FC Wels 1b: "Es war schwierig, beim Verein zu arbeiten"

wels fcBesser hätte die Herbstsaison für die 1b des FC Wels gar nicht beginnen können. Mit einem 8:1-Kantersieg startete die Mannschaft von Trainer Günter Brandmair in die neue Spielzeit. Zwölf Runden später steckt die junge Truppe mitten im Abstiegskampf fest. Der Unerfahrenheit wurde Tribut gezollt, Unruhen im Klub taten ihr Übriges dazu. Dennoch ist der Coach guter Dinge, die 1. Klasse Mitte-West zu halten. 

Rücktritte im Vorstand, Unstimmigkeiten innerhalb des Vereins - es waren keine einfachen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Herbstsaison in der Messestadt. Auch die 1b des FC Wels hatte darunter zu leiden, musste sich nach einer wenig erbaulichen Hinrunde mit Rang zehn begnügen. Nur drei Siege konnte man landen, einen Punkt liegt man derzeit vor dem Relegationsplatz. Trainer Günter Brandmair nimmt sich bei der Analyse kein Blatt vor den Mund: "Wir haben einen ganz schlechten Herbst gespielt. Der Kader hatte sich gegenüber dem letzten Jahr wieder extrem verändert, es war allgemein Unruhe drinnen. Es war schwierig, beim Verein zu arbeiten. Die Kaderzusammenstellung hat nicht gepasst und die Neueinkäufe haben nichts gebracht." 

Baustelle Defensive

Tatsächlich ging es für die junge Truppe, die teilweise sogar aus U16-Spielern besteht, nach dem 8:1-Schützenfest über Buchkirchen zum Auftakt stetig bergab. Eine zwischenzeitliche Negativserie von fünf Pleiten en suite katapultierte die Welser in den Tabellenkeller. Als größtes Manko machte Trainer Brandmair das Defensivverhalten aus. Mit 37 Gegentreffern stellt man die zweitschwächste Abwehr der Liga. "Spielerisch hat das gepasst, da können wir bis auf Oedt mit jedem mithalten. Aber wir haben zu viele einfache Gegentore bekommen. Auch das Zweikampfverhalten ließ zu wünschen übrig", erklärt der Coach. 

Verkürzte Winterpause

Nichtsdestotrotz sieht er seine Mannschaft für den Kampf um den Klassenerhalt gerüstet. An zu wenigen Trainingseinheiten sollte es in jedem Fall nicht scheitern. Nach einer 14-tägigen Pause im Anschluss an die Hinrunde wurde bis Weihnachten nachtrainiert, am 7. Jänner startete man bereits in die Vorbereitung. Vier Mal wöchentlich tanzen die Welser Youngsters nach der Pfeife ihres Übungsleiters. Mit den ganz Jungen sei Brandmair voll zufrieden. Der Einsatz sei da, körperlich seien sie sehr gut beisammen. Allerdings sei die Kaderdichte sehr klein, da müsse man sehen, was vom OÖ-Liga-Kader herunterkomme, sagt der Verantwortliche. 

"Schmutziger werden"

Der schwierigen Aufgabe ist sich der Cheftrainer bewusst. Zumal die Welser in der abgelaufenen Transferperiode drei weitere Abgänge verzeichneten. Sebastian Lechleitner (Union Thalheim), Martin Hämmerle (Union Leonding) und Dominik Gerdopler (WSC Hertha-Reserve) verließen den Verein. Neu beim Klub ist hingegen ein Torhüter aus Kirchdorf, zudem sollen ein Ungar sowie ein junger Serbe angemeldet werden. Bei Günter Brandmair überwiegt in jedem Fall der Optimismus: "Ich bin guter Dinge, dass wir uns retten. Es wird eine knappe Geschichte, 20 Punkte werden wir brauchen. Wenn wir uns im Zweikampfverhalten verbessern - und davon gehe ich aus, denn das sage ich den Burschen schon seit einem Jahr, dass wir aggressiveren, schmutzigeren Fußball spielen müssen - wird das schon werden. Wir sind die jüngste und fairste Mannschaft, so gewinnt man eben keinen Blumentopf", weiß der Coach. 

Christoph Gaigg

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