Großer Umbruch bei der SPG Weißkirchen/Allhaming – Trainer Alfred Olzinger im Interview

Die Euphorie wich ganz schnell der Ernüchterung: Nach dem sensationellen Meistertitel taumelte die SPG Weißkirchen/Allhaming in der Hinserie der Vorsaison weitestgehend durch die LT1 OÖ-Liga. Im Winter sammelte man sich dann etwas, um im Frühjahr leicht verbessert, etwas stabiler zu performen. Insgesamt muss aber festgehalten werden: Anspruch und Realität klafften 2022/23 bei den Zebras doch arg auseinander. Um in der neuen Spielzeit wieder an erfolgreichere Zeiten erinnern zu können, holte man in der jüngeren Vergangenheit das nach, was womöglich schon unmittelbar nach erwähntem maximalen Triumph stattfinden hätte sollen. Ligaportal.at sprach mit Trainer Alfred Olzinger.

 

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Übungsleiter Alfred Olzinger

 

Ligaportal: Welche Konsequenzen zog der Verein aus der Vorsaison?

Olzinger: „Wir haben die Spielzeit noch auf dem sechsten Platz beendet. In tabellarischer Hinsicht war das dann nicht so schlecht. So eine Platzierung ist aus Weißkirchner Sicht erlaubt. Punktemäßig waren wir aber weit weg. Im Frühjahr war es etwas besser, aber mit der Gesamtperformance waren wir nicht zufrieden. Jetzt gab es einen großen Umbruch. Vielleicht hätte es den schon im Vorjahr geben sollen. Womöglich haben wir das selber etwas vermasselt. Aber nach einem Titel tut man das nicht. Vielleicht ist es auch bequem, wenn alle Spieler sagen, dass sie bleiben. Jetzt haben wir einige neue Akteure. Mit diesen sind wir zufrieden. Im ersten Test hat man schon gesehen, dass es gut funktioniert.“

Ligaportal: Wie beurteilen Sie die Neuen?

Olzinger: „Emanuel Schreiner kam vom SCR Altach. Er möchte sich nun verstärkt auf das Berufliche konzentrieren und kann das bei uns gut mit Fußball kombinieren. Er ist variabel einsetzbar. Als Profi war er hauptsächlich auf der linken Seite beheimatet. Filip Kajic und Marko Tawdrous wechseln aus Sattledt zu uns. Filip ist ein vielversprechender zentraler Mittelfeldspieler, den wir schon länger im Fokus haben. Wir sind zu 100% von ihm überzeugt. Marko ist ein schneller, junger Stürmer mit viel Potential. Ich glaube, dass er sich bei uns gut entwickeln wird. Emirhan Gücenoglu kehrt nach einer Leihe aus Gunskirchen wieder zu uns zurück. Er hat sich dort gut entwickelt und nun die Möglichkeit, Stammspieler bei uns zu werden. Er kann im zentralen oder im seitlichen Mittelfeld spielen. Stefan Spielbichler kommt vom Nachbarverein Union Pucking. Er hat jedes Jahr in der 1. Klasse sehr viele Tore gemacht. Bei uns hat er kaum Anpassungsprobleme. Das ist ein spannender Spieler, der sehr mannschaftsdienlich ist. Selmir Haskic wechselt aus der Akademie Linz zu uns. Das ist ein großes Talent im zentralen Mittelfeld. Den Umstieg in den Erwachsenenfußball wird er gut meistern.“

Ligaportal: Die prominentesten Abgänge sind Hristo Krachanov, Oliver Pollak, Philipp Schopper und Michael Schröttner. Wie sehr schmerzen diese?

Olzinger: „Philipp Schopper hat Knieprobleme. Daher möchte er kürzertreten. Wir haben gehofft, dass er noch ein Jahr weitermacht bei uns. Sein Wechsel nach Schiedlberg ist aber verständlich. Das ist aber ein Abgang, der nicht geplant war. Jener von Oliver Pollak war hingegen geplant, weil er heute nach Australien geht. Hristo Krachanov hat gesehen, dass er bei uns nicht mehr ganz ein fixer Spieler ist. Wir hätten ihn gern behalten. Er wollte aber nach Pettenbach, was seine erste Station nach seinem Wechsel nach Österreich war. In irgendeiner Form wird er sicher wieder zu uns zurückkommen. Michael Schröttner wollten wir halten. Mit Bad Schallerbach gab es dann aber einen Interessenten. Er suchte eine neue Herausforderung.“

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Michael Schröttner (r.) verlässt die Zebras.

 

Ligaportal: Sie gehen in Ihre zwölfte Saison als Cheftrainer der SPG Weißkirchen/Allhaming. Wie viele kommen noch dazu?

Olzinger: „Ich denke von Jahr zu Jahr. Wir wollen in der kommenden Saison besser sein als zuletzt. Wir sind selber etwas schuld, dass wir nicht gleich den Umbruch vollzogen haben. Im Nachhinein ist man aber immer klüger. Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen. Jetzt sind wir wieder topmotiviert. Scheinbar habe ich auch den Umbruch und die neue Herausforderung gebraucht.“

 

Fotocredit: Klaus Haslinger

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