2. Landesliga Ost

Das Marchfeld-Derby hat wieder Saison

Exakt leopoldsdorf-mfd sclassee sc501 Tage nach dem letzten Aufeinandertreffen kommt es am Mittwoch in der 2. Landesliga Ost wieder zum Meisterschafts-Derby zwischen Leopoldsdorf/Mfd. und Lassee. 800 Besucher werden zum Duell zwischen dem Dritten und dem Vierten erwartet. Die beiden Klubs trennen geographisch zehn Kilometer, verbindet aber so einiges.

 

Am 14. Mai 2011 standen sich die beiden Nachbarn zuletzt in einem Meisterschafts-Spiel gegenüber, es endete freundschaftlich - mit einem 1:1-Remis. Für Leopoldsdorf hieß es dennoch mit Saisonende Abschied nehmen von der 2. Landesliga Ost, der sofortige Wiederaufstieg macht nun am Mittwoch (Ankick 19.30 Uhr) in Leopoldsdorf die Neuauflage des Marchfeld-Klassikers möglich. "Wir hoffen auf ein Top-Spiel, bei dem die Zuschauer auf ihre Rechnung kommen", spricht Leopoldsdorf-Coach Martin Grabenbauer wohl im Namen beider Teams.

 

1:1 gegen Leopoldsdorf kostete Grabenbauer 2006 Trainer-Job in Lasseee

Grabenbauer ist einer jener Protagonisten, die im Laufe ihrer sportlichen Karriere das Innenleben beider Klubs kennenlernen durften: "Ich spielte von 1982 bis 1985 und auch später nochmal für Lassee. 1985 holten wir den Titel in der Oberliga", denkt er gerne an die schönen Zeiten zurück. "Ich spielte gemeinsam mit dem heutigen Lassee-Obmann Wili Horak und dem nunmehrigen Lasseer Tormanntrainer Alfred Papai gemeinsam in einem Team", klärt Grabenbauer auf.

Als Trainer lernte er die nicht so angenehmen Seiten des Fußball-Daseins kennen: "Ich stieg 2005 als Coach in Lassee ein, fünf Runden vor Schluss wurde der Vertrag aufgellöst. Wir lagen damals nach Verlustpunkten vor Absdorf an erster Stelle, am Ende hat Lassee aber den Aufstieg verpasst." Gehen musste er just im Frühjahr 2006 nach dem Derby gegen Leopoldsdorf/Mfd: "Wir spielten damals vor 850 Zuschauern 1:1-Remis", weiß er heute noch genau.

 

Horak löste 2006 Grabenbauer als Lassee-Trainer ab

Sein Nachfolger auf der Lasseer Trainerbank hieß damals just Willi Horak: "Doch wir hatten immer eine offene und suabere Art des Umgangs mteinander, sind gute Freunde", betont Horak, der sich auch noch bestens an den gemeinsam errungenen Meistertitel aus dem Jahre 1985 erinnert: "Das war eine Zeit, wo im Fußball noch andere Wert als Geld zählten, die Kameradschaft im Vordergrund stand."

Grabenbauer ist und bleibt mit Lassee eng verbunden - schließlich wohnt er auch in der Marktgemeinde. "Ich bin oft am Platz, schaue mir dort unsere Gegner an. Allein schon deshalb ist der Kontakt nie abgerissen." Fünf Jahre nach seinem Rauswurf nimmt er am Mittwoch im Derby auf der gegnerischen Betreuerbank Platz - für ihn ein spezielles Spiel? "Natürlich ist eine gewisse Vorfreude da. Doch als atemberaubend empfinde ich es nicht und ohne Schlafmittel komme ich auch aus", schmunzelt er.

 

Czucker, Zlatar und Zechner spielten bereits für beide Klubs

Auch in den aktuellen Kadern der beiden Teams stehen Akteure, die bereits für Vereine spielten: Die Lasseer Daniel Czucker und Zeljko Zlatar lassen Leopoldsdorf-Vergangenheit ins Derby einfließen. Der nunmehrige Leopoldsdorf-Goalie Gerald Zechner trug vergangene Saison noch den Lassee-Dress. "Die Spieler kennen sich sehr gut, einige unternehmen auch privat viel miteinander", weiß Grabenbauer.

Personell kann Grabenbauer bis auf Lukas Grill (Fieber) aus dem Vollen schöpfen. Die Gäste müssen wie schon zuletzt auf Roman Haas und Michael Winkler verzichten, Max Schrabauer ist nach seiner Gelb-Sperre wieder spielberechtigt. Lasse-Spielertrainer Darko Antic schiebt die Favorirtenrolle dem Gegner zu: "Sie müssen gewinnen, schließlich wollen sie ganz vorne mitspielen. Von uns hat niemand erwartet, dass wir in der Tabelle dermaßen weit vorne liegen würden."

 

Antic: "Ein Derby ist ein Derby - jeder will am Ende siegen"

Doch natürlich rechnet sich Antic mit seinen Mannen Chancen aus, in Leopolsdorf zumindest ungeschlagen zu bleiben: "Ein  Derby ist ein Derby - Jeder will am Ende siegen. Doch wir verspüren keinen Druck, speziell gegen Mistelbach und Leopoldsdorf können wir am Ende nur gewinnen." Obmann Horak weiß um die Emotionen, die das Duell mit sich bringt: "Es gab in der Vergangenheit schon so manch resch geführtes Derby. Am Platz gibt es keine Freundschaft mehr, ich wünsche mir aber, dass auch diesmal alles im Rahmen bleibt."

 

Christian Reichel

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