Wordrap

Unterhaus Spezial: Wordrap mit Daniel Reisinger

Der Stammverein von Daniel Reisinger ist zwar die Union Polling, der Stürmer absolviert bei der Union Raiffeisen Gurten aber bereits seine zehnte Saison und gehört beim Landesligisten quasi zum Inventar. Am sechsten Spieltag der Landesliga West hatte es die Lesiak-Elf nicht zuletzt Reisinger zu verdanken, dass sie die derzeitige Erfolgsserie fortsetzen konnte. Im Auswärtsspiel gegen Nachzügler SV Entholzer Pichl erzielte der 26-jährige Angreifer in der Schlussphase das Führungstor und beantwortete den Ausgleichstreffer des Tabellenletzten postwendend mit em 2:1-Siegtreffer. Im Gespräch mit unterhaus.at erklärt Reisinger unter anderem, warum er auf Vorwärts Steyr-Trainer Edi Glieder nicht gut zu sprechen ist und weshalb er über einen Wechsel in die OÖ-Liga keinen Gedanken verschwendet. Zudem beweist Gurtens Nummer zehn im Wordrap seine Spontanität.

Bereits im zarten Alter von sechs Jahren zerriss der gelernte Spediteur in der U10 der Union Polling seine ersten Fußballschuhe. Nach vier Jahren im Nachwuchs von Josko Ried kehrte Daniel Reisinger wieder nach Polling zurück, um dann mit 16 Jahren den Sprung in die Landesliga zu wagen. In den folgenden zehn Jahren ist dem werdenden Vater (errechneter Geburtstermin: 31. Dezember) ein Meistertitel oder die Torjägerkanone versagt geblieben. Der gelernte Stürmer agierte in Gurten zumeist im offensiven Mittelfeld, um dann nach dem Karrieeende voin Mario Krämer in die Spitze zu wechseln. Nach zuletzt durchwachsenen Saisonen und einem Fehlstart in die aktuelle Meisterschaft, konnte die Union Gurten zuletzt drei Siege in Folge feiern und Reisinger dabei vier Tore erzielen.

Nach zwei Siegen am Stück war im Auswärtsspiel gegen den noch punktelosen SV Pichl ein weiterer "Dreier" eingeplant, Gurten hat sich aber im Winkelfeldstadion sehr schwer getan. Wie hast du das Spiel erlebt und die Tore erzielt?

"Es war die erwartet schwere Partie und sind in der ersten Halbzeit nicht wirklich ins Spiel und auch kaum zu Chancen gekommen. Auch in der zweiten Halbzeit war es gegen die kampfstarken Pichler nicht einfach. Doch nachdem ich zunächst eine Großchance nicht nutzen konnte, ist mir in der 84. Minute der Führungstreffer gelungen, als ich nach einem Lochpass von Stefan Kronberger aus spitzem Winkel via Innenstange das 0:1 erzielen konnte. Kurz darauf haben wir aber nicht aufgepasst und mussten nach einem Stanglpass den Ausgleich hinnehmen. Während sich die Svalina-Elf über den ersten Saisonpunkt bereits Gedanken machte, habe ich dann eine Minute später noch einmal zugeschlagen: Nachdem eine Flanke von Volker Salletmayr zunächst per Kopf geklärt wurde, ist mir der Ball genau vor die Füße gefallen und habe das Leder halbvolley genau ins Kreuzeck versenkt."

Welche Erfolge konntest du in deiner Karriere bislang feiern?

"Meistertitel war noch keiner dabei, doch in der Saison 2007/08 konnten wir mit dem Vizemeistertitel - hinter Pasching - den größten Erfolg der Vereinsgeschichte feiern. In dieser Saison konnte ich auch 21 Treffer erzielen und wäre beinahe Torschützenkönig geworden, wäre nicht Ex-Profi Edi Glieder gewesen, der es auf 29 Saisontore brachte."

Nach dieser tollen Saison ist es in den folgenden Jahren nicht mehr so gut gelaufen, warum konntet ihr an diesen Erfolg nicht mehr anknüpfen?

"Gurten ist ein kleiner Ort und grenzt es beinahe an ein Wunder, dass sich der Verein so lange in der Landesliga halten und zumeist sogar im Vorderfeld präsentieren kann. Doch nach dem Vizemeistertitel sind wir in ein Loch gefallen und in der folgenden Saison in akute Abstiegsgefahr geraten. Erst unter Ex-Nationalspieler Franz Aigner konnten wir wieder eine tolle Serie hinlegen und in der "Aigner-Tabelle" Platz eins belegen. Die letzte Saison ist dann eher durchwachsen verlaufen, hat auch die Rückkehr von Aigner - trotz einer tollen Vorbereitung - nicht den gewünschten Erfolg gebracht."

Die Landesliga geht am Wochenende in die zweite Halbzeit. Gurten hat ein Spiel weniger ausgetragen und steht nach Verlustpunkten am vierten Platz. Ist die Saison bislang nach Plan verlaufen?

"Gleich in der ersten Runde wurden wir kalt erwischt, als wir gegen Neumarkt 2:3 verloren haben und zudem drei Ausschlüsse verzeichneten. Danach sind wir in Stadl-Paura unter die Räder geraten, obwohl der Aufsteiger ab der zweiten Minute einen Mann weniger auf dem Platz hatte. Doch nach diesen Niederlagen konnten wir eine Serie starten und die folgenden drei Spiele allesamt gewinnen. Jetzt stimmt das Selbstvertrauen, wenngleich die Liga sehr ausgeglichen und jeder einzelne Sieg sehr schwer zu erringen ist. Aber wir trauen uns zu, einen Platz im oberen Tabellendrittel zu erreichen."

Du bist 26 Jahre alt und im besten Fußballeralter, ist ein Vereinswechsel ein Thema bzw. juckt die OÖ-Liga?

"Einen Vereinswechsel kann man nie ausschließen, doch derzeit mache ich mir darüber keine Gedanken. Auch die OÖ-Liga ist für mich nicht wirklich ein Thema, da die Vereine der höchsten Spielklasse allesamt nicht in der näheren Umgebung beheimatet sind. Fest steht allerdings, auch wenn es derzeit noch weit weg ist, dass ich meine Karriere bei meinem Heimatverein in Polling beenden werde."

Wo siehst du deine fußballerischen Stärken bzw. Defizite?

"Meine größte Stärke ist mit Sicherheit die Technik, zudem bin ich beidbeinig. Das Zweikampfverhalten in der Defensive gehört hingegen nicht zu meinen Stärken. Auch Laufwunder bin ich keines."


Daniel Reisinger im WORDRAP:

Union Polling:  Mein Heimatverein, freue mich schon auf die Rückkehr
Union Gurten:  Der Verein einer kleinen Gemeinde leistet in der Landesliga Beachtliches
Andrzej Lesiak:  Disziplin ist sein oberstes Gebot
Idol:  Der "echte" Ronaldo, der in diesem Jahr seine Karriere beendet hat
Lieblingsverein:  FC Barcelona
ÖFB-Nationalteam:  Ich bin Patriot und musste deshalb in den letzten Jahren leiden
Neuer Teamchef:  Andi Ogris oder Toni Polser
unterhaus.at:  Feine Sache, tolles Portal, super Berichte
Doping:  Nichts für mich
Bier:  Tolle Erfindung
McDonalds:  Einmal im Monat
Sex vor dem Spiel:  Soll nichts Schlimmers passieren
Pokern:  Bin kein Profi
Kunstrasen:  Nicht mein Ding
Karl Heinz Grasser:  Immer unschuldig...
Griechenland:  Dieses Problem könnte eine Lawine lostreten
Berge oder Meer:  Berge
Chaotisch oder ordentlich:  Beides


Günter Schlenkrich

Foto: Alois Furtner

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