Werfen von Bierbechern auf Spieler oder Schiedsrichter ist zweifelsohne nicht zu dulden und zu verurteilen. Kann aber trotzdem einmal vorkommen, wie uns die Realität lehrt. Aufgebauscht durch die hitzige Atmosphäre, im Sog der Emotionen. Ja, es kann einmal passieren. Aber es ist weder rational argumentierbar noch irgendwie tolerierbar, wenn solche Vorfälle bei einer einzigen Fangruppierung in einer Regelmäßigkeit Usus werden. Zumal die GAK-Anhänger im Waldstadion kurz vor Ende der Partie auch noch den Rasen stürmten. Zu einem Zeitpunkt, als es 0:0 stand. Keine Fehlentscheidung des Schiedsrichters, keine Provokation der gegnerischen Fans vorangegangen war. Als die Grazer Rabauken bewusst in Kauf nahmen, dass die Partie möglicherweise abgebrochen und mit 0:3 gewertet wird. Obwohl Kollmann & Co auf keinen Fall verlieren hätten dürfen, will der Ex-Bundesligist noch länger im Titelkampf mitreden.
Es war der letzte Beweis, dass diesem Haufen der sportliche Erfolg ihrer Mannschaft völlig egal ist. Dass dieser Haufen den Fansektor mit einer Oase des Frust- und Aggressionsabbau verwechselt. Wie sonst ist erklärbar, dass die GAK-Anhängerschaft nur einen Monat nach dem mit einem Platzsturm herbeigeführten Abbruch im Cupspiel gegen Lustenau nun erneut ausrastete. Wie schon im Juni nach dem Verpassen des Meistertitels beim 2:1-Sieg bei BW Linz. Man kann geteilter Meinung über Franz Grads Meinung sein. Wenn der Pasching-Zampano aber behauptet, dass eine gute Vereinsführung diese Auswüchse unterbinden müsste, werden ihm wohl alle rechtgeben. Doch die Granden der roten Teufel haben ganz andere Sorgen. In der Klubkassa herrscht schon wieder einmal Ebbe. Und im November steht die Mitgliederhauptversammlung an, weshalb Sanktionen gegen die IQ-Resistenten in der derzeitigen prekären Situation nur zusätzlich für Unruhe sorgen würden. Doch wer Wind säen lässt, wird am Ende Sturm ernten.
von Raphael Oberndorfinger
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