Herzschlagfinale in Anger

anger.jpgpachern.jpgSo wird ein Torwart zum tragischen Helden. In Minute 21 hielt Pacherns Schlussmann Rene Glashüttner in der Partie zwischen SV ADA Anger und SV Pachern noch einen von Martin Schöberl getretenen Elfmeter, in Minute 91 ließ er den Ball nach einer Flanke unglücklich fallen und Angers Michael Kreimer schoss seine Mannschaft zum Sieg. "So ist Fußball und das macht diesen Sport eben so besonders", meinte Anger-Sportdirektor Siegfried Raith kurz nach der Partie, hakte jedoch nach: "Auch wenn ein Remis ehrlich gesagt gerechter gewesen wäre." 

Die 250 Fans im Stadion bekamen zwar keinen fußballerischen Leckerbissen zu sehen, jedoch viele Torchancen. Pachern-Sportdirektor Gerald Ulmer war ein wenig enttäuscht. "Die Mannschaft schafft es im Moment einfach nicht, alles umzusetzen. Doch der Herbst grundsätzlich war fantastisch. Auf diese Leistungen bin ich sehr stolz."

Doch der Reihe nach: Die ersten 15 Minuten waren von beiderseitigem Abtasten geprägt. Beide Teams standen hinten sicher und ließen nichts Zwingendes zu. Das dauerte bis zur 20. Spielminute. Plötzlich übernahm Marco Heil einen Lochpass und wurde von Christoph Meier im Strafraum unsanft gelegt. Der Verteidiger sah die gelbe Karte und Schöberl trat zum Elfer an. Der Anger-Stürmer schoss schlecht und Glashüttner konnte parieren.

"Mir ahnte nach dieser Aktion schon Böses", sagte Raith. Wie wahr, denn dann wachte Pachern auf und das Spiel wurde schneller. Immer wieder tauchten die Gäste gefährlich vor dem Anger-Tor auf. Die größe Chance hatte Anto Prskalo. Er brachte den Ball im 16er frei stehend volley aber nicht im Tor unter. Schiedsrichter Andreas Kolleger schickte die Mannschaften danach mit dem 0:0 in die Kabinen.

Chance um Chance

Bereits drei Minuten nach Wiederanpfiff wurde es wieder brenzlig im Anger-Strafraum. Sowohl Philipp Schenk als auch Johannes Driesner, jeweils allein auf Anger-Torwart Martin Bauernhofer zulaufend, brachten das Leder jedoch nicht ins Tor. Dann sorgten auch die Gastgeber ihrerseits für Entlastungsangriffe. In einem davon nahm Glashüttner den Ball nach einem Rückpass mit der Hand auf und Schiedsrichter Kollegger entschied auf indirekten Freistoß im 16er. Marco Heil nahm Anlauf scheiterte aber an der Sieben-Mann-Mauer Pacherns. Dann wurde es ein wenig ruhiger und es schien so, als wären beide Teams mit dem einen Punkt zufrieden. 

Und schon als der Schiedsrichter auf die Uhr blickte, passierte das Unerwartete. Der Rest ist bekannt: Der in Minute 86 für Marco Heil gekommene Michael Kreimer behielt die Nerven und erziellte in der Nachspielzeit per Abstauber das 1:0 für die Hausherren. Der Jubel kannte Grenzen. Auch Anger-Trainer Michael Heil hielt es nicht auf der Bank und schmiss sich mitten auf die Jubeltraube.

Ganz war die Partie aber auch nach dem 1:0 nicht vorbei. Pacherns Johannes Driesner hatte sich nicht im Griff und sah in Minute 92 die rote Karte nach einer Tätlichkeit. Anger machte mit dem Sieg wieder ein Platz in der Tabelle gut und ist nun Siebenter. Pachern hat indes vier Punkte Rückstand auf den Tabellenführer aus Kapfenberg.

von Martin Mandl

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