Der Zauber der Montur - Mit neuen Dressen stoppt der SC Marchtrenk eindrucksvoll seine Niederlagenserie [Video]

SC Marchtrenk
ASV St. Marienkirchen/Polsenz

Viermal in Folge zog zuletzt der SC Marchtrenk in der OÖ-Liga - powered by Zwei Fach Fenster - den Kürzeren. Nach den vielen knappen Niederlagen der vergangenen Wochen erhofften sich die Marchtrenker im Heimspiel gegen den ASV St. Marienkirchen/Polsenz den ersehnten Befreiungsschlag landen zu können. Ein solches Erfolgserlebnis konnten die zuvor sechs Runden lang punktelos gebliebenen Samareiner bereits am vergangenen Spieltag mit dem Sieg über die Amateure des SV Ried für sich verbuchen. An diesem Samstagnachmittag sollte der stark ersatzgeschwächte Aufsteiger allerdings leer ausgehen. Der SC Marchtrenk weihte seine neue Dressengarnitur letztlich standesgemäß mit einem verdienten 4:0-Erfolg über die Kuranda-Elf ein. (Jetzt Trainingslager buchen)

 

Verletzungsteufel wütet erneut

Der ASV St. Marienkirchen/Polsenz hätte, nachdem man mit einem Erfolg über den USV Neuhofen i. I./SV Ried Amateure am letzten Spieltag die ungeliebte Rote Laterne an den SV Bad Schallerbach abgegeben hatte, eigentlich mit einiges an Selbstvertrauen die kurze Reise nach Marchtrenk antreten können. Der Ausfall von Kapitän Simon Zauner, der sich das Syndesmoseband gerissen hatte, dämpfte jedoch die Erwartungen beim mittlerweile arg vom Verletzungsteufel gebeutelten amtierenden Landesliga West-Meister. Auf Seiten der zuletzt erfolglosen Marchtrenker sollten neue Dressen der Mannschaft Flügel verleihen. Die erste Möglichkeit in diesem Spiel fanden die Gäste in der 9. Minute vor. Die Marchtrenker Hintermannschaft hatte einen Angriff der Samareiner eigentlich bereits unterbunden gehabt, der missglückte Klärungsversuche der Hausherrn landete jedoch umgehend wieder bei einem Gegenspieler. Der darauffolgende erste Torschuss auf sein Gehäuse stellte SC-Keeper Andreas Knogler aber vor keine größeren Probleme. Die Marchtrenker zeigten sich da schon wesentlich effektiver, indem sie ihre erste nennenswerte Möglichkeit gleich verwerteten. In der 13. Minute zirkelte Dejan Javorovic einen Freistoß von der linken Seite in Richtung zweite Stange, wo Tomas Oravec lauerte um die Hereingabe per Kopf nochmals querzulegen. In der Mitte kam so der aufgerückte Patrick Hamader gegen die unsortierte Abwehr der Gäste frei zum Kopfball. Torhüter Daniel Zach blieb beim Abschluss aufs kurze Eck aus kurzer Distanz nur noch das Nachsehen.

Katz und Maus

Mit der 1:0-Führung im Rücken zeigte die Genc-Elf in weiterer Folge, trotz des enorm holprigen Geläufs, die eine oder andere recht ansehnliche Kombination. In der 17. Minute holte die Heim-Mannschaft etwa per zweifachen Doppelpass eine Ecke heraus, welche Tomas Oravec mit dem Hinterkopf nur knapp am Tor vorbeisetzte. Nur vier Minuten später spielte der SC bei einem Angriff über die rechte Seite in Person von Julian Peterstorfer, Jaroslav Prekop und Bejadin Sakiri erneut mit den Samareinern Katz und Maus. Der Kapitän der Marchtrenker Julian Peterstorfer hatte schließlich das Auge für Dejan Javorovic, der mit einem platzierten Schuss ins lange Eck aus rund 13 Metern das 2:0 erzielte. Der klare Vorsprung verleitete die Gastgeber offensichtlich zu gewissen Nachlässigkeiten, was der ASV beinahe bestraft hätte. So vergab Rene Grubmüller, nachdem sich sein Teamkollege Stefan Kriegner den Ball erkämpft hatte, alleine vor Schlussmann Andreas Knogler, der den abgegebenen Flachschuss sensationell parierte, die riesige Gelegenheit die Gäste wieder zurück ins Spiel zu bringen. Kurze Zeit danach hatten die Samareiner Pech, als nach einem weiten Einwurf in den gegnerischen 16er, das Leder am Aluminium und nicht im Netz landete. Der Stangenschuss von Philipp Mitter weckte den SC sichtlich wieder auf. Die Marchtrenker fanden schnell zurück zu ihrer Linie und erzielten so vor der Pause noch Treffer Nummer drei. Nachdem Tomas Oravec in der 37. Minute das Leder knapp über die Querlatte gefeuert hatte und nur wenige Augenblicke danach, nach einem Stangenschuss von Volkan Gencer bei seinem vermeintlichen Abstaubertor im Abseits gestanden war, glückte dem 35-jährigen Slowaken in der 44. Minute schließlich doch noch sein vierter Saisontreffer. Ein Querpass von Alen Zec ging im Strafraum der Gäste an Freund und Feind vorbei, ehe Tomas Oravec den Ball aus wenigen Metern über die Linie grätschte.

Kung-Fu-Attacke

ASV St. Marienkirchen/Polsenz-Trainer Stefan Kuranda versucht zur Halbzeit seinem Team mit einem Doppeltausch neues Leben einzuhauchen. Für Rene Grubmüller und Jakob Zimmerberger kamen Martin Peham und Jürgen Ganster neu in die Begegnung. Am Geschehen auf dem Platz änderte diese personelle Umstellung jedoch nur wenig. Der SC Marchtrenk kontrollierte nach Wiederbeginn die Partie deutlich und hatte zudem die weitaus größere Anzahl an Torchancen. So konnte sich ASV-Torhüter Daniel Zach in der 52. Minute bei einem Oravec-Schuss genauso auszeichnen, wie nur kurz darauf bei einem gefinkelten Aufsitzer von Dejan Javorovic aus rund 25 Metern. Die Samareiner taten sich ihrerseits recht schwer gegen die von Petr Bouchal bestens organisierte Abwehrreihe ein Durchkommen zu finden. Zumindest ansatzweise gefährlich wurde der ASV in der 55. Minute als es bei einem Konter einmal schnell ging. SC-Keeper Andreas Knogler konnte die Situation aber bereinigen, indem er richtig antizipierte und den Stanglpass von Stefan Kriegner sicher parierte. In der 63. Minute fiel schließlich die endgültige Entscheidung in diesem Duell. Der an diesem Tag überragende Spielmacher der Marchtrenker Dejan Javorovic, der angeschlagen in das Match gegangen war, spielte mit einem herrlichen Lupfer Jaroslav Prekop frei. Leon Buchegger versuchte in höchster Not per Kung-Fu-Einlage vor dem einschussbereiten slowakischen Mittelfeldspieler zu retten. Schiedsrichter Roman Smolinski bewertete das harte Einsteigen zurecht als strafstoßwürdiges Vergehen und schickte den Übeltäter mit Rot wegen Verhinderung einer klaren Torchance vom Platz.

Spezial SC Marcht. 62

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Den fälligen Elfmeter verwandelte Dejan Javorovic trocken zum 4:0. Der SC Marchtrenk hatte bis zum Schlusspfiff keine Mühe mehr den Sieg sicher über die Zeit zu bringen. Die Marchtrenker ließen mit langen Ballstafetten ihren Gegner laufen und hätten am Ende bei einer besseren Chancenauswertung in Überzahl auch noch weitaus höher gewinnen können.

 

Stimmen zum Spiel

Yahya Genc (Trainer des SC Marchtrenk):

"Dank dieses klaren Heimsieges können wir jetzt erst einmal alle tief durchatmen. Nach den jüngsten Misserfolgen haben die Spieler bereits begonnen alles zu hinterfragen. In solch einer Situation ist es als Trainer wichtig, die nötige Ruhe zu bewahren. In Gesprächen mit der Mannschaft habe ich versucht die Zweifel aus der Welt zu räumen, immerhin waren wir ja auch in den letzten Runden nie komplett unterlegen, sondern zumindest ebenbürtig, wenn nicht sogar besser als unsere Gegner. Das Team hat unter der Woche schließlich super gearbeitet und wurde dafür nun mit dem Sieg, der auch für das Selbstvertrauen ganz wichtig war, belohnt. Richtig erlösend war vor allem der Treffer zum 3:0 kurz vor der Pause. In Summe waren wir ganz klar die bessere Mannschaft, wobei man nicht vergessen darf, welche Verletzungssorgen den ASV derzeit plagen. Das Endresultat von 4:0 ist daher mit Vorsicht zu genießen, wenngleich man auch gegen ersatzgeschwächte Samareiner erst einmal so hoch gewinnen muss. Wichtig wird sein, dass wir jetzt nicht gleich wieder abheben. Wir uns daher sofort wieder intensiv auf unsere kommende Aufgabe vorbereiten, immerhin hängen die Trauben in St. Martin bekanntlich besonders hoch."

Die Besten: Dejan Javorovic, Patrick Hamader, Julian Peterstorfer, Volkan Gencer

 

Stefan Kuranda (Trainer des ASV St. Marienkirchen/Polsenz):

"Unser Kapitän hat sich unter der Woche das Syndesmoseband gerissen, wodurch nun schon der fünfte Stammspieler, aufgrund einer Verletzung, langfristig ausfällt. Die vielen fehlenden Leistungsträger, die nicht nur wenige Wochen, sondern den ganzen Herbst pausieren müssen, können wir nicht kompensieren, auch wenn die Mannschaft wirklich bemüht ist, sich dagegenzustemmen. Das Spiel gegen den SC Marchtrenk war eine recht einseitige Angelegenheit. Die Hausherrn haben klar und verdient gewonnen. Ärgerlich war, dass wir uns bei den ersten beiden Gegentoren sehr dumm angestellt haben. So resultierte das 1:0 aus einem Stellungsfehler nach einer Standardsituation, beim 2:0 sind wir dann im Glauben das ein Foulspiel stattgefunden hat, einfach stehen geblieben und haben reklamiert, anstelle weiterzuspielen. Hinzu kommt, dass uns im Moment in der einen oder anderen Szene auch das nötige Spielglück fehlt, wie etwa beim Stangentreffer in der ersten Hälfte. Pleiten, Pech und Pannen prägen unsere aktuelle Situation. Als Trainer ist man da in gewisser Weise machtlos."

Die Besten: -

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