Rückblick Herbst 2010: Teil 2: SV Leibnitz Flavia Solva

Ein turbulentes Fußballjahr 2010 ging am vergangenen Wochenende für den SV Leibnitz Flavia Solva zu Ende. Zuerst der Rückzug von Gönner Karl Schleich, dann der Abstieg aus der Regionalliga Mitte. Lange Zeit war nicht klar, ob die Mannschaft an der Sparkassen Landesliga teilnehmen kann, oder ob man in einer unteren Klasse einen Neuanfang starten muss. Erst am 15. Juli kam die definitive Bestätigung – nun galt es schleunigst eine Mannschaft auf die Beine zu stellen. Am Ende steht die Mannschaft von Trainer Karl Heinz Thonhofer mit 12 Punkten am 15. Tabellenplatz, die Mannschaft hat die wenigstens Tore erzielt und die zweitmeisten Gegentreffer erhalten. Zusammen mit steirerliga.at wirft Thonhofer einen Blick zurück auf einen durchwachsenen Herbst.

steirerliga.at: Herr Thonhofer, sie hatten es in dieser Saison nicht immer leicht. Nach dem Ende der Hinrunde liegt ihre Mannschaft auf dem 15. Tabellenplatz, wie fällt ihr persönlicher Halbjahresrückblick aus?

Karl Heinz Thonhofer: "Wir wussten dass es nicht einfach wird. Wir sind in der Tabellenregion, wo uns alle erwartet haben. Vor Beginn der Saison wussten wir lange nicht, wo die Reise hingehen würde. Sehr positiv ist die Entwicklung der jungen Spieler. In den letzten Runden, wenn wir alle Spieler an Board hatten, hat man gesehen, dass wir spielerisch durchaus mithalten können. Außerdem haben wir die Nichtabstiegsplätze noch nicht aus dem Blickfeld verloren."

steirerliga.at: Sie sprechen die unsichere Lage im Sommer an. Noch am 27. Mai war in Leibnitz Aktuell, nach dem Rückzug von Präsident Karl Schleich, vom möglichen Ende des Traditionsvereines die Rede.

Karl Heinz Thonhofer: "Das stimmt. Unser Kader stand erst am 15. Juli fest. Die Vorbereitungszeit war dann natürlich sehr kurz und wir haben den Kader mit jungen Spielern aus der Region ergänzt. Den Jungen fehlt natürlich noch etwas die Qualität, da sie sich erst an die Landesliga gewöhnen müssen. Mit Christian Zach haben wir nur mehr einen routinierten Spieler aus der Regionalliga-Mannschaft im Kader." 

steirerliga.at: Wie geht es jetzt weiter, was sind ihre Ziele für das Frühjahr?

Karl Heinz Thonhofer: "Wir glauben nach wie vor, dass wir die Liga halten können. Wir trainieren aktuell noch weiter und dann bekommt jeder Spieler von uns einen individuellen Trainingsplan mit nach Hause. Am 15. Jänner starten wir dann in eine sehr intensive Vorbereitung. Das wird sicher sehr hart werden für unsere Jungen, aber das ist Teil unseres langfristigen Entwicklungskonzeptes. Es geht ja schließlich darum, die Jungen weiter zu entwickeln und zu verbessern."

Das Resümee von steirerliga.at-Experten Edi Tschaußnig:

"Jedes Mal, wenn ich mir ein Spiel von Flavia Solva angeschaut habe, haben sie einen guten Fußball gespielt. Der Fußball-Kindergarten hat gekämpft, eine enorme Laufbereitschaft an den Tag gelegt und sich nie aufgegeben. Aber sie waren oft noch zu grün hinter den Ohren und haben nicht ergebnisorientiert gespielt. Der Herbst war für die junge Elf eine Lernphase – was sich in der Tabelle mit Platz 15 widerspiegelt. Aber für mich hat diese Mannschaft um Trainer Heinz Thonhofer, der hervorragende Arbeit leistet, das größte Potential, von unter raus zu kommen und die Liga zu halten. Sie müssen aber im Frühjahr ihre Chancenauswertung verbessern und Geduld haben."

Die Bilanz nach 15 Runden der steirischen Landesliga:

Tabellenrang: 15
Punkte: 12
Erzielte Treffer: 14
Erhaltene Tore: 34
Tordifferenz: -20
Höchster Sieg: 3:2 in Köflach
Höchste Niederlage: 0:7 in Anger
Torreichstes Spiel: 0:7 in Anger
Heimbilanz: 1 Sieg, 4 Remis, 3 Niederlagen
Auswärtsbilanz: 1 Sieg, 2 Remis, 4 Niederlagen
Fairplaywertung: 16. Platz (56 Punkte)
Beste Torschützen: Gernot Koschar (4 Treffer)
Kartenspieler: Christian Zach (8 Gelbe Karten)
Zuschauerschnitt (Heim): 160

von Martin Löscher  

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