Keine Punkte für Anger gegen Fürstenfeld (mit Fotos)

Dieses Spiel war defintiv nichts für Liebhaber des ästhetischen Fußballs! Nach 90 Minuten voller Kampf und Leidenschaft musste sich der SV ADA Anger letztendlich dem SC Raiffeisen Fürstenfeld mit 0:1 (0:1) geschlagen geben. Während das Spiel, in dem sich beide Teams über die gesamte Spielzeit mehr oder weniger neutralisierten, vor allem von Fouls geprägt war, ging es auf den Betreuerbänken weit hektischer zu. Fürstenfeld behielt auch im dritten Auswärtsmatch eine blütenweiße Weste. Den Mannen aus Anger blieb die Gewissheit, dass man auch im dritten Anlauf seit dem Wiederaufstieg 2009 in einem Heimmatch gegen den FSK einfach nicht punkten kann.

Gewitter verzögert Anfangsphase

Die gut 250 Zuseher kommen anfangs noch nicht richtig auf die Kosten. Schuld daran hat aber nicht die Leistung der Mannschaften, sondern viel mehr ein schweres Spätsommergewitter, dass Schiedsrichter Friedrich Bitai dazu zwingt, die Partie bereits nach 120 Sekunden zu unterbrechen. Nicht nur, dass ein Blitz die Flutlichtanlage und die Stadionbeleuchtung lahmlegen könnte, auch die Verletzungsgefahr ist bei diesen Witterungsverhältnissen einfach zu hoch. Nach knapp 15 Minuten Unterbrechung wird dann aber endlich wieder Fußball gespielt. Oder zumindest so etwas ähnliches. Beide Mannschaften finden nämlich schwerer ins Spiel, als es die Flutlichtanlage schafft wieder hell zu erstrahlen. Gut 22 Minuten des Abtastens sind vorbei, da wird es erstmals aufregend an diesem Freitag-Abend. Andreas kommt im Strafraum zu Fall. Der Schiedsrichter deutet aber sofort weiterzuspielen. Nur vier Minuten später zappelt der Ball erstmals im Tor. Der Treffer von Mario Krammer entsteht aber aus einer Abseitsstellung heraus. Auf der Gegenseite ist es der heute sehr starke Michael Graßmugg, der seine FSK-Elf immer wieder im Spiel hält. Die wenigen Chancen der Gastgeber entschärt er immer wieder sicher.

Kurz vor der Pause fällt der Treffer

Wenige Minute vor der Pause kommt es dann zur spielentscheidenden Situation. Anstelle ein vermeintliches Handspiel von Andreas Glaser (Anm: Angabe von Anger-Trainer Michael Heil) zu ahnden, gibt es Freistoß für den FSK. Mario Krammer zirkelt den Ball maßgenau scharf in den Fünfmeterraum. Markus Wruntschko steigt am höchsten und verlängert den Ball per Kopf zum 1:0 in die Maschen. Anger steckt aber nicht auf sondern kommt noch zu zwei Gelegenheiten vor der Pause. Aber sowohl bei einem Weitschuss von Martin Schöberl als auch nach einem Eckball von Marco Heil ist der heute wohl beste Mann am Feld, Michael Graßmugg, auf dem Posten. So geht es mit einer knappen Führung für den Tabellenführer in die Kabinen.

Angerer Schlussoffensive nach Heil-Verweis bringt nichts ein

Die zweite Halbzeit verläuft dann etwas kurios. Die Szenen des Spiels ereignen sich allerdings nicht am Spielfeld sondern an dessen Begrenzung. Bis zur 61. Minute gibt es außer einem Weitschuss von Johannes Driesner keinerlei nennenswerte Spielszenen zu verzeichnen. In dieser Spielminute zeigt Schiri Bitai dem Ersatzgoalie des FSK, Johannes Sobe, nach einer Kritik die gelbe Karte. Desöfteren muss der Spielleiter beide Trainer ermahnen. In der 77. Minute hat Michael Heil den Bogen dann endgültig überspannt. Nachdem er ein drittes Mal ermahnt wird, muss er den Trainersessel verlassen und auf der Tribüne Platz nehmen. Vor diesem Verweis hat Mario Krammer die Vorentscheidung für die Gäste auf dem Fuss. Er kann eine Vier-gegen-Eins Situation aber nicht nutzen. Nachdem Heil die Coaching-Zone verläßt, bäumt sich die Heimelf noch einmal so richtig auf. Selbst Abwehrchef Emmanuel Atangana wird als Stürmer nach vorne gestellt und den Umschwung zu bringen. Einige Eckbälle und Standardsituationen ohne wirkliche Torgefahr sind dann allerdings nicht ausreichend, um dem Spiel noch eine entscheidende Wende zu geben. Nach 94 Minuten hat dann auch Friedrich Bitai genug gesehen und setzt den Schlusspfiff in einer Partie, die dem FSK den fünften Sieg im sechsten Spiel bringt. Für Anger ist es die erste Heimniederlage in der laufenden Saison.

SV Ada Anger - SC Raiffeisen Fürstenfeld 0:1 (0:1)
Tore: 0:1 Wruntschko (41.)

Michael Heil (Trainer Anger): "Beide Mannschaften haben sich über 90 Minuten neutralisiert. Schiri Bitai hat heute leider auf beiden Seiten sehr kleinlich gepfiffen und vor dem spielentscheidenden Treffer ein Handspiel übersehen. In einem solchen Spiel entscheiden einfach Kleinigkeiten. Fürstenfeld steht nicht umsonst an der Tabellenspitze, sondern weil sie eben solche Kleinigkeiten einfach eiskalt ausnutzen!"

beste Spieler: Martin Bauernhofer, Emmanuel Atangana   
Formation: 4-2-3-1 

Hermann Zrim (Trainer Fürstenfeld): "Es war das erwartet schwere Spiel. Es kommt noch hinzu, dass wir heute auch nicht gut gespielt haben. Durch eine Standardsituation sind wir glücklich in Führung gegangen. Glücklicherweise haben wir diesen Vorsprung auch über die Zeit gebracht."

beste Spieler: Michael Graßmugg, Markus Wruntschko

 

von Markus Pammer

Fotos + Fotoslide: Martin Mandl

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