Ausgleich in letzter Minute! Union Bad Leonfelden kommt im Spitzenspiel gegen Aschach/Donau mit blauem Auge davon

Union Bad Leonfelden
SV Sparkasse Aschach an der Donau

In Bad Leonfelden duellieren sich zwei bärenstarke Aufsteiger. Der Tabellenführer Sportunion Bad Leonfelden kennt das Gefühl einer Niederlage nur vom Hörensagen. Stolze 32 Spiele hat man auf sportlichem Wege nicht mehr verloren. Mit dem SV Sparkasse Aschach/Donau empfangen die Meindl-Mannen aber einen der schärfsten Verfolger. Zuletzt etwas schwächelnd belegt man den dritten Rang und brennt darauf, die Bad Leonfeldener Festung einzunehmen und mit einem vollen Erfolg den Rückstand auf die Spitze der 1. Klasse Nord zu verkürzen. Diesen Elan nimmt das Pointner-Team auch in die Partie mit. Als überlegene Elf führt man 2:0 und 3:1, um in den Schlussminuten noch zwei Gegentreffer zu schlucken und sich mit einem 3:3 zufriedengeben zu müssen. (Jetzt Trainingslager buchen!)

 

Aschacher Gäste geben Ton an

Die erste Einschussgelegenheit der Partie hat die favorisierte Meindl-Elf, doch ein Angreifer verpasst die Hereingabe in aussichtsreicher Position. In weiterer Folge geben sich die beiden Mannschaften einem für Spitzenspiele nicht unüblichen Mittelfeldgeplänkel hin, in dem sich kein Konkurrent zu offen aus der Deckung wagen will. Weil die Gastgeber nicht ihren besten Tag erwischen, übernehmen die starken Aschacher zunehmend die Spielkontrolle und kommen zu guten Torchancen. "Wir haben förmlich um das 0:1 gebettelt!", gibt UBL-Coach Gerhard Meindl zu Protokoll. Die Bitten seines Teams erhört des Gegners Kapitän Manuel Eichinger, der seine Farben in der 42. Minute verdient in Front bringt. Dynamisch wuchtet er sich in eine feine Eckballhereingabe. Der Ball zappelt erstmals im Netz. Mit der knappen Halbzeitführung der Pointner-Jungs verabschieden sich die Mannschaften in die Kabinen.

Fünf Tore und zwei Ausschlüsse in zweitem Durchgang

Auch nach dem Seitenwechsel gehört der erste Auftritt den Gastgebern, die durch Christoph Grasböck eine gute Möglichkeit ungenutzt verstreichen lassen. Wenig später verhindert eine vermeintliche Abseitsstellung den Ausbau der Führung durch die Aschacher. Besser machen es die hellwachen Gäste sechs Minuten nach Wiederanpfiff. Der auffällige Leander Jomrich verstaubt seinen Bewacher und zeigt im 1 gegen 1 mit dem Schlussmann Nervenstärke. Mit dem linken Schlapfen trifft er aus zirka zwölf Metern unhaltbar in die heiligen Maschen und stellt auf 0:2. Kurz darauf vereitelt Manuel Grasböck im Tor der Hausherren die Entscheidung zugunsten des Underdogs. Er hält seine Mannschaft im Rennen. Den Sieg vor der Nase büßen die Aschacher nun an Souveränität ein. Bad Leonfelden kommt stärker auf und erzielt nach einer guten Stunde den Anschlusstreffer. Burak Yolcu überwindet Stefan Buchroithner im Aschach-Kasten mit einem abgefälschten Schuss. Die Partie ist wieder offen und der Spitzenreiter riecht Lunte. Genau in die Drangperiode der Leonfeldener stellt Besart Gashi 20 Minuten vor Schluss den alten 2-Tore-Vorsprung wieder her. Nach einem massiven Patzer in der Hintermannschaft des Heimteams ist er auf und davon. Der perfekte Abschluss zischt dem Keeper durch die Beine.

Radouch rettet Bad Leonfelden das Remis in letzter Minute

Das Aufsteigerduell wird nun immer hektischer und ruppiger. Der Schiedsrichter hat alle Hände voll zu tun und stellt innerhalb einer Minute (84') gleich zwei Spieler vom Platz. Bad Leonfeldens Andre Hauzenberger und Aschachs Rene Riener können nach Gelb-Roten Karten nur von außen sehen, wie das intensive Spiel noch ein letztes Mal Fahrt aufnimmt. Dafür verantwortlich ist in erster Linie UBL-Stürmerstar David Radouch, der zwei Verteidiger überwindet und aus zirka 15 Metern den erneuten Anschlusstreffer besorgt. Noch sind vier Minuten in der regulären Spielzeit zu absolvieren. Die Hoffnung auf die Wende ist zurück. Nicht zuletzt, als sich David Radouch in der Schlussminute die Kugel zu einem Freistoß in vielversprechender Position rund 20 Meter vor dem Ziel zurecht legt. Die weit mehr als 300 Zuschauer blicken gebannt auf den Hauptdarsteller der packenden Schlussminuten und der Angreifer macht die Aufholjagd perfekt. Wunderschön zirkelt er das Spielgerät in die kurze Ecke und fixiert so den Endstand. In der Nachspielzeit wird ein Abschluss der Bad Leonfeldener noch geblockt. Es bleibt aber beim schmeichelhaften Punktgewinn des Favoriten, der am Rande der ersten sportlichen Niederlage seit 32 Spielen balancierte und mit einem blauen Auge davonkommt. Ungeschlagen steht man weiter auf der Pole Position. Die starken Aschacher folgen vier Punkte dahinter auf Rang 3.

Stimmen zum Spiel:

Gerhard Meindl, Trainer Sportunion Bad Leonfelden:

"Wir waren heute schwach. Vor allem spielerisch haben wir kein Spektakel gezeigt. Nach dem Rückstand sind wir aber noch einmal stark zurückgekommen und haben mächtig Druck gemacht. Dadurch haben wir uns das Remis vielleicht noch verdient, wobei der Punkt für uns schon sehr glücklich ist. Aber solche Tage gibt es! Ich war froh, wie dieses hektische Spiel vorbei war!"

Christoph Wagner, Sektionsleiter SV Sparkasse Aschach/Donau:

"Wir hatten den Gegner eigentlich völlig im Griff. Bad Leonfelden hat nicht gut gespielt, ist sehr tief gestanden und war lange Zeit überhaupt nicht torgefährlich. Trotzdem schießen sie dann noch drei unhaltbare Tore. Für uns sind das ganz klar zwei verlorene Punkte. Vorher hätte ich mit einer Punkteteilung gut leben können. Nach dem Spiel tue ich mir damit sehr schwer. Die Punkte sind hergeschenkt. Aber nächste Woche können wir sie uns wieder zurückholen!"

 

Lukas Kollnberger

Sichere dir bis zu 100€ als Freiwette und wette auf deine Lieblingssportarten.