Union Michaelnbach: "Aufstieg passt nicht ins Konzept"

Nach einer langen Durststrecke und einem neunten Platz im Vorjahr absolvierte die Union Michaelnbach eine ausgezeichnete Hinrunde und mauserte sich in der 2. Klasse Mitte-Ost zu einem Aufstiegsaspiranten. "Die Präsenz im Aufstiegskampf kommt für uns völlig überraschend und hätten damit nie und nimmer gerechnet. Auch wenn wir uns in den letzten beiden Jahren gesteigert haben, ist der Vorstoß ins Spitzenfeld der Tabelle völlig unerwartet gekommen", kann Spielertrainer Peter Dornetshumer den dritten Platz nach der Herbstsaison noch immer nicht glauben.

 

Bärenstarke Defensive - Probleme in der Offensive

Sieht man sich die Statistik genauer an, sind die Kicker aus Michaelnbach eigentlich ein Kandidat für das Guinness Buch der Rekorde. Obwohl die Dornetshumer-Elf im Herbst nur 14 Treffer erzielte und selbst der Nachzügler aus Bruck öfter ins Schwarze traf, konnte man 21 Punkte sammeln und den dritten Rang belegen. Der Schlüssel zum Erfolg ist auf der rechten Seite der Torstatistik zu erkennen, kassierten die Michaelnbacher in zwölf Spielen lediglich zehn Gegentore. "Im letzten Herbst haben wir 21 Tore erhalten und das Hauptaugenmerk auf eine Stabilisierung der Defensive gelegt. Wir stehen hinten kompakt, haben in zwei Partien fünf Tore erhalten und in den übrigen zehn Spielen ebenso viele bzw. wenige", kennt der Spielertrainer die Stärken des Teams. "Das Problem ist nur, dass wir nicht in Rückstand geraten dürfen, da wir uns vor dem gegnerischen Kasten schwer tun und kaum Tore erzielen."

 

"Aufstieg würde zu früh kommen"

Obwohl man sich im Kreis der Aufstiegsanwärter befindet, wird das Ziel nicht revidiert. "Wir haben uns im Sommer eine Platzierung zwischen Rang vier und sieben vorgenommen. Der erreichte dritte Platz ist in etwa so, als würden Ostern und Weihnachten an einen Tag fallen. Natürlich fühlen wir uns im Spitzenfeld der Tabelle wohl und wollen weiterhin vorne mitschen, aber eine Aufstieg würde wohl zu früh kommen und passt eigentlich nicht ins Konzept", meint Peter Dornetshumer. "Denn aufgrund der in den letzten zehn Jahren vernachlässigten Nachwuchsarbeit dauert es noch einige Jahre, bis die Talente nachrücken.So sind wir im Nachwuchs bis zur U13 top aufgestellt, bis zur Kampfmannschaft ist es aber noch ein weiter Weg. Bis dahin mogeln wir uns quasi über die Runden."

 

"Dritter oder vierter Platz wäre sensationell"

Beim Tabellendritten sind Transferaktivitäten nicht auszuschließen, der Kader wird sich im Winter, wenn überhaupt, nur geringfügig verändern. "Aus heutiger Sicht ist unter Umständen jeweils ein Zu- und Abgang möglich, mehr wrrd sich in den kommenden Wochen nicht tun", schenkt der Spielertrainer den "üblichen Verdächtigen" auch künftig sein Vertrauen. Im Dezember und Januar steht eine wöchentliche Laufeinheit auf dem Programm, ehe man Ende Januar vorsichtig ins Training einsteigt und Mitte Februar - aufgrund der ersten spielfreien Runde - die Vorbereitung in Angriff nimmt. In der Aufbauzeit wird auch ein Trainingslager im tschechischen Prachatice abgehalten. "Wir sind Realisten und wissen, dass der Aufstieg eigentlich nicht möglich ist, wenngleich wir versuchen werden, uns im Vorderfeld der Tabelle zu behaupten. Aber sollten wir am Ende Dritter oder Vierter werden, wäre das sensationell", so Dornetshumer.

 

Günter Schlenkrich

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