens Cup in die UEFA Womens Champions League umbenannt wurde, erreichte(n) Deutschlands Vertreter jeweils mindestens das Viertelfinale.

In der aktuellen Saison schied Eintracht Frankfurt mit den ÖFB-Legionärinnen: Verena Hanshaw, Barbara Dunst und Virginia Kirchberger gegen Lyon aus dem Bewerb, verabschiedete sich aber gestern mit einem 5:0 gegen Rosengaard versöhnlich, Sarah Zadrazil und Katharina Naschenweng scheiterten mit Bayern München nach 4 Remis (!) und dem 2:2 gegen Paris Saint-Germain ebenso wie Laura Feiersinger mit dem AS Rom nach dem 1:2 bei Ajax Amsterdam.

Der bislang erfolgreichste Vertreter Deutschlands, der VfL Wolfsburg hatte bereits früh, noch vor der Gruppenphase, die Titelträume begraben müssen.

Weitaus beste Bilanz aus deutscher Sicht für Wolfsburg

2013 und 2014 hatten die „Wölfinnen“ die Krone im europäischen Frauenfußball geholt, dazu waren sie noch 4 x im Endspiel gestanden, zuletzt 2023 gegen den FC Barcelona.

Bayern München hatte seit 2019 insgesamt 3 x das Viertelfinale erreicht und stand 2020/21 sogar im Halbfinale, musste sich da aber dem FC Chelsea beugen, der zuvor schon den VfL Wolfsburg eliminiert hatte.

Pech für Laura Wienroither und Katharina Naschenweng

2021/22 schied die TSG Hoffenheim mit den beiden Österreicherinnen nur wegen der schlechteren Tordifferenz gegenüber dem FC Arsenal in der Gruppenphase vor dem Viertelfinale aus, für Eintracht Frankfurt kam in der Vorsaison schon in der Vorrunde das „Aus“ gegen Ajax Amsterdam.

Pionierinnen aus Neulengbach

Bei den Meister-Mannschaften aus Österreich ging der oftmalige Titelträger SV Neulengbach voran: nicht zuletzt dank Maria Gstöttner- mit 11 Treffern Torschützenkönigin des UEFA Women’s Cup 2003/2004-erreichten die Niederösterreicherinnen nach hohen Siegen in der Qualifikation die Vorrunde in Bilbao. Bei zwei Niederlagen gegen Athletic Bilbao 0:2), und dem damals übermächtigen 1. FFC Frankfurt ( 1:7) zahlten die „Debütantinnen“ noch Lehrgeld, aber mit dem 1:0- Sieg gegen SU 1º Dezembro (Portugal) holten sie noch den dritten Gruppenplatz.

Beste Platzierung der Wienerwaldelf

2013/14 gelang nach zuvor vergeblichen Anstrengungen endlich der Vorstoß unter die letzten 8, dort war allerdings Endstation gegen das damals kaum zu bezwingende Team von Rosengaard (u.a. mit Brasiliens Weltstar Marta)

Auch SKN St. Pölten mit kontinuierlicher Steigerung

2015/16 gab es für den SKN St. Pölten gegen die dänische Mannschaft Brøndby in der UEFA Womens Champions-League (Bezeichnung ab 2009) zu Hause eine 0:2-Niederlage und auswärts ein 2:2 und damit kein Weiterkommen.In der UWCL-Saison 2017/18 wurde der SKN St. Pölten ins Sechzehntelfinale gelost, und unterlag Manchester City W.F.C. 2 x mit je 0:3.

Zweimaliger Aufstieg in die Gruppenphase

„Quantensprung“ in den beiden letzten Saisonen: 2022/23 standen die „Neulinge“ erstmals unter den Top 16 Europas, erspielten 4 Punkte und belegten damit Rang 3 in der Gruppe hinter dem VfL Wolfsburg und dem AS Rom.

Heuer langte es bekanntlich nur zu 1 Zähler gegen Slavia Prag, aber nach dieser „Delle“ in der Aufwärtsbewegung sind nach der Entwicklung der letzten Jahre in der Zukunft sicher noch weitere positiven Überraschungen von Kapitänin Jennifer Klein und ihren Teamkolleginnen zu erwarten.

Helmut Pichler

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